Originaltitel: Problem at Sea Episodennummer: 1x07 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 19. Februar 1989 Erstausstrahlung D: 25. September 1990 Drehbuch: Clive Exton Regie: Renny Rye Besetzung:
David Suchet als Hercule Poirot,
Hugh Fraser als Captain Hastings,
Melissa Greenwood als Kitty Mooney,
Victoria Hasted als Pamela Cregan,
Roger Hume als General Forbes,
Ben Aris als Captain Fowler,
Dorothea Phillips als Nelly Morgan,
Sheri Shepstone als Emily Morgan,
Louisa Janes als Ismene,
John Normington als Colonel John Clapperton,
Sheila Allen als Mrs Clapperton,
Ann Firbank als Ellie Henderson,
James Ottaway als Mr Russell,
Geoffrey Beevers als Mr Tolliver,
Caroline John als Mrs Tolliver,
Colin Higgins als Skinner,
Jack Chissick als Bates,
Giorgos Kotanidis als Photographer,
Panagiotis Kaldis als 1st Hawker,
Stathis Mauropoulos als 2nd Hawker u.a.
Kurzinhalt:
Hercule Poirot und Captain Hastings begeben sich auf eine gemeinsame Kreuzfahrt. Dabei lernen sie unter anderem Mrs. Clapperton – und ihren Ehemann John – kennen. Bei der Dame handelt es sich um eine ausgesprochen penetrante und unfreundliche Person. Dementsprechend unbeliebt ist sie auch bei den anderen Passagieren. Als das Schiff am Hafen von Alexandria anlegt, begeben sich die meisten auf einen kleinen Ausflug. Neben der Crew des Schiffes bleibt auch Mrs. Clapperton in ihrer Kabine zurück. Als man am Abend wieder zurückkehrt, wird sie tot in eben dieser aufgefunden. Aufgrund ihres Verhaltens, aber auch ihrer Vorgeschichte – ihr Mann hätte ebenso guten Grund, sie zu töten, wie General Forbes, der unglücklich in sie verliebt war, oder auch Ellie Henderson, die wiederum ein Auge auf John geworfen hatte. Doch sie alle waren nicht an Bord, als der Mord geschah. Und so ist es letztendlich wieder einmal an Hercule Poirot, um den Fall mit Hilfe seiner kleinen grauen Zellen – sowie einer Spielzeugpuppe – aufzuklären…
Review (kann Spoiler enthalten):
Auf Poirots erste Außenmission in "Urlaub auf Rhodos" folgt hier sogleich die zweite. Das mag gute Gründe haben; so weiß ich nicht, ob man nicht eventuell versucht hat, die Geschichten so chronologisch wie möglich zu adaptieren, und die Reihenfolge somit quasi schon vorgegeben ist. Möglicherweise war es auch von der Produktion her ganz einfach leichter, die beiden "Reise"-Folgen hintereinander zu drehen, da man eh schon unterwegs war (was allerdings natürlich noch nicht zwangsläufig bedeutet hätte, dass man sich deshalb auch unbedingt hintereinander ausstrahlen musste). Ein bisschen schade fand ich es aber insofern, als nach "Urlaub auf Rhodos" der entsprechende Reiz doch schon etwas verflogen war. Hätte man zwischen diese beiden Abenteuer wieder 2-3 Episoden in London gelegt, wäre der Abwechslungscharakter deutlich größer gewesen. Dessen ungeachtet hatte das Setting zweifellos auch hier wieder seinen Reiz. Zumal es, wie schon bei "Urlaub auf Rhodos", auch wieder mit einer größeren Figurenriege einherging, als die bisherigen in London angesiedelten Episoden sie boten.
Eben dies machte die Folge durchaus unterhaltsam und abwechslungsreich, und den Fall auch relativ knifflig – da es doch einige Figuren gab, die einen guten Grund hatten, Mrs. Clapperton zu töten. Jetzt natürlich weniger jene Passagiere, die sie mit ihrer schroffen Art vor den Kopf stieß, als ihr Ehemann, ihr verhinderter Liebhaber, sowie jene Frau, die ein Auge auf Clappertons Ehemann geworfen hat. Aber: All diese schienen für den Tatzeitpunkt ein Alibi zu haben. Eben dies machte den Fall dann doch nochmal ziemlich nett, auch wenn meine Spürnase wieder mal den richtigen Riecher haben sollte, und den Mörder sogar noch vor der Tat identifizieren konnte; Mr. Clappertons plötzliches Aufstehen vom Tisch war dann doch etwas zu verdächtig, und sein Alibi zwar vermeintlich wasserdicht, aber ähnlich wie bei "Columbo" stellte sich letztendlich für mich nur die Frage, wie er es angestellt hat, und nicht, ob er es war. Was uns dann auch gleich zu meinem größten Kritikpunkt bringt: Der Auflösung. Zu Beginn war ich ja noch ziemlich begeistert, da es schien, dass wir hier zum ersten Mal die für die Poirot-Filme so typische Versammlung aller Verdächtigen hätten, bevor der belgische Meisterdetektiv den Fall aufklärt. Dann kam das mit der Puppe, was ich bereits eher albern – und dem Ernst der Situation (immerhin ist ein Mord geschehen) – nicht wirklich angemessen fand (und in Anbetracht seiner Aussage "I do not approve of murder." wirkt es gleich nochmal seltsamer auf mich, dass er sich dieses Kunststückchens bediente). Dann aber kommt das mit der Bauchrednernummer, und es tut mir leid, aber da bin ich ausgestiegen. Weil dass es Mr. Clapperton gelingen soll, die Stimme seiner Frau derart gelungen zu imitieren (was ja auch nur bedingt was mit Bauchreden zu tun hat), darauf konnte ich mich einfach nicht einlassen. Dies lies "Eine Tür fällt zu" dann auf leider wenig überzeugende und dementsprechend enttäuschende Art und Weise ausklingen.
Fazit:
Auch wenn ich es vorgezogen hätte, wenn man die zwei Fälle außerhalb von London aufgeteilt hätte, statt sie unmittelbar hintereinander zu bringen, wertete das Kreuzfahrt-Setting – sowie das offensichtliche Budget, welches in diese Folge eingeflossen ist – die Episode definitiv wieder auf. Mir gefiel auch wieder die größere Fülle an Figuren, die wir hier kennenlernen (im Vergleich zu den bisherigen London-Episoden). Und auch wenn ich schon recht früh ahnte, wer für den Mord verantwortlich war, so stellte sich dennoch die Frage, wie genau er das angestellt hat. In der entsprechenden Antwort lag dann für mich allerdings leider das größte Minus von "Eine Tür fällt zu", weil das hat mich leider überhaupt nicht überzeugt. Wie ich Poirots Puppentheater generell ein bisschen albern, unpassend, und dem Ernst der Lage unangemessen fand. Dank des Settings, sowie einem wieder einmal wunderbar aufspielendem David Suchet geht sich aber trotz dieses großen Mankos eine (leicht) überdurchschnittliche Wertung aus.