Mondbasis Alpha 1 - 1x08: Das Glück der Träumenden
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Originaltitel: Guardian of Piri Episodennummer: 1x08 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 13. November 1975 Erstausstrahlung D: 29. Januar 1978 Drehbuch: Christopher Penfold Regie: Charles Crichton Besetzung:
Martin Landau als Commander John Koenig,
Barbara Bain als Dr. Helena Russell,
Barry Morse als Professor Victor Bergman,
Catherine Schell als Servant of the Guardian,
Prentis Hancock als Paul Morrow,
Clifton Jones als David Kano,
Zienia Merton als Sandra Benes,
Anton Phillips als Dr. Bob Mathias,
Nick Tate als Alan Carter,
Michael Culver als Pete Irving u.a.
Kurzinhalt:
Die Mondbasis Alpha 1 befindet sich im Orbit des Planeten Piri. Nach wie vor auf der Suche nach einer neuen Heimat, schickt man ein Shuttle hin, um diesen zu untersuchen. Daraufhin kommt es jedoch schon bald zu seltsamen Vorkommnissen. So verliert man den Kontakt zum Shuttle, welches daraufhin in der Luft zu schweben bzw. darin festzustecken scheint. Auch der Computer der Mondbasis spielt zunehmend verrückt. Und alle, welche den Planeten besuchen, verfallen in einen traumartigen Zustand, der sie zwar glücklich, zugleich aber auch apathisch macht. Ausgelöst wird dies wohl von der Wächterin von Piri, auf die Commander Koenig stößt, als er dem Planeten ebenfalls einen Besuch abstattet. Kurz darauf scheinen alle in der Mondbasis unter ihrem Einfluss zu stehen. Nur John kämpft nach wie vor dagegen an…
Review:
Auch "Das Glück der Träumenden" hat wieder einen prominenten Gaststar zu bieten, nämlich Catherine Schell, die damals u.a. aus dem James Bond-Film "Im Geheimdienst ihrer Majestät" oder "Der rosarote Panther kehrt zurück" bekannt war, und sich in der zweiten Staffel der Serie in einer anderen Rolle der Stammbesetzung von "Mondbasis Alpha 1" anschließen sollte. Hier ist sie als die Wächterin von Piri zu sehen. Unter den Einfluss von ihr, oder auch dem Planeten, gerät fast die gesamte Besatzung der Mondbasis – nur Commander Koenig kämpft gegen sie an. Am Ende wird sich herausstellen, dass es sich bei ihr um einen Roboter handelt, da der Planet selbst von Computern gesteuert wird, die schon vor Jahrhunderten den körperlichen Bewohnern jegliche Arbeit abnahmen, woraufhin die Zivilisation unterging. Eine auch schon damals nicht gänzlich neue, aber dennoch gefällige Message, die "Das Glück der Träumenden" sowohl im Hinblick auf das eben nur vermeintliche Paradies, als auch die damals erst in Kinderschuhen steckende Computerisierung als mahnendes Beispiel offenbart. Eben dieser Aspekt der Episode war dann für mich auch, zusammen mit Catherine Schells charmanter Performance, ihre größte Stärke.
Aber auch davon abgesehen gab es einige Punkte, die mir an "Das Glück der Träumenden" gut gefallen konnten. So hatte es mir nicht zuletzt das originelle Design des Planeten angetan. Dabei gelang es auch sehr gut, dass die Modelle und die Sets ein stimmiges Gesamtbild ergaben. Sehr interessant waren zweifellos auch die Einstellungen des vermeintlich in der Luft schwebenden Shuttles. Und der traumhafte Einfluss, den die Computer von Piri auf die Besatzung der Mondbasis nehmen, wird dank des (damals ja sehr beliebten) Weichzeichners auch gut vermittelt. Last but not least weder ein Plus- noch ein Minuspunkt, sondern nur eine Beobachtung: Nachdem bislang fast jede Episode der Serie mit einer schrägen, psychedelischen Szene aufwarten konnte, fällt hier das Fehlen einer ebensolchen geradezu auf (wobei man natürlich den "bekifften" Zustand, in dem sich die Besatzung befindet, quasi als Ersatz für dieses Element ansehen könnte). Allerdings gab es auch wieder ein paar Dinge, die mich weniger überzeugt haben. So fand ich es schade, dass man aus der Idee rund um Kanos Verbindung mit dem Computer nicht wirklich etwas gemacht hat (aber vielleicht kommt das ja in einer späteren Folge nochmal zur Sprache). Auffällig halt auch, dass "Das Glück der Träumenden" dem typischen Muster folgt, dass der Commander der stärkste/härteste/beste ist, da sich Koenig als Einziger gegen den Einfluss von Piri zu wehren vermag. Vor allem aber merkte man auch dieser Folge die aus heutiger Sicht überdurchschnittliche Laufzeit von fünfzig Minuten teilweise wieder stark an; insbesondere im Mittelteil, wo sich das Geschehen doch etwas dahinzog. Diese Länge tat generell ja bislang den wenigsten "Mondbasis Alpha 1"-Folgen gut – und "Das Glück der Träumenden" war hierfür leider geradezu ein Paradebeispiel. Fünf Minuten weniger hätten dem Erzählfluss und der Dramaturgie sehr gut getan.
Fazit:
"Das Glück der Träumenden" hat mir gut gefallen. Zu Beginn hatte es mir vor allem das Design des Planeten angetan. Auch die Einstellung mit dem in der Luft hängenden Shuttle war faszinierend. In weiterer Folge gesellte sich dann auch noch der Gastauftritt der charmanten Catherine Schell als weiterer Pluspunkt hinzu. Und der Twist am Ende rund um ihre Roboter-Identität hatte es mir auch angetan. Vor allem aber mochte ich die mahnende Aussage rund um die zunehmende Computer- und Automatisierung, und wie diese im schlimmsten Fall zum Untergang einer Zivilisation führen kann. Etwas konstruiert allerdings, dass Commander Koenig dem Einfluss von Piri als Einziger widerstehen kann. Zudem war "Das Glück der Träumenden" wieder eine jener Episoden, denen es nicht geschadet hätte, sie um ein paar Minuten zu kürzen. Davon abgesehen aber eine coole und gelungene Episode, die es verstand, mich zu unterhalten.