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Alien: Earth - 1x08: Die wahren Monster Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel:The Real Monsters
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 24. September 2025 (Disney+)
Drehbuch: Noah Hawley & Migizi Pensoneau
Regie: Dana Gonzales
Besetzung: Sydney Chandler als Wendy, Alex Lawther als Joe Hermit, Essie Davis als Dame Sylvia, Samuel Blenkin als Boy Kavalier, Babou Ceesay als Morrow, Adarsh Gourav als Slightly, Erana James als Curly, Lily Newmark als Nibs, Jonathan Ajayi als Smee, David Rysdahl als Arthur Sylvia, Diêm Camille als Siberian, Moe Bar-El als Rashidi, Adrian Edmondson als Atom Eins, Timothy Olyphant als Kirsh, Florence Bensberg als Marcy, Sandra Yi Sencindiver als Yutani, Remi Dabiri-McQuaid als Child Tootles, Elsie Lees als Child Nibs, Bloom Varin als Body Man, Ron Smoorenburg als TR-1 Security, Lev Hawley als Hermit, Noah Hawley als Hermit's Father u.a.

Kurzinhalt: Wendys Fluchtversuch ist gescheitert. Zusammen mit den anderen Lost Boys sowie ihrem Bruder Joe findet sie sich in einer Zelle im Prodigy-Komplex auf der Insel wieder. Doch Boy Kavalier unterschätzt ihre Fähigkeiten. Es gelingt ihr, sich in das Computersystem einzuhacken. So sorgt sie zuerst dafür, dass die außerirdischen Exemplare aus dem Labor entkommen, und öffnet schließlich auch die Tür zur Zelle. Parallel dazu marschiert ein Einsatztrupp von Yutani auf der Insel ein, um die von der USCSS Maginot gesammelten Proben außerirdischen Lebens sicherzustellen. Inmitten der Kämpfe mit den Sicherheitskräften von Prodigy sorgen dann die ausgebrochenen Lebewesen für zusätzliches Chaos. All dies versteht Wendy für ihre Zwecke zu nutzen – während Boy Kavalier erkennen muss, dass er von seiner eigenen Schöpfung ausmanövriert wurde…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Disney+ Grundsätzlich und für sich genommen – sprich, wenn man die Serie unabhängig von einem Franchise betrachtet, als ihr eigenes Ding – war "Die wahren Monster" ein ziemlich cooles Staffelfinale, welches insbesondere rund um die Hybriden einen zufriedenstellenden und interessanten Abschluss bietet. Denn, wie sich herausstellt, hat Boy Kavalier ihre Fähigkeiten (insbesondere von Wendy) völlig unterschätzt – und wird nun die Geister, die er rief, nicht mehr los. Nachdem die Lost Boys von ihm bislang unterdrückt und seinem Willen hilflos ausgeliefert waren – und er zudem deutlich machte, dass er sie als seinen persönlichen Besitz ansieht – war es zweifellos sehr befreiend, zu sehen, wie sie hier nun zurückschlagen, und das Blatt sich wendet. Aber auch der Showdown zwischen Kirsh und Morrow hatte es mir angetan. Und wie Wendy am Ende wieder mal das Alien kontrolliert, und auf Boy Kavalier hetzt – nur um ihn dann doch noch zu verschonen – war ebenfalls ein cooler Moment. Allerdings: Der "Twist" und um Atom Eins verfehlte die gewünschte Wirkung bei mir völlig. Das tat ich mit einem gleichgültigen Achselzucken ab. Und nicht zuletzt ist das definitiv mehr ein Staffel- als ein Serienfinale; was ich im Hinblick darauf, als eine Fortsetzung nach wie vor nicht bestätigt ist (und vor allem auch während der Produktion noch offen war), doch eher kritisch sehe.

