Originaltitel: Hometown Hero Episodennummer: 2x05 Bewertung: Streaming-VÖ USA: 22. Mai 2025 (Peacock) Erstausstrahlung D: 16. Juli 2025 (Sky) Drehbuch: Tony Tost Regie: John Dahl Besetzung:
Natasha Lyonne als Charlie Cale,
Simon Rex als Russ Waddell,
Brandon Perea als Felix Domingo,
Steve Buscemi als Good Buddy,
Gil Birmingham als Skip Dooley,
Carol Kane als Lucille Lubinski,
Ego Nwodim als Gilda Deacon,
B.J. Novak als Hiram Lubinski,
Noah Segan als Lew Dundee,
Ruffin Prentiss als Goose,
Jacob Lynn als Carl Sandberg,
Anthony Carvello als Hunteru.a.
Kurzinhalt:
Einst war Russ Waddell ein vielversprechendes Baseball-Talent, dass die Chance hatte, in die Major League aufzusteigen. Dann jedoch hat er von einem Tag auf den nächsten, ohne erkennbaren Grund, seinen Fastball verloren. Seither steckt er beim Minor League-Team seiner Heimatstadt, den Cheesemongers, fest. Auch dort haben seine Leistungen zuletzt nachgelassen, weshalb ihm sein Coach nach einem verlorenen Spiel darüber informiert, dass man sich von ihm mit dem Ende der laufenden Saison trennen wird. Am Abend trifft er sich mit vier Kameraden in der Bar, als ihm ein Fan zum verlorenen Spiel gratuliert, dass diesem einen hohen Wettgewinn eingebracht hat – und eine Idee nimmt Gestalt an: Was, wenn sie die nächsten Spiele verlieren, den entsprechenden Rekord brechen – und gegen sich selbst wetten, und so absahnen? Gesagt, getan. Dann jedoch wird für das fünfte und letzte Spiel ein neuer Pitcher, Felix, eingesetzt. Mit ach und weh gelingt es ihnen zwar, auch dieses Spiel herzuschenken – doch Felix kommt ihnen auf die Schliche, und fordert den gesamten Wettgewinn…
Review:
Zwar wartet auch "Der Lokalmadator" jetzt nicht unbedingt mit dem ausgeklügelsten und/oder interessantesten Fall auf, dafür fand ich die Folge aber durchgehend unterhaltsam. Sie profitiert dabei nicht zuletzt von der netten Gastbesetzung. Simon Rex, der hier die Hauptrolle inne hat, beeindruckte mich vor ein paar Jahren in "Red Rocket" (der Spitzname seiner Figur, "Rocket", darf somit als bewusste Anspielung auf eben diese Rolle angesehen werden). Carol Kane geht mir bei "Strange New Worlds" zwar langsam aber sicher eher auf die Nerven; hier hat es aber sehr gut gepasst, und sie sich auch gut ins restliche Ensemble eingefügt. Und der Auftritt von B.J. Novak war insofern ein netter Meta-Moment, als Charlie Cale "The Office" anspricht, wo Novak seine bislang größte Rolle hatte. Überhaupt, die Art und Weise, wie Charlie den Job bekommt, war einfach nur köstlich: Sie wollte eigentlich – eben wegen "The Office" – einen klassischen Bürojob, nur um in einem leerstehenden Büro zu landen, wo aus Rechtsgründen jemand anwesend sein muss, die restliche Belegschaft aber Home Office macht. Eben dort wird sie, beim Kopierer stehend, von einem Baseball getroffen – was sie dann eben ins nahegelegene Stadion führt. Wunderbar!
Aber auch, wie sie mit dem Job dann schließlich umgeht (hockt sich hin, schlürft ihr Getränk, und lässt die eigentliche Arbeit von Fans erledigen, die sie vor dem Match zu Deputies ernannte, war köstlich. Daneben stach dann für mich in erster Linie noch der cool umgesetzte Drogentrip (eben mit Novaks Auftritt – als Geist des einstigen Firmengründers von Velvety Canned Cheese Susbstitute Spread – hervor. Die Zeichentrickeinlage fand ich schon ziemlich cool gemacht. Ein weiteres Plus: "Der Lokalmatador" bietet wieder einiges an nettem Geplänkel zwischen dem Täter und Charlie als Ermittlerin. Simon Rex und Natasha Lyonne harmonieren vor der Kamera gut miteinander, und ihre Figuren liefern sich ein durchaus cooles Match. Und auch die Art und Weise, wie Charlie ihn dann schließlich reinlegt/drankriegt – und auch, wie er darauf reagiert, und seine Niederlage anerkennt – war klasse. Last but not least hatte es mir bei dieser Folge auch die Songauswahl enorm angetan. Trotz dieses ausführlichen Lobs: Übermäßig begeistert war ich (auch) von "Der Lokalmatador" (wieder) nicht. Dass der Fall jetzt nicht wirklich etwas besonderes war, habe ich ja schon angesprochen. Aus meiner Sicht war das auch wieder eine jener Episoden, die es Charlie – mit Hilfe ihres angeborenen Bullshit-Detektors – zu leicht machte, den Fall zu lösen. Zumal – und das ist dann auch der letzte Punkt – sich die fünf Verschwörer dann vor allem nach dem Gewinn der Wette selten dämlich angestellt haben. Sollte wohl witzig sein, schoss aber in meinen Augen – im Vergleich zu anderen lustigen Einlagen der Folge – übers Ziel hinaus. Insgesamt hat mich "Der Lokalmatador" aber schon gut unterhalten.
Fazit:
Nach dem kleinen Ausreißer mit "Menschenblut geleckt" findet "Poker Face" mit "Der Lokalmatador" nun ansatzweise wieder zu alter Stärke zurück. Die Episode profitierte für mich vor allem vom wunderbaren Humor, der die Folge von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam machte. Mir gefiel auch das Zusammenspiel zwischen Natasha Lyonne und Simon Rex, sowie generell die Dynamik zwischen Charlie und Russ. Auch, wie Charlie ihn dann am Ende überführt, hatte es mir angetan. Und die Drogenszene – mit der Zeichentrickeinlage – fand ich auch cool umgesetzt. Allerdings: "Der Lokalmatador" hat für mich letztendlich als Komödie deutlich besser funktioniert denn als Krimi; weil der Fall war wieder einmal nicht wirklich etwas Besonderes. Und vereinzelt schoss man für mich was die Comedy-Elemente betrifft übers Ziel (bzw. Spielfeld) hinaus. Grundsätzlich bot "Der Lokalmatador" aber kurzweilige Unterhaltung.