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Star Wars - Episode VIII: Die letzten Jedi Drucken E-Mail
Solide Umsetzung mit einem übermächtigen Erzähler Kategorie: Audio - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 19 Oktober 2025
 
Titel: Star Wars - Episode VIII: Die letzten Jedi
Bewertung:
Label: Folgenreich/Universal Music/Walt Disney Records
Veröffentlicht: 2018
Hörspielbearbeitung: Gabriele Bingenheimer
Regie: Marian Szymczyk
Produktion: tonAtelier GmbH & Co KG
Musik: John Williams
Länge: ca. 74 Minuten
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Kaufen: CD


Besetzung: Alexander Doering als Poe Dameron, Hans-Georg Panczak als Luke Skywalker, Kaya Marie Möller als Rey, Stefan Günther als Finn, Victoria Frenz als Rose, Julien Haggege als Kylo Ren, Martin Umbach als Oberster Anführer Snoke, Sebastian Schulz als General Hux, Susanna Bonasewicz als General Leia Organa, Andera Loewig als Holdo, Torsten Michaelis als DJ, Sabine Falkenberg als Commander D'Acy, Joachim Tennstedt als C-3PO, Regina Lemnitz als Maz Katana, Fred Maire Yoda, Joachim Kerzel als Erzähler u.a.

Inhalt: Zwar ist es dem Widerstand gelungen, die Starkiller-Basis zu vernichten, allerdings wurden sie daraufhin von der Ersten Ordnung bis zu ihrem geheimen Stützpunkt auf D'Qar zurückverfolgt. Es wird daher sofort die Evakuierung eingeleitet. Doch nach dem Sprung in und aus dem Hyperraum erleben Generalin Leia Organa und ihre Verbündeten des Widerstands eine böse Überraschung: Der Ersten Ordnung scheint es möglich zu sein, Schiffe durch den Hyperraum zu verfolgen. Nun ist guter Rat teuer. Der hitzköpfige Pilot Poe Dameron schmiedet daraufhin zusammen mit dem fahnenflüchtigen Sturmtruppler Finn sowie der Technikerin Rose einen waghalsigen Plan, um sich an Bord von Snokes Schlachtschiff zu schleichen, und den Hyperraum-Tracker auszuschalten. Doch dafür benötigen sie einen Codeknacker, der laut ihrer Verbündeten Maz Katana im in der ganzen Galaxis berühmten Casino auf Canto Bight zu finden ist. Während Finn und Rose aufbrechen, um ihn zu rekrutieren, ist es Rey gelungen, Luke Skywalker auf dem abgelegenen Planeten Ahch-To aufzuspüren. Sie hofft, den legendären Jedi-Ritter davon überzeugen zu können, dass Leia und der Widerstand seine Hilfe gegen die Erste Ordnung brauchen. Doch das Treffen verläuft nicht so wie erhofft: Denn Luke weigert sich weiterhin beharrlich, sein selbst auferlegtes Exil zu verlassen…

