Originaltitel: Alpha Child Episodennummer: 1x10 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 16. Oktober 1975 Erstausstrahlung D: 08. Juni 2013 Drehbuch: Christopher Penfold Regie: Ray Austin Besetzung:
Martin Landau als Commander John Koenig,
Barbara Bain als Dr. Helena Russell,
Barry Morse als Professor Victor Bergman,
Julian Glover als Jarak,
Cyd Hayman als Sue Crawford,
Prentis Hancock als Paul Morrow,
Clifton Jones als David Kano,
Zienia Merton als Sandra Benes,
Anton Phillips als Dr. Bob Mathias,
Nick Tate als Alan Carter,
Wayne Brooks als Jackie u.a.
Kurzinhalt:
Auf der Mondbasis Alpha 1 wird das erste Kind zur Welt gebracht. Doch die Freude währt nicht lange, denn kurz nach der Geburt wächst das Baby auf einmal von einem Augenblick zum nächsten zu einem fünfjährigen Jungen heran. Während seine Mutter daraufhin verständlicherweise einen Schock erleidet, tut die restliche Besatzung ihr Möglichstes, um sich auf die Situation einzustellen, und den Jungen unter sich willkommen zu heißen. Kurz darauf parkt auf einmal ein außerirdisches Schiff direkt über der Mondbasis. Kurz darauf wird aus dem Jungen auf einmal ein erwachsener Mann, der sich ihnen als Jarak vorstellt. Zusammen mit mehr als hundert anderen seines Volkes ist er auf der Flucht. Es handelt sich bei ihnen um körperlose Wesen, die auf der Suche nach neuen physischen Körpern sind. Da kommt ihnen die Besatzung der im All verschollenen Mondbasis Alpha 1 gerade recht…
Review:
Auch "Das Alpha-Kind" hat den Auftritt eines – zumindest aus heutiger Sicht – genrebekannten Gesichts zu bieten, nämlich Julian Glover, der in erster Linie als Walter Donovan aus "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" sowie General Veers aus "Star Wars - Episode V: Das Imperium schlägt zurück" bekannt ist, und hier in die Rolle von Jarak schlüpft. Dieser hat die Fähigkeit, Menschen seinen Willen aufzuzwingen, und ihn so zu kontrollieren. Man sollte meinen, dass damit eigentlich beste Voraussetzungen für eine packende Episode gegeben wären, aber leider: Trotz dieser Fähigkeit, sowie der drei fremden Schiffe, die über der Mondbasis schweben, will sich nie so recht ein Gefühl der Bedrohung einstellen. Während das Mysterium rund um den Jungen im ersten Drittel noch zu interessieren vermag, mangelt es der Episode sobald sich Jarak manifestiert hat leider völlig an Spannung – und das trotz dem, was er und seine Begleiter mit der Mondbasis-Crew vorhaben.
Manches an den Fähigkeiten und/oder Eigenschaften der Körperlosen wirkt auch gar beliebig. Dass sie Besitz von Körpern ergreifen und andere dazu zwingen können, ihren Willen auszuführen, von mir aus. Aber dass das Kind zuerst zu einem Fünfjährigen wächst, schließlich zu einem Erwachsenen wird, und am Ende dann auf einmal ein Baby ist? Na ja. Und nicht zuletzt fällt auf, dass die Besatzung der Mondbasis bis zuletzt sehr passiv bleibt – auch, weil sie scheinbar kein Mittel finden, um sich gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen. Letztendlich wird man nur davon gerettet, dass die Verfolger Jarak & Co. gerade rechtzeitig aufspüren, um sie aufzuhalten, bevor sie die Crew der Mondbasis übernehmen können. Gut gemacht?! Immerhin: Mir gefiel, wie Jarak hier dann auf einmal verhandeln will – und sich einfach ganz allgemein zeigt, dass ihre Taten, so verabscheuungswürdig sie auch sein mögen, von Verzweiflung getrieben haben. Das gibt den Bösewichten zumindest einen Hauch von Ambivalenz. Auch der Auftakt rund um den auf einmal fünf Jahre alten Jungen war nicht uninteressant. Das Design sowie die Umsetzung der außerirdischen Schiffe hatte es mir ebenfalls angetan. Vor allem aber fand ich es cool, dass man hier zum ersten Mal tatsächlich ansatzweise etwas wie eine Raumschlacht präsentiert. Es ist vor allem diese Einlage, die "Das Alpha-Kind" gerade noch so in die Durchschnittlichkeit rettet.
Fazit:
Nach einem noch ziemlich vielversprechenden Einstieg rund um das frisch geborene Baby, welches sich plötzlich in einen fünfjährigen Jungen verwandelt, baute "Das Alpha-Kind" in meinen Augen dann leider doch ziemlich ab. Trotz des finsteren Plans von Jarak – der ja auch grundsätzlich von Julian Glover ziemlich gut gespielt wird – und seinen Anhängern blieb mir die Bedrohung durch sie letztendlich doch zu vage, weshalb sich nie wirklich Spannung ausbreiten wollte. Auffällig auch, dass Commander Koenig und seine Crew letztendlich völlig auf Hilfe von außen angewiesen sind, um die Gefahr doch noch abzuwenden. Und auch, wie am Ende auf den Resetknopf gedrückt wird, und aus dem Mann auf einmal wieder ein unschuldiges Baby wird, fand ich eher zweifelhaft. Positiv machten sich in erster Linie die wieder einmal überaus netten Modell- und Effektaufnahmen bemerkbar – wobei nicht zuletzt die erste kleine (ansatzweise) Raumschlacht der Serie hervorstach. Und trotz aller Kritik hat mich "Das Alpha-Kind" wenn auch nie so recht gepackt doch auch nie wirklich gelangweilt. Immerhin.