Der Mann aus Atlantis - 1x15: Diabolische Verwandlung
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Originaltitel: Imp Episodennummer: 1x15 Bewertung: Erstausstrahlung US: 25. April 1978 Erstausstrahlung D: 18. Januar 1989 Drehbuch: Shimon Wincelberg Regie: Paul Krasny Besetzung:
Patrick Duffy als Mark Harris,
Belinda Montgomery als Dr. Elizabeth Merrill,
Alan Fudge als C.W. Crawford,
Dick Gautier als Duke,
Pat Morita als Moby,
James Ingersoll als Officer,
Mel Scott als Bert Davis,
Lyman Ward als Clavius,
Larry Breeding als Buddy O'Toole,
William 'Billy' Benedict als Guard,
Harvey J. Goldenberg als Man,
Allen Joseph als Proprietor,
Richard Laurance Williams als Cetacean crew,
J. Víctor López als Cetacean crew,
Jean Marie Hon als Cetacean crew,
Anson Downes als Cetacean crew u.a.
Kurzinhalt:
Für einen Test sind vier Männer in der Unterwasserbasis Triton von der Außenwelt abgeschnitten. Bis sich auf einmal die Luke öffnet, und ein kleiner Kobold vor ihnen steht. Dieser nennt sich Moby, und irritiert sie zuerst mit seinem kindisch-albernen Benehmen; bis er sie berührt. Dann nämlich weisen sie auf einmal das gleiche kindliche Gemüt auf. Im Falle von drei Crewmitgliedern hat dies tragische Folgen, verlassen diese doch daraufhin für einen "Spaziergang" das Habitat – und ertrinken. Duke bleibt als Einziger zurück. Als das Institut für Meeresforschung mit der Basis Kontakt aufnimmt, wundern sich C.W., Elizabeth und Mark über Dukes seltsames Verhalten. Als Mark die Basis aufsucht, fehlt jedoch von Moby – und damit der Ursache für die diabolische Verwandlung – jede Spur. Nachdem er zur Cetacean gebracht wird, normalisiert sich Dukes Zustand wieder. Doch Moby ist Mark gefolgt…
Review:
Im Verlauf der Produktion der ersten Staffel zeigte sich Belinda Montgomery zunehmend unzufrieden mit der kleinen und belanglosen Rolle, die ihrer Figur überwiegend zukam. War sie im Pilotfilm "Der Fremde" noch relativ "gleichberechtigt" mit Patrick Duffys Mark Harris, und deutete sich dort eine Romanze zwischen den beiden an (was ihr wohl ebenfalls eine größere Rolle im Verlauf der Serie beschert hätte, dann jedoch fallengelassen wurde; vermeintlich, damit Mark bei seinen diversen Abenteuern ungestraft mit anderen hübschen jungen Frauen flirten darf), und trat sie dann insbesondere noch im letzten TV-Film "Die Verschwundenen" recht prominent in Erscheinung, wurde ihre Rolle daraufhin zunehmend marginalisiert, und spielte sogar noch nach C.W. zunehmend nur mehr die dritte Geige – weshalb sie mit ihrem Agenten (und möglicherweise auch Anwälten) darum kämpfte, aus dem Vertrag herauszukommen. Dies gelang ihr dann schließlich genau nach "Diabolische Verwandlung" – die nun somit ihre Abschiedsvorstellung darstellt. Insofern entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass sie gerade hier wieder etwas mehr zu tun bekommt. Wenn man auf diese Weise versuchte, ihrer Forderung nach mehr "screen time" nachzukommen, um so ihren Austritt doch noch zu verhindern, war es aber wohl zu wenig, zu spät.
Zumal sie hier zwar tatsächlich mal wieder eine etwas größere Rolle spielt, statt nur Stichwortgeberin im Hintergrund zu sein, im Mittelpunkt steht aber eindeutig Gastfigur Moby. Der wird von Pat Morita gespielt, der natürlich in erster Linie aus den "Karate Kid"-Filmen bekannt ist – und der mir hier aufgrund der Figur, die er spielen musste, richtiggehend leid tat. Ich fand Moby leider einfach nur furchtbar, nervig, und kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass Morita bei der Performance viel Spaß hatte – wobei er, sowie das Publikum, immerhin am Ende mit einer tatsächlich halbwegs starken Szene belohnt wird, als Mark Moby mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert, und dieser erkennen muss, dass die Menschen – im Gegensatz zu Kobolden – deutlich zerbrechlicher sind. Wenn Moby dann am Ende tatsächlich vor Bedauern eine Träne verdrückt, und seinem Freund Duke Lebewohl sagt, um wieder in sein eigenes Reich zurückzukehren, ist das sogar ein ansatzweise emotionaler Moment. Auf dem Weg dorthin muss man allerdings einiges durchleiden. Ich fand alles rund um das kindische Verhalten von Moby, sowie den Leuten in seiner Umgebung (nachdem er sie berührt hat) einfach nur mühsam, und teilweise sogar richtiggehend schmerzhaft. Auf die drei Personen, die zu Beginn aufgrund von seines Auftauchens um Leben kommen, vergisst die Folge zwar nicht vollständig, thematisiert es aber auch nicht so ausführlich, wie es sich eine solche tragische Entwicklung eigentlich verdient hätte. Und generell nutzte sich die Grundidee einfach enorm schnell ab, und tat man sich hier wieder einmal schwer, die Laufzeit zu füllen. Wie gesagt, das Ende – beginnend ab Dukes Sprung ins Wasser, über den Showdown bei der Minigolf-Anlage, bis hin zur zuvor gelobten Szene im Krankenhaus – ist dann durchaus nett. Die halbe Stunde davor fand ich aber leider ziemlich anstrengend.
Fazit:
Ich mag Pat Morita ja eigentlich, und als er ganz am Ende auch endlich mal eine andere Seite von Moby zeigen durfte, fand ich ihn in der Rolle auch ziemlich gut. Davor tat ich mir mit seiner Darstellung des Kobolds aber enorm schwer – was ich in keinster Weise ihm, sondern vielmehr den Machern der Serie vorwerfe. So wie er hier geschrieben und gespielt wurde, war Moby jedenfalls einfach nur mühsam, und mit der Zeit richtiggehend nervtötend. Dementsprechend empfand ich die erste halbe Stunde als ziemlich anstrengend. Zum Ende hin dreht die Episode dann allerdings tatsächlich noch auf, und mündet in einer Szene, die ich sogar ansatzweise berührend fand. So wie die etwas größere Rolle für Belinda Montgomery, für die man sie wohl doch noch zum Bleiben überreden wollte, war dies in meinen Augen aber zu wenig und zu spät, um noch viel retten zu können.