Review: Im Vorfeld war ich insofern ein bisschen besorgt, als "Die letzten Jedi" mit zweieinhalb Stunden ein überdurchschnittlich langer "Star Wars"-Film ist. Bei einer Hörspiel-Laufzeit von maximal 80 Minuten (die Speicherkapazität einer CD) – tatsächlich geworden sind es 76 – muss man mein Mathe-Genie sein, um zu erkennen, dass man rund die Hälfte des Films irgendwie "loswerden" muss. Trotz Einleitungstext (der sich vorgelesen natürlich schneller abhandeln lässt) und Abspann (der mittlerweile bei solchen Blockbustern knapp zehn Minuten einnimmt, und den man sich hier auch komplett schenken kann) schien mir das eine große Herausforderung zu sein. Zumal ich wie gesagt (siehe mein Review zu Film, Roman und Comic) die Story ja sehr schätze, und daher hoffte, dass es einer derart knappen Hörspiel-Umsetzung auch gelingen würde, ihr gerecht zu werden. Dabei gibt es allerdings einen wesentlichen Punkt, den ich nicht bedacht habe: Rian Johnson setzte bei "Die letzten Jedi", noch stärker als sein Vorgänger J.J. Abrams bei "Das Erwachen der Macht", auf Bilder, um seine Geschichte zu erzählen. Insofern gibt es mehrere Momente, die man entweder komplett einsparen oder deutlich kürzen kann. Beispielhaft sei Reys Erfahrung in der Höhle, mit ihren Spiegelbildern, genannt. Das nimmt im Film mehrere Minuten ein, und ist hier in einer knappen Minute erledigt. Allerdings hat die Sache auch einen Haken: Eben weil Johnson stark auf Bilder setzt, und die bei einem solchen Hörspiel natürlich fehlen, muss Erzähler Joachim Kerzel hier Überstunden schieben. Bereits bei den früheren Hörspiel-Umsetzungen war er mir teilweise zu präsent, hier wird er teilweise nun endgültig übermächtig. So gab es leider doch den einen oder anderen Moment, der wegen Kerzels ausführlicher Beschreibung – so notwendig sie auch gewesen sein mag – die emotionale Wirkung des Films verfehlte. Diesbezüglich seien nicht zuletzt Leias Weltraumflug, sowie Lukes Ende, erwähnt. Und auch das Ende, mit dem Jungen auf Canto Bight, ist dann ein bisschen überhastet.

Sieht man von diesem Punkt ab – der sich eh durch die gesamten Folgenreich-Hörspiel-Umsetzungen der Filme zieht, hier für mich aber halt noch einmal ganz besonders auffällig war – kann aber auch diese Produktion wieder gefallen. Sie profitiert dabei nicht zuletzt vom tollen Stimmencasting, und den super Performances der Synchronsprecher:innen; alles natürlich jetzt nicht unbedingt Folgenreich/Universal anzurechnen, da dafür das Synchronstudio verantwortlich war, dennoch ist es ein ganz entscheidendes Plus. Darüber hinaus hatte man natürlich auch wieder Zugriff auf die Soundeffekte sowie die Musik aus dem Film. Und dann ist da eben noch die Story, die mir persönlich – weil ich weiß, es gibt viele "Star Wars"-Fans, die sehen das anders – sehr gut und von allen Sequel-Filmen auch mit Abstand am besten gefallen konnte. Macht insgesamt eine gute Hörspiel-Umsetzung, die ich eine Spur schwächer als den Film (da hier halt einfach mit den teils eindrucksvollen Bildern eine wesentliche Stärke von eben diesem fehlt) und eine Spur besser als den Comic, und damit letztendlich auf dem soliden Niveau des Romans sehe.

Fazit: Produktionstechnisch schenken sich die Hörspiel-Umsetzungen von "Das Erwachen der Macht" und "Die letzten Jedi" ja eigentlich nicht viel. Diesbezüglich sind beide nämlich, mit dem Rückgriff auf die Original-Tonspuren des Films, grundsätzlich über jeden Zweifel erhaben – mit dem einzigen Manko, dass Erzähler Joachim Kerzel bei den Actionszenen sowie generell jenen Szenen, wo die Geschichte im Film in Bildern erzählt wird, einspringen muss, um diese zu beschreiben, was da und dort die Stimmung des Moments ein bisschen stören kann. Ein Aspekt, der in meinen Ohren hier noch etwas stärker spürbar war, als beim Vorgänger. Die deutlich bessere Wertung liegt dann letztendlich darin begründet, dass mir die Story hier deutlich besser gefällt. Wo die Umsetzung von "Das Erwachen der Macht" die Schwächen des Drehbuchs nochmal offensichtlicher machte, profitiert "Die letzten Jedi" in meinem Fall davon, dass es sich hier um meine Lieblings-Geschichte der Sequel-Trilogie handelt. Wer das anders sieht, den wird jedoch – so wie es mir ja beim Vorgänger gegangen ist – sicher auch diese hochwertige Hörspiel-Umsetzung nicht bekehren.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel





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