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Die Abenteuer des jungen Indiana Jones - 1x04: Die Reise mit Dad Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Lucasfilm

Originaltitel: Travels with Father
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. Oktober 2007
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Frank Darabont, Jonathan Hales & Matthew Jacobs
Regie: Deepa Mehta & Michael Schultz
Besetzung: Corey Carrier als Henry Jones Jr., Lloyd Owen als Henry Jones Sr., Margaret Tyzack als Miss Seymour, Ruth de Sosa als Anna Jones, Michael Gough als Leo Tolstoy, Eva Océnasová als Mrs. Vlasov, Jana Altmanová als Mrs. Tolstoy, Milan Gargula als Russian Priest, Milan Gal als Russian Novitiate, Jan Kuzelka als Inn Keeper, Josef Nedorost als Militia Man 1, Alan Fordham als Militia Man 2, Ladislav Demetr als Gypsy, Marian Cingros als Gypsy Grandfather, Miroslav Dubský als Russian Peasant, Valerie Knotkova als Russian Servant, Jirí Krytinár als Vendor, Lee Warner als Winch Room Monk, Nikos Tsachiridis als Pan Pipe Player, George Antoni als Aristotle, Raad Rawi als Pater, Thanassis Sakellarious als Stephanos, George Jackos als Nikos Kazantzakis, Jiri Konicek als Bellboy, Milan Riehs als Vlasov, Jirí Knot als Makovsky u.a.

Kurzinhalt: Die Familie Jones wird in Russland zu einem Empfang voller hoch angesehener Gäste geladen. Henry ermahnt seinen Sohn deshalb, ganz besonders auf seine Manieren zu achten, und ja nichts anzustellen. Unbeabsichtigt kommt es dann aber doch zu zwei Missgeschicken, die den Unmut ihrer Gastgeber nach sich ziehen, und Henry dazu bewegen, seinen Sohn erbost aufs Zimmer zu schicken. Dieser fühlt sich ungerecht behandelt – und nimmt Reißaus. Dabei trifft er schon bald auf Leo Tolstoi, der ebenfalls von zu Hause ausgerissen ist. Danach reist die wiedervereinte Familie Jones nach Griechenland weiter. Während Anna Jones die erkrankte Miss Seymour pflegt, begeben sich Vater und Sohn allein auf eine Reise durch Griechenland. Nach einem Besuch der Akropolis, wo Henry seinem Sohn während sie das Odeon des Herodes Atticus besichtigen die Lehren Aristoteles' näherbringt, reisen sie weiter zu den Gebirgen von Kalambaka, auf deren Anhöhen sich Kloster befinden. Nachdem sie die Mönche dort besucht haben, werden sie mit dem Aufzug wieder herabgelassen – als die Kabine auf einmal mitten auf dem Weg nach unten stehen bleibt. Nun ist guter Rat teuer…


Review: Episodenbild (c) Lucasfilm Auch bei "Die Reise mit Dad" sind die beiden Segmente die hier zu einem Abenteuer zusammengeschnitten wurden recht unterschiedlich angekommen. So konnte ich mit dem Russland-Teil recht wenig anfangen. Einerseits wegen des zufälligen Treffens mit Leo Tolstoi (gespielt von Michael Gough, wohl am ehesten als Butler Alfred aus den 90er-Jahre-"Batman"-Filmen bekannt). Wo die Begegnungen mit berühmten historischen Persönlichkeiten in den Folgen davor aufgrund von Henry Jones Sr.' Vortragsreise halbwegs plausibel waren, wirkt es hier wie ein etwas gar zu großer, bequemer und halt auch unglaubwürdiger Zufall, wie Indy über ihn auf seiner Flucht stolpert. Schwerer noch als damit tat ich mir aber mit Indys Verhalten. Natürlich handelte es sich bei den Momenten, wo er negativ aufgefallen ist und für einen Eklat sorgte, um Missgeschicke. Aber bloß, weil es keine Absicht war, heißt nicht, dass es nicht trotzdem seine Schuld war. Angesichts des Schadens den er anrichtete konnte ich sein angefressenes Verhalten, als er von seinem Vater aufs Zimmer geschickt wird – was ihn dann ja auch dazu veranlasst, wegzulaufen – überhaupt nicht nachvollziehen. Davon, dass er aus Jux und Tollerei mit seiner Steinschleuder auf ein Wiesel schießen wollte (und dabei dann eben Tolstoi traf), ganz zu schweigen. Sein Verhalten hier machte mir den jungen Indy jedenfalls alles andere als sympathisch.

