Originaltitel: Death's Other Dominion Episodennummer: 1x14 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 02. Oktober 1975 Erstausstrahlung D: 06. Juli 2013 Drehbuch: Anthony Terpiloff & Elizabeth Barrows Regie: Charles Crichton Besetzung:
Martin Landau als Commander John Koenig,
Barbara Bain als Dr. Helena Russell,
Barry Morse als Professor Victor Bergman,
Brian Blessed als Dr. Cabot Rowland,
John Shrapnel als Capt. Jack Tanner,
Prentis Hancock als Paul Morrow,
Clifton Jones als David Kano,
Zienia Merton als Sandra Benes,
Anton Phillips als Dr. Bob Mathias,
Nick Tate als Alan Carter,
Mary Miller als Freda u.a.
Kurzinhalt:
Die Mondbasis nähert sich einem Eisplaneten, der von seinen Bewohnern Ultima Thule genannt wird. Man staunt nicht schlecht, als sich herausstellt, dass es sich bei eben diesen um die Überlebenden einer 1986 gestarteten und danach verschollenen Expedition zum Uranus handelt. Offenbar sind diese in einen Zeitstrudel gefallen, und wurden über Ultima Thule ausgespuckt – und das bereits vor rund achthundert Jahren. Bei den aktuellen Bewohnern handelt es sich jedoch nicht etwa um ihre Nachkommen, sondern das ursprüngliche Expeditionsteam: Denn irgendetwas auf dem Planeten macht sie unsterblich. An eben diesem Geheimnis forscht Dr. Cabot Rowland – der die Crew Mondbasis Alpha 1 dazu einlädt, nach Ultima Thule zu übersiedeln, und ihn bei seiner Forschung zu unterstützen. Doch sein Streben, die Geheimnisse der Unsterblichkeit zu ergründen, hat seinen Preis…
Review:
Gleich zu Beginn von "Ultima Thule" habe ich mich sehr über den Auftritt von Brian Blessed gefreut, der mir für immer in erster Linie als Prince Vultan aus dem kultigen 80er-Jahre-Film "Flash Gordon" in Erinnerung bleiben wird. Aber auch das Design der Eishöhle hatte es mir durchaus angetan. In letzterem lag dann für mich auch bei den ganzen späteren Szenen ein wesentlicher Reiz der Episode. Aber auch die Eislandschaft außerhalb der Höhle fand ich gut umgesetzt (wobei es auffällig ist, dass die hübschen jungen Frauen trotz der vermeintlich frostigen Temperaturen die dort herrschen sollen in recht freizügigen Klamotten herumlaufen). Auch die Modellaufnahmen – z.B. vom von Schnee und Eis umgebenen Eagle-Shuttle – waren wie immer sehr nett. Und auch das – für eine Familienserie durchaus erschreckend-brutal umgesetzte – Ende mit Dr. Rowlands Skelett wird mir wohl noch eine ganze Weile in Erinnerung bleiben. Inhaltlich fand ich "Ultima Thule" allerdings leider "nur" ok.
Zuerst einmal fällt auf, dass man hier zwar eine durchaus interessante Grundidee hatte, sich allerdings wieder einmal schwer damit tat, daraus eine fünfzig Minuten lange Handlung zu schmieden, die durchgängig unterhaltsam ist. Eben dies ist nämlich leider in meinen Augen nicht gelungen, weshalb sich zwischendurch immer wieder Längen einschleichen. Manches blieb auch wieder einmal völlig ungeklärt (und wirkt dementsprechend sehr beliebig und bequem), und einiges ergab für mich auch nur bedingt Sinn. Wie z.B., dass sowohl Victor als auch Helena, obwohl John sie auf die misslungenen Experimente von Dr. Rowland aufmerksam macht, ihm erlegen sind. Dass sie seinen Argumenten und Einwänden so überhaupt nicht zugänglich sind, und dem Charme der Unsterblichkeit völlig erliegen, wirkte auf mich sehr konstruiert, damit Commander Koenig der alleinige Vernünftige – und damit (wieder einmal) hauptsächliche Held – sein kann. Mit der größte Kritikpunkt war für mich aber – leider – Jack Tanner. Ich weiß, was man mit ihm aussagen wollte, und als erstes Opfer von Dr. Rowlands Experimenten, der nun eben unter den betreffenden Nebenwirkungen leidet, tut er einem ja irgendwie auch leid. Allerdings hielt sich mein Mitleid mit ihm insofern sehr in Grenzen, als ich ihn von Anfang an einfach nur mühsam und nervig fand. Ich hätte es vorgezogen, wenn man eine andere Art gefunden hätte, um die Symptome unter denen er seit der Behandlung/Untersuchung leidet darzustellen. Zudem ist leider auch "Ultima Thule" wieder einmal nicht sonderlich spannend geraten; ja selbst zu Beginn nicht, wo die anderen befürchten, dass Alan an der Oberfläche des Eisplaneten ums Leben gekommen ist (während er, nachdem er das Eagle-Shuttle erreicht hat, im Hinblick auf die anderen das gleiche annimmt). Weil bei der Stammbesetzung ist halt allein aufgrund des unterschieds zwischen Produktions- und Ausstrahlungsreihenfolge klar, dass es eigentlich niemanden erwischen kann. Und nicht zuletzt hätte man auch aus der Bürde der Unsterblichkeit mehr machen können.
Fazit:
Die Umsetzung von "Ultima Thule" hatte es mir wieder durchaus angetan, angefangen bei den Modellaufnahmen, über die Umsetzung der Schnee- und Eislandschaft an der Oberfläche, bis hin zum Design der Höhlen. Vor allem das letztere Set sah ziemlich cool aus (Wortspiel nicht beabsichtigt). Die Idee hinter der unsterblichen Kolonie der Menschheit fand ich ja auch ganz interessant – wie auch die kritische Auseinandersetzung mit Dr. Rowlands Besessenheit rund um die Unsterblichkeit. Dass dieser von Brian Blessed dargestellt wird, hat der Episode bei mir ebenfalls nicht geschadet. Und auch das für eine Familienserie durchaus erschreckende Ende sticht hervor. Allerdings: Mir war nicht nachvollziehbar, warum Victor und Helena auf Johns Einwände so partout nicht hören wollen. Aus meiner Sicht gelang es ihnen leider auch nicht, aus der Grundidee eine durchgängig unterhaltsame, fünfzig Minute Folge zu schmieden. Vor allem aber tat ich mir mit Jack schwer; ich verstehe ja, dass dieser ein Opfer der Experimente war, aber musste man ihn gar so nervig machen? Weil so fand ich die Szenen mit ihm doch eher mühsam – was wohl eher nicht die Intention gewesen sein dürfte.