Originaltitel: The Trap Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 27. September 1974 Erstausstrahlung D: 19. April 1989 Drehbuch: Edward J. Lakso Regie: Arnold Laven Besetzung:
Roddy McDowall als Galen,
Ron Harper als Alan Virdon,
James Naughton als Pete Burke,
Mark Lenard als Urko,
Norman Alden als Zako,
John Milford als Miller,
Cindy Eilbacher als Lisa Miller,
Mickey LeClair als Jick Miller,
Wallace Earl Laven als Mary Miller,
Gail Bonney als Old Woman u.a.
Kurzinhalt:
General Urko höchstpersönlich führt den Suchtrupp an, der die entflohenen Menschen Pete Burke und Alan Virdon, zusammen mit ihrem Affen-Helfer Galen, wieder einfangen soll. Nachdem die Flüchtigen kurz bei einer menschlichen Familie untergekommen sind, ziehen sie in die nächstgelegene Stadt – die sich als San Francisco erweisen wird – weiter. Doch von dieser sind mittlerweile nur mehr Ruinen übrig – die noch dazu regelmäßig von Erdbeben erschüttert werden. Urko ist gerade dabei, sie gefangen zu nehmen, als ein eben solches zuschlägt, und der Boden unter ihm und Pete aufgerissen wird. Daraufhin finden sich die beiden in einer alten BART-Station wieder. Da das Loch, durch das sie gefallen sind, gleich wieder verschüttet wurden, stecken die beiden dort nun fest. Um aus ihrer Notlage zu entkommen, werden der Affe und der Mensch wohl oder übel zusammenarbeiten müssen…
Review:
Ein paar Jahre nach der Absetzung der Serie stoppelte man für den Kinofilm "Notlandung auf dem Planet der Affen" die beiden Episoden "Zurück in die Zukunft" und "Das Erdbeben" zusammen. Im ersten Moment mag diese Auswahl insofern etwas seltsam erscheinen, als ja eigentlich "Der Gladiator" die zweite Episode war. Aber: "Das Erdbeben" liefert tatsächlich eine gute und schlüssige Fortsetzung zur Pilotfolge; vor allem aber ist sie doch nochmal um einiges besser (tatsächlich würde ich sie aus meiner Erinnerung heraus überhaupt als die Sternstunde der Serie bezeichnen), und bietet sich damit auch eher dafür an, sie für den Film zu recyceln. Heutzutage denkt man bei dem Konzept – insbesondere innerhalb eines Sci-Fi-Settings – natürlich sofort an Wolfgang Petersons Genre-Klassiker "Enemy Mine – Geliebter Feind". Allerdings sind sowohl der Film als auch die Kurzgeschichte von Barry B. Longyear, auf der sie basiert, erst ein paar Jahre später entstanden. Somit dürfte letztendlich bei ihnen allen in erster Linie der Film "Die Hölle sind wir" – in dem es während des zweiten Weltkriegs einen amerikanischen und japanischen Soldaten auf eine einsame Insel verschlägt – Pate gestanden sein.
Die Umsetzung bei "Das Erdbeben" mag jetzt zwar nicht die ultimative Version der Geschichte sein, erweist sich aber als mehr als solide Variante. Dies vor allem in der Art und Weise, wie aufgrund dieser Begegnung – und dem Fund des Werbeposters für den Zoo, der einen Affen in einem Käfig zeigt – Urkos Weltbild auf den Kopf gestellt wird. Bislang hielt er die Idee, dass einst die Menschen die Erde kontrolliert haben sollen, für lächerlich – und für gefährliche Propaganda von Menschen-Sympathisanten. Hier nun aber wird er mit einem unwiderlegbaren Beweis dafür konfrontiert. Den daraus resultierenden Schock lässt Mark Lenard – in erster Linie als Sarek aus "Star Trek" bekannt – klar und deutlich aus der Affenmaske hervorblitzen. Manche würden nun aufgrund dieser neuen Information ihre Einstellung hinterfragen; Urko geht genau den gegenteiligen Weg. Wenn überhaupt, scheint ihn dies nur zusätzlich zu radikalisieren – will er doch alles tun, damit sich dieses Wissen (welches eine Bedrohung der Herrschaft der Affen über die Menschen darstellen könnte) nicht weiter verbreitet. Weshalb er nicht nur das Plakat gleich einsteckt (um es in weiterer Folge zu vernichten), damit sonst niemand mehr darauf stolpern kann, sondern auch seinem Untergebenen die Anweisung gibt, sie zu erschießen. Das ist dann vielleicht auch insofern der einzige Kritikpunkt an "Das Erdbeben": Dass er unmittelbar darauf in Ohnmacht fällt, und dies somit weder selbst erledigen noch die Durchführung seines Befehls überprüfen kann, war halt schon ein bisschen bequem, um Galen, Pete und Alan die neuerliche Flucht zu ermöglichen (sonst wäre die Serie ja an dieser Stelle auf tragische Art und Weise zu Ende gegangen). Weil Zako hat ihnen nun mal sein Wort gegeben, sie nachdem man gemeinsam Urko gerettet hat ziehen zu lassen, und sieht sich an dieses gebunden. Von diesem Punkt abgesehen hat mir "Das Erdbeben" aber ausgesprochen gut gefallen, wobei ich neben dem Plot an sich, sowie den schauspielerischen Leistungen, auch die Umsetzung der Ruinen, sowie das Set der U-Bahn-Station, gelungen fand.
Fazit:
"Das Erdbeben" war eine sehr gute Folge, die mir auch besser gefallen konnte als ein Großteil der filmischen "Planet der Affen"-Fortsetzungen. Man bedient sich hier genau jenes Konzepts, welches Wolfgang Peterson Jahre später mit "Enemy Mine – Geliebter Feind" im Science Fiction-Genre populär machen sollte: Urko und Pete sind nach einem Erdbeben im Untergrund eingeschlossen, und müssen wohl oder übel zusammenarbeiten, um lebend aus dieser Notlage zu entkommen. Dabei muss sich Urko (sehr gut gespielt von Mark Lenard) der Erkenntnis stellen, dass alles, was über die Menschen behauptet wird – nämlich dass sie einst über die Erde herrschten – der Wahrheit entspricht. Wenn überhaupt, ist er nun aber umso besessener, eben diese Information zu unterdrücken. Dass er am Ende die befohlene Hinrichtung dann nicht selbst überwachen kann – weil es Galen, Alan und Pete sonst wohl kaum gelungen wäre, lebend aus der Sache herauszukommen – war zwar ein bisschen bequem. Davon abgesehen hatte ich an "Das Erdbeben" aber nicht das Geringste auszusetzen.