Das Griechenland-Segment kam bei mir da schon deutlich besser an. Und das eigentlich nicht mal so sehr wegen der Action am Ende, denn tatsächlich fand ich das für Henry Jones Sr. sogar eher untypisch, dass der dort dann zusammen mit seinem Sohn und einer provisorisch zusammengebauten Strickleiter das Seil hochklettert. Es wollte mir zur Darstellung der Figur aus "Der letzte Kreuzzug" nicht so recht passen; so wie Sean Connery ihn spielte, hätte ich ihm das jedenfalls nicht zugetraut (was nicht als Beleidigung gemeint ist; ich selbst hätte das ebenfalls nie geschafft, und wäre somit elendig zugrunde gegangen). Insofern wäre es mir lieber gewesen, man hätte sich eine andere, clevere Lösung für ihre Notlage überlegt, die weniger körperlichen Einsatz und Mut (im Sinne von Höhenangst) erfordert. Zudem war der Lehr-Teil wohl noch nie so aufdringlich wie hier. Andererseits: Im Gegensatz zu Henrys Klettereinlage passt das dann wiederum zu Indys Vater, so wie wir ihn in "Der letzte Kreuzzug" kennengelernt haben, perfekt. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass er jede sich ihm bietende Möglichkeit nutzen würde, um seinem Sohn irgendetwas zu lehren. Insofern hat mich die ausgiebige Lehrstunde im Theater nicht gestört. In erster Linie profitiert "Die Reise mit Dad" aber davon, wie er die – nicht immer leichte – Beziehung zwischen Vater und Sohn in den Mittelpunkt stellt, und damit den entsprechenden Szenen aus "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" mehr Hintergrund und Kontext gibt. Wie mir das Zusammenspiel der beiden Figuren generell sehr gut gefiel; zumal ich Lloyd Owen (der ja aktuell bei "Die Ringe der Macht" als Elendil zu sehen ist) als jüngeren "Sean Connery" generell sehr gut gecastet finde. Aufgrund des schwachen ersten Teils kommt "Die Reise mit Dad" für mich insgesamt aber nicht ganz an die (immerhin durchschnittliche) Episode davor, "Die Gefahren der Liebe", heran.

Fazit: Episodenbild (c) Lucasfilm Auch "Die Reise mit Dad" stoppelt wieder zwei Geschichten zusammen, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben, und produziert dabei auch das eine oder andere Kontinuitätsproblem (wie z.B., wenn Indy hier auf einmal kein Deutsch mehr sprechen kann; das war letzte Folge, im Wien-Segment, noch ganz anders). Von den offensichtlich Jahre später nachgedrehten Szenen ganz zu schweigen. Vor allem aber fand ich den Russland-Teil doch ziemlich schwach, angefangen bei der uninteressanten Story, über den für mich dann doch zu großen Zufall des Treffens mit Leo Tolstoi, bis hin zu Indys Verhalten, der im Hinblick auf den – wenn auch unbeabsichtigten – Schaden den er angerichtet hat keinerlei Reue und/oder Bedauern erkennen lässt, und sich stattdessen vielmehr ungerecht behandelt fühlt, und abhaut. Deutlich besser gefiel mir da schon das Griechenland-Segment. Zwar auch kein Highlight, mit einer Lehrstunde in Philosophie, die sich tatsächlich wie Schule anfühlte (wenn es auch zweifellos zu Henry Jones Sr. gepasst hat), und einem Finale, welches dann zwar Spannung und einen Hauch von Action bot, mir Henrys körperlicher Einsatz aber nicht zur Darstellung seiner Figur in "Der letzte Kreuzzug" passen wollte, profitierte der zweite Teil von "Die Reise mit Dad" dann vor allem vom Vater-Sohn-Gespann, welches ihren gemeinsamen Szenen aus dem dritten "Indiana Jones"-Film ein interessantes Fundament gibt, und sie damit für mich durchaus aufwertet.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Lucasfilm)







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