Originaltitel: Collision Course Episodennummer: 1x13 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 18. September 1975 Erstausstrahlung D: 18. September 1977 Drehbuch: Anthony Terpiloff Regie: Ray Austin Besetzung:
Martin Landau als Commander John Koenig,
Barbara Bain als Dr. Helena Russell,
Barry Morse als Professor Victor Bergman,
Margaret Leighton als Arra,
Prentis Hancock als Paul Morrow,
Clifton Jones als David Kano,
Zienia Merton als Sandra Benes,
Anton Phillips als Dr. Bob Mathias,
Nick Tate als Alan Carter u.a.
Kurzinhalt:
Ein Asteroid befindet sich auf Kollisionskurs mit dem Mond. Mit Hilfe der Eagle-Shuttles werden zahlreiche Atomsprengköpfte zu ihm transportiert, um ihn zu zerstören. Doch just beim Anflug von Alan ergeben sich Probleme, als sich die Bombe partout nicht vom Greifarm lösen will. Zwar gelingt es ihm schließlich doch noch, kurz bevor der Countdown abläuft – die Zündung muss bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt werden, wenn man noch verhindern will, dass der Asteroid den Mond nicht trifft – doch schafft er es nicht mehr, sich aus dem gefährlichen Strahlungsbereich zu begeben. Trotz dieser verheerenden Diagnose – und dem Ausfall aller Sensoren aufgrund der Strahlung – lässt Commander Koenig Shuttles losschicken, um nach Alan zu suchen. Nachdem man sein Eagle-Shuttle gefunden hat und ihn untersucht, ist Dr. Russell erstaunt, keine Anzeichen einer Verstrahlung bei ihm zu entdecken. Die Freude darüber, die Gefahr durch den Asteroiden gebannt zu haben, währt indes nicht lange: Den unmittelbar dahinter offenbart sich auf einmal ein Planet, der nun ebenfalls mit dem Mond zu kollidieren droht. Als von diesem ein außerirdisches Schiff startet, fliegt Commander Koenig los, um an dieses anzudocken. An Bord trifft er auf die mysteriöse Arra – die ihn anweist, im Hinblick auf die bevorstehende Kollision nichts zu unternehmen, da für die Mondbasis keinerlei Gefahr bestünde. Koenig ist von ihr tief beeindruckt, und beschließt, ihr zu vertrauen. Doch die anderen in der Mondbasis Alpha 1 teilen seine Überzeugung nicht…
Review:
Zu Beginn der Episode geht es darum, einen Asteroiden der sich auf Kollisionskurs mit dem Mond befindet abzulenken, in dem man mehrere Atombomben auf diesem platziert und zündet. Die betreffenden Szenen waren effekttechnisch wieder überaus nett umgesetzt; insofern startete die Episode für mich gleich mal mit einem Highlight. Nach der Mission kam es dann an der Stelle, wo Commander Koenig Shuttles losschickt, um Alan zu suchen, zu einem Dialog, den ich allerdings ein bisschen kurios fand. Denn nachdem er seine Entscheidung bekannt gegeben hat, folgt der Einwand, dass es nicht logisch sei (da Alan die Explosion schon allein aufgrund der Strahlung nicht überlebt haben kann), woraufhin er antwortet, es sei eine Frage des Glaubens. Ich fand diesen Ausspruch insofern ein bisschen seltsam, als ich an seiner Stelle eher auf Hoffnung, denn auf Glauben, verwiesen hätte. Der weitere Verlauf der Geschichte machte mir dann aber rückblickend seine Wortwahl verständlich: Denn tatsächlich steht bei "Auf gefährlichem Kurs" der (blinde?) – wenn auch nicht religiöse – Glaube im Mittelpunkt. Insofern nahm man mit diesem Dialog bereits den zentralen Punkt – und Konflikt – der Episode vorweg.
Dieser entspinnt sich dann am Ende, nach Koenigs Besuch bei Arra. Diese erzählt ihm alles Mögliche darüber, dass die Begegnung des Planeten und des Mondes Schicksal sei, ihr eigenes Volk auf eine neue Existenzebene bringen würde, und gibt ihm auch eine durchaus positive Aussicht auf was, was die Menschen der Mondbasis Alpha 1 erwartet. Nur eines gibt sie ihm nicht: Irgendeinen Beweis für all diese Behauptungen. Aufgrund der ganzen Erfahrung, dem persönlichen Treffen mit Arra, die ihm vertrauenswürdig erscheint, sowie der Sache mit Alan als einzigem halbwegs handfesten Beweis, lässt sich Koenig von ihr überzeugen, nichts zu tun. Woran er jedoch scheitert, ist, die anderen davon zu überzeugen, dass darin der richtige Kurs liegt. Dr. Russell hält ihn vielmehr für verrückt – bzw. glaubt, dass er (trotz der negativen Messung) unter der Strahlenkrankheit leidet. Professor Bergman wiederum möchte unbedingt am Plan festhalten, da er davon überzeugt ist, dass der Mond sonst zerstört wird. Und so wird Koenig hintergangen, und erfährt erst durch die telepathische Message von Arra, dass die anderen seinem Befehl nicht zu folgen gedenken. Dies führt dann zum Showdown in der Kommandozentrale, wo es John mit Hilfe von Alan gerade noch so gelingt, die Zündung der Bomben lange genug zu verhindern, bis es dafür ohnehin zu spät wäre. Sein Vertrauen in Arra wird belohnt: Planet und Mond bewegen sich aufeinander zu, bis sich ersterer auf einmal in Luft auflöst. Schade fand ich an dieser ganzen Sache allerdings, dass zumindest für mich von vornherein klar war, dass Koenig natürlich recht behalten wird. Ich hätte die Folge weitaus interessanter gefunden, wenn man selbst nicht gewusst hätte, welche Seite die Richtige ist. Generell wollte "Auf gefährlichen Kurs" irgendwie vom Planeten auf Kollisionskurs nie wirklich Spannung beziehen. Und insgesamt zog sich die Story zwischendurch schon auch immer wieder mal ein bisschen dahin. Dafür möchte ich die coole Gestaltung des Inneren des außerirdischen Schiffs ausdrücklich loben. Wie diese Szene neben dem coolen Auftakt rund um den Asteroiden für mich generell das Highlight der Episode war. Für mehr als Durchschnitt reicht es insgesamt aber nicht.
Fazit:
An "Auf gefährlichem Kurs" fand ich in erster Linie schade, dass für mich zu offensichtlich war, dass Koenig mit seinem Vertrauen gegenüber Arra richtig liegt. Die Episode wäre deutlich interessanter gewesen, wenn man sich als Zuschauer:in selbst im Zwiespalt darüber befunden hätte, ob man ihr Vertrauen kann, oder der von ihr vorgeschlagene Kurs nicht doch zum Untergang der Mondbasis führen würde. Generell vermochte die Episode weder aus der drohenden Kollision, noch dem Konflikt zwischen Koenig und der Crew am Ende, Spannung zu erzeugen. Gut gefiel mir in erster Linie der noch durchaus packende Auftakt. Und auch Koenigs Begegnung mit Arra stach hervor; dies auch aufgrund des echt coolen Setdesigns rund ums außerirdische Schiff. Insgesamt war "Auf gefährlichem Kurs" zwar schon ganz ok, wirklich begeistern konnte sie mich aber leider nicht.