Besetzung:
Wolfgang Pampel als Han Solo,
Susanna Bonasewicz als General Leia Organa,
Julien Haggege als Kylo Ren,
Kaya Marie Möller als Rey,
Stefan Günther als Finn,
Alexander Doering als Poe Dameron,
Ghadah Al-Akel als Maz Katana,
Martin Umbach als Oberster Anführer Snoke,
Sebastian Schulz als General Hux,
Joachim Tennstedt als C-3PO,
Kathrin Fröhlich Captain Phasma,
Jürthen Thormann Lor San Tekka,
Joachim Kerzel als Erzähler u.a.
Inhalt:
Dreißig Jahre nach dem Tod des Imperators droht sich eine neue finstere Macht zu erheben: Die Erste Ordnung möchte die Neue Republik vernichten und an die Stelle des einstigen Imperiums treten. Der Widerstand, angeführt von Prinzessin Leia, stellt sich ihr entgegen. Doch einer fehlt: Luke Skywalker. Nachdem sein Versuch, einen neuen Jedi-Orden aufzubauen, auf tragische Weise gescheitert ist, hat sich der Jedi-Meister an einen geheimen Ort zurückgezogen, um den Rest seiner Tage im Exil zu bringen. Er weiß nicht, dass die Galaxis aufgrund der Ersten Ordnung vor dem Abgrund steht. Nun wollen beide Seiten Luke finden; die Erste Ordnung, um zu verhindern, dass er ihre Herrschaft beendet, noch bevor sie so richtig beginnt, und der Widerstand, da man sich im bevorstehenden Kampf seine Hilfe erhofft. Gerüchten zufolge gibt es auf Jakku eine Karte, die zum Jedi-Meister führen soll – weshalb sich sowohl die Erste Ordnung als auch der Widerstand zum abgelegenen Wüstenplaneten begibt. Dort gelingt es Poe Dameron, die Karte im Speicher seines Droiden BB-8 zu speichern, ehe er von Kylo Ren – der Darth Vader verehrt – gefangen genommen wird. Mit Hilfe des Sturmtrupplers Finn, welcher die Erste Ordnung verrät, gelingt ihm zwar die Flucht, allerdings stürzen sie mit dem gestohlenen Tie-Fighter auf Jakku ab, wo schließlich die Schrottsammlerin Rey auf BB-8 stolpert…
Review:
Wie schon bei der Original-Trilogie und den Prequels wurden auch für die Fortsetzungen (und "Star Wars"-Stories) von Disney aus den deutschen Tonspuren Hörspiele angefertigt. Grundsätzlich gilt hier das bei den früheren Produktionen geschriebene, sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Positiv: Die Umsetzung ist grundsätzlich hochwertig und professionell gemacht. Mit der Original-Tonspur aus dem Film, mit der Synchronisation, den Sounds sowie natürlich John Williams Musik kommt echtes "Star Wars"-Feeling auf, und fühlt man sich von Beginn an in die weit, weit entfernte Galaxis – bzw. den Film – hineinversetzt. Auch die Leistungen der Sprecher:innen ist über jeden Zweifel erhaben. Alle an der Synchronisation beteiligten, angefangen bei den Veteranen Wolfgang Pampel, Susanna Bonasewicz und Joachim Tennstedt, bis hin zu den Neuzugängen Kaya Marie Möller, Stefan Günther, Alexander Doering, Julien Haggege usw., liefern starke Leistungen ab (letztere wurden zudem für den Film auch super gecastet). Und auch an Joachim Kerzels Erzählerstimme hat man sich mittlerweile gewöhnt, und möchte sie nicht missen. Jedoch: Da man hier eben direkt auf die Synchro-Aufnahmen zurückgreift, muss Kerzel hier deutlich öfter beschreibend zur Tat schreiten, als dies beispielsweise bei den Hörspielen zu Timothy Zahns Thrawn-Trilogie der Fall war, wo es möglich war, eben diese direkt in die Gespräche einzubinden. Bedeutet auch, dass Kerzel hier teilweise sehr übermächtig ist, und man zwischendurch eher den Eindruck eines Hörbuchs als eines Hörspiels bekommen könnte.
All dies ist wie gesagt aus den früheren Umsetzungen bereits wohlbekannt, und wer mit diesen vertraut ist, sollte mittlerweile wissen, um ihm dieser Zugang liegt und er/sie somit aus dieser Hörspielumsetzung einen Nutzen zieht, oder nicht. Ungeachtet der Umsetzung wird hier aber – no na – die Geschichte des Films erzählt; und eben dies ist der Knackpunkt. Ich fand ja bereits, dass Alan Dean Fosters Romanfassung von "Das Erwachen der Macht" die Schwächen des Drehbuchs nur offensichtlicher machten; und aus meiner Sicht war dies leider bei der Hörspiel-Umsetzung sogar noch stärker der Fall. Die neuen Figuren sind einfach größtenteils uninteressant, es kommt keine Spannung auf, die "geklauten" Elemente aus den früheren Filmen werden hier nochmal offensichtlicher, und vor allem: Die Story fand ich in dieser auf reine Akustik heruntergebrochenen Form richtiggehend langweilig. Ich habe mir das Hörspiel auf zwei Abende verteilt vor dem Schlafen gehen im Bett angehört, und ich musste echt kämpfen, um nicht einzuschlafen. Das ist einfach soooo öde. Tatsächlich mag "Das Erwachen der Macht" sogar die schwächste Geschichte aller drei Sequel-Filme erzählen (Dummheiten wie "Palpatine ist irgendwie zurückgekehrt" zum Trotz). Es ist einfach ein schwacher, einfallsloser und müder Abklatsch des ersten Films, nur halt mit längst nicht so interessanten Figuren, und vor allem auch nicht einmal ansatzweise so mitreißend erzählt. Und die Dialoge fand ich hier, wie schon im Film und Roman, teilweise auch eher mühsam. Für all das kann die Hörspiel-Crew natürlich nichts; es ändert aber halt nichts daran, dass mich die Story, in dieser rein auf die Dialoge, Geräusche und Musik heruntergebrochenen Form, überhaupt nicht überzeugen (geschweige denn packen) konnte.
Fazit:
Wenn man davon absieht, dass "Das Erwachen der Macht" aufgrund des Rückgriffs auf die Tonspur des Films wieder einmal stark auf Joachim Kerzel als Erzähler setzen musste, gibt es an dieser Hörspielumsetzung (wie schon bei den Original- und Prequel-Trilogien, sowie den "Star Wars"-Stories "Rogue One" und "Solo") rein produktionstechnisch nichts umzusetzen. Die Leistungen der Synchronsprecher:innen sind über jeden Zweifel erhaben, die Stimmen der neuen Figuren wurden super gecastet, und dank der Original-Geräusche aus dem Film, sowie natürlich der Musik von John Williams, kommt echtes "Star Wars"-Feeling auf. Wer den Film mag, und grundsätzlich solche Hörspiel-Umsetzungen schätzt, kann somit bedenkenlos zugreifen. Mein Problem ist halt, dass ich schon mit dem Film nicht viel anfangen konnte, und die Story in dieser rein akustischen Form nochmal um einiges schwächer und uninteressanter (und stellenweise sogar richtiggehend langweilig) fand, als im Film (wo die Effekte und die Inszenierung einiges kaschierten). Insofern ist meine Wertung rein als Kritik am Inhalt, und nicht der Umsetzung, zu verstehen.
Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
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