Die wahren Probleme von "Die wahren Monster" liegen aber woanders, und sind darin begründet, dass es sich hier eben nicht um das Staffelfinale einer beliebigen Serie handelt, sondern um den vorläufigen Abschluss einer im "Alien"-Universum angesiedelten Serie, die mit dem Ziel angetreten ist, als Prequel zu Ridley Scotts Science Fiction/Horror-Meisterwerk zu fungieren. Und was das betrifft, ist "Alien: Earth" im Allgemeinen und "Die wahren Monster" im Besonderen leider völlig gescheitert. Nicht nur wertet die Serie bislang die nachfolgenden Filme in keinster Weise auf, man schafft sogar einige offene Fragen im Hinblick auf die Kontinuität (so muss man sich fragen, warum Weyland-Yutani in "Alien" noch so scharf auf die Proben waren, wenn sich eh schon welche auf der Erde befanden). "Die wahren Monster" bemüht sich dann vor allem auch in keinster Weise, irgendwie direkt in "Alien" überzuleiten. Letztendlich steht die Serie völlig für sich, ohne Verbindung zu den früheren Filmen. Aus meiner Sicht wird rückblickend jedenfalls überdeutlich, dass Noah Hawley nie wirklich ein Interesse am "Alien"-Franchise an sich hatte. Das Setting ist nur Mittel zum Zweck, um sich jener Fragen rund um Individualität, Persönlichkeit, Freiheit usw. zu widmen, die für ihn im Hinblick auf künstliche Wesen und Intelligenzen beschäftigen. Und ihm war halt klar, dass er wenn er einen "Alien"-Sticker draufpappt, sich mehr Leute dafür interessieren werden, als wenn er sein eigenes, völlig neues Universum schafft. Ich halte das für extrem respektlos gegenüber all jenen, die vor ihm im "Alien"-Franchise gearbeitet und dieses begründet haben. Letztendlich ist eben dies dann auch genau der Punkt, warum ich "Alien: Earth" im Allgemeinen (wobei ich von der Serie auch von diesem Punkt abgesehen jetzt nicht übermäßig begeistert war) und "Die wahren Monster" im Speziellen doch überwiegend kritisch sehe. Eine allfällige zweite Staffel wird jedenfalls, wie schon angekündigt, ohne meine Reviews (und voraussichtlich ohne mich generell) auskommen müssen. Allen, die das anders sehen, wünsche ich aber natürlich, dass die Serie weitergeht, und viel Spaß mit der zweiten Staffel.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Die wahren Monster" mag für sich genommen solide gewesen sein; als vermeintliches Finale eines Alien-Prequels war sie aber eine einzige Enttäuschung. Es gibt keinen Grund, warum die Serie auf der Erde angesiedelt sein muss; der Titel erweist sich als effekthascherisches Versprechen, welches von ihr letztendlich nie eingelöst wird, weil das Setting (ohnehin auf einer abgelegenen Insel) völlig für die Fisch' war; hätte sich das stattdessen auf einer Kolonie abgespielt, wäre nichts anders gewesen. Noch schwerer wiegt: Es gibt keinen Grund, warum die Serie als Prequel zu "Alien" angelegt sein muss. Noah Hawley macht aus diesem Setup rein gar nichts; die Verknüpfungen zu den alten Filmen bleiben oberflächlich, und beschränken sich im Wesentlichen aufs Design der USCSS Maginot. Mir war das entschieden zu wenig. Auf einem anderen Planeten (wo die Menschen eine Kolonie errichteten) und nicht vor, sondern irgendwo zwischen den Alien-Filmen angesiedelt, hätte mir "Alien: Earth" wohl zumindest eine Spur besser gefallen.

Last but not least: Es gibt keinen Grund für die Serie, überhaupt zum "Alien"-Franchise zu gehören. Die Auftritte des Xenomorphen (und der anderen Entwicklungsstufen) wirken wie unbeliebte Pflichtübungen. Tatsächlich waren die anderen Monster, insbesondere das Tentakelauge, aber deutlich interessanter, und machte man zumindest teilweise auch mehr mit ihnen. All dies macht deutlich, dass Noah Hawley, eigentlich nie ein Interesse daran hatte, eine "Alien"-Serie zu machen (geschweige denn ein auf der Erde angesiedeltes Prequel). All dies war nur Mittel zum Zweck, um seine Story rund um die Hybriden unterzubringen, und für diese auf eine etablierte Marke mit treuer Fanbase zurückgreifen zu können. Hätte er sie tatsächlich als eigenständige Serie umgesetzt, wäre ich wohl auch nicht übermäßig begeistert gewesen; meine bisherigen Erfahrungen mit seinem Werk ("Legion", "Fargo") machen deutlich, dass mir irgendetwas an seinem Zugang halt einfach nicht liegt. Ich hätte die Geschichte ohne diesen "Alien"-Bezug aber wohl zumindest etwas besser gefunden. So werden mir in erster Linie der noch durchaus gefällige Auftakt, einige interessante Denkansätze sowie einzelne hervorstechende Momente positiv in Erinnerung bleiben. An die besseren "Alien"-Filme kam die erste Serie des Franchise für mich aber bei weitem nicht heran.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Disney+)







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