Originaltitel:Emergence Episodennummer: 1x07 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 17. September 2025 (Disney+) Drehbuch: Noah Hawley & Maria Melnik Regie: Dana Gonzales Besetzung:
Sydney Chandler als Wendy,
Alex Lawther als Joe Hermit,
Essie Davis als Dame Sylvia,
Samuel Blenkin als Boy Kavalier,
Babou Ceesay als Morrow,
Adarsh Gourav als Slightly,
Erana James als Curly,
Lily Newmark als Nibs,
Jonathan Ajayi als Smee,
David Rysdahl als Arthur Sylvia,
Diêm Camille als Siberian,
Moe Bar-El als Rashidi,
Adrian Edmondson als Atom Eins,
Timothy Olyphant als Kirsh,
Kit Young als Tootles,
Sahajak Boonthanakit als Chief Nagg u.a.
Kurzinhalt:
Die jüngsten Ereignisse rund um das Löschen von Nibs Erinnerungen, aber auch der Ausbruch der außerirdischen Wesen im Labor, der Tootles das Leben kostete, haben Wendy klar gemacht, dass es für sie bei Prodigy nicht sicher ist. Insofern kommt ihr Joes Vorschlag, die Insel zu verlassen – und seine Vorbereitungen dazu, mit Arthurs Hilfe – gerade recht. Allerdings will sie nicht ohne die anderen Hybriden aufbrechen. Nachdem sie Slighty und Smee nicht finden kann, und Curly ihr Angebot ablehnt, schließt sich ihnen letztendlich nur mehr Nibs auf ihrem Fluchtversuch an. Bei diesem sichert sich Wendy auch Hilfe von unerwarteter Seite. Slighty und Smee sind indes auch dabei, die Insel zu verlassen. Die beiden haben den vom Facehugger infizierten Arthur im Gepäck. Dann jedoch löst sich dieser von Arthurs Gesicht. Im Komplex lässt sich Boy Kavalier indes von den jüngsten Ereignissen nicht aus der Ruhe bringen, und setzt zusammen mit Kirsh die Experimente an den außerirdischen Exemplaren fort. Dabei hat es ihm vor allem der Tentakelaugen-Parasit, der sich in die Ziege eingenistet hat, angetan…
Review (kann Spoiler enthalten):
In der siebenten Folge von "Alien: Earth" gibt es zumindest wieder ein bisschen mehr "Alien" zu sehen. Einerseits bekommen wir hier die klassische Chestbuster-Szene, die mittlerweile natürlich längst nicht mehr die schockierende Wirkung aus dem ursprünglichen Film entfalten kann, die ich aber nichtsdestotrotz ziemlich cool umgesetzt fand. Für Diskussionen sorgte indes, wie ich mitbekommen habe, die Tatsache, dass Wendy mit den Xenomorphen nicht einfach nur kommunizieren, sondern sie sogar kontrollieren kann. Sie ist für diese scheinbar eine Art Ersatz-Königin. Ich verstehe, dass die Idee nicht allen gefällt, weil es die Bedrohung durch die Aliens irgendwie reduziert. Ich sehe es auch durchaus aus Prequel-Sicht kritisch, weil genau nach dieser Art der Kontrolle haben Weyland-Yutani in den Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten danach gestrebt. Wieso ist das, wenn es hier schon geklappt hat, wieder verloren gegangen? Immerhin war das aber mal eine neue und wie ich finde auch interessante Idee, die für mich generell durchaus einen gewissen Reiz hat. Last but not least: Die Friedhofsszene hat die gewünschte Wirkung bei mir durchaus nicht verfehlt.
Aufgrund dieser positiven Aspekte konnte mir "Emergenz" wieder zumindest eine Spur besser gefallen als die Folge davor; übermäßig begeistert war ich allerdings auch von ihr wieder nicht. Da man weder mit den Prodigy-Sicherheitsleuten noch der Weyland-Yutani Einsatzgruppe mitfiebert, sind die Angriffe der Aliens auf sie einfach nicht spannend. Und die Hybriden – die einzigen Figuren, auf deren Seite man steht – sind von den Aliens ja nicht bedroht. Ok, Joe gibt's doch, aber da Wendy die Aliens kontrolliert, schien auch er nie wirklich in Gefahr zu sein. Insofern mangelte es auch "Emergenz" wieder vollständig an Spannung. Auch mit dem Ausgang des Geschehens war ich nicht wirklich glücklich. Ich meine, es war ja eh irgendwie klar, dass weder Slighty und Smee, noch Wendy, Joe und Nibs mit ihrem Fluchtversuch erfolgreich sein würden, dieses Drücken auf den Resetknopf macht aber den gesamten Handlungsstrang rückblickend irgendwie völlig überflüssig. Und so interessant die Idee mit den Kindern in den Erwachsenenkörpern ursprünglich auch war, aber mittlerweile gibt es immer öfter Szenen, wo dies für mich irgendwie nicht mehr wirklich funktioniert. Zumal ich die Kinder auch von ihrem Alter her nicht immer konsistent dargestellt fand (und damit meine ich jetzt nicht von einer Figur zur anderen, weil die waren ja in der Tat ein bisschen unterschiedlich alt, sondern bei einem Charakter von einer Szene zur nächsten). Vor allem aber habe ich zunehmend den Verdacht, dass Noah Hawley – möglicherweise auf eine potentielle zweite Staffel schielend – kein Interesse daran hat, mit seinem Alien-Prequel direkt in die Ereignisse aus dem ersten Film überzuleiten. Diesbezüglich lasse ich mich allerdings von ihm bzw. "Die wahren Monster" gerne eines Besseren belehren.
Fazit:
Da sowohl die Fluchtversuche von Slightly und Smee, als auch Wendy, Joe und Nibs scheitern, wirkt "Emergenz" rückblickend irgendwie doch ein bisschen überflüssig; so, als wäre es in erster Linie darum gegangen, Laufzeit zu schinden. Das war schon ein bisschen enttäuschend. Auch die Spannung hielt sich wieder in sehr argen Grenzen; denn die wenigen Personen, denen man sich verbunden fühlt, schienen hier nie wirklich in Gefahr zu sein. Und vor allem im Hinblick auf den Prequel-Charakter zu "Alien" bin ich zum Ende der ersten Staffel hier zunehmend skeptisch. Die von vielen kritisierten Idee, dass Wendy die Xenomorphen kontrollieren kann, hat für mich allerdings durchaus funktioniert; es war zumindest mal etwas neues, und ich fand den Gedanken durchaus interessant. Generell war es nett, dass die Aliens hier wieder mal etwas prominenter Vertreten waren. Und die kurze Laufzeit war dem Unterhaltungswert ebenfalls zuträglich. Insgesamt war "Emergenz" somit zumindest wieder besser als die schwache Folge davor; große Erwartungen ans Serien(oder doch nur Staffel?-)finale habe ich allerdings nicht.