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Poker Face - 2x01: Es geht um den Fuß Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Peacock

Originaltitel: The Game Is a Foot
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Streaming-VÖ USA: 05. Mai 2025 (Peacock)
Erstausstrahlung D: 02. Juli 2025 (Sky)
Drehbuch: Laura Deeley
Regie: Rian Johnson
Besetzung: Natasha Lyonne als Charlie Cale, Cynthia Erivo als Amber/Delia/Cece/Bebe Kazinsky/Felicity Price, Jin Ha als Paul Fletcher, Jasmine Guy als Norma Kazinsky, Anthony DeSando als Gino, Tye Alexander als Jimmy, Zani Jones Mbayise als Young Amber, Lucien Spelman als Cookie, Ethan Dubin als Officer Jake Bravo, Brock Yurich als Jacked Dog Handler, Easton Michaels als Zombie u.a.

Kurzinhalt: Nach dem Tod von Sterling Frost wird Charlie Cale von der Gangsterin Beatrix Hasp gnadenlos verfolgt. Wo auch immer sie hinreist und zu arbeiten beginnt, dauert es nicht lange, bis ihre Schergen sie aufspüren, und ohne lange zu zögern das Feuer auf sie eröffnen. Bei einem Apfelernte-Betrieb findet sie dann zumindest kurzzeitig Unterschlupf – und in Delia eine Freundin, welche die Gangster, als sie nach ihr Fragen, auf eine falsche Fährte führt. Kurz darauf erfährt Delia, dass ihre Mutter gestorben ist. Da die Busfahrt zu lange dauern würde, und es sich Delia nicht leisten kann, so lange auszufallen, bietet Charlie an, sie zum Begräbnis und der Testamentsöffnung zu bringen. Dort wartet auf Delia und ihre zwei Vierlingsschwestern – die dritte hat vor kurzem Selbstmord begangen – eine unerfreuliche Überraschung: Denn wie sich herausstellt, handelt es sich bei ihnen nicht etwa um Vierlinge, sondern um Fünflinge – und der bislang unbekannten Schwester Felicity soll nun das gesamte Vermögen vermacht werden…


Review: Episodenbild (c) Peacock Vor zwei Jahren startete "Poker Face", eine Krimiserie, bei der sich Rian Johnson vom Konzept her an Columbo orientiert (dem großen Vorbild wird auch nach wie vor bei den Titeleinblendungen mit der gleichen, gelben Schrift gehuldigt). Sprich, im Normalfall erleben wir zuerst den Mord (oder allgemeiner formuliert, das Verbrechen), bevor Charlie Cale dann irgendwie in die Angelegenheit hineingerät, und mit Hilfe ihres angeborenen Bullshit-Detektors – sie erkennt es sofort, wenn jemand lügt – den Mord aufklären und (meist noch schwerer) den oder die Schuldige/n überführen muss. Parallel dazu dient, als roter Faden, eine Bedrohung von außen, die Charlie Cale verfolgt, und dafür sorgt, dass sie von einem Ort zum nächsten rast, und nie zur Ruhe kommt. In der ersten Staffel hat eben dies für mich noch durchaus gut funktioniert (wenn ich es auch dort schon relativ überflüssig fand); am Ende war ich dann aber enttäuscht, dass das Konzept zusammen mit dem Tod von Sterling Sr. nicht aufgegeben, sondern in anderer Form – weil nun ist Beatrix Hasp die Häscherin – aufgewärmt wird. Das fand ich bei "The Hook" schon schwach, und war auch hier mein unliebstes Element. Insofern hoffe ich, dass man diesen Handlungsstrang bald aufgibt (wenn ich auch fürchte, dass er sich, wie schon in Season 1, auch hier wieder durch die komplette Staffel ziehen wird).

Generell war ich von "Es geht um den Fuß" jetzt nicht übermäßig begeistert. Zwar gab es durchaus ein paar interessante Elemente. Mir gefiel dabei vor allem auch, wie geschickt man im Hinblick auf Charlies Bullshit-Detektor umgeht: Wenn "Felicity" über ihr Leben erzählt, schlägt dieser aus, wenn andere das gleiche über sie und ihr Leben erzählen, nicht. Macht deutlich, dass die Fakten an sich der Tatsache entsprechen – nur halt Amber lügt, wenn sie über sich selbst spricht, weil sie nun mal nicht Felicity ist. Bis Charlie den aus diesem Widerspruch entstehenden Knoten in ihrem Kopf gelöst hat, vergeht verständlicherweise einige Zeit. Das war durchaus clever. Zweifellos war auch der Moment, wo Amber herausfindet, dass Felicity über ein künstliches Bein verfügte – was es schwer machen könnte, a) ihre Leiche als sich selbst auszugeben, und b) ihre Identität zu übernehmen – ziemlich lustig. Und Delia wird sehr sympathisch dargestellt, so dass man unweigerlich mit ihr mitfiebert, wenn Charlie versucht, dafür zu sorgen, dass sie nicht um ihren Anteil am Erbe umfällt. Aber: Mit Cynthia Eviros Darstellung der fünf unterschiedlichen Charaktere war ich nicht ganz glücklich. Mir ist schon bewusst, dass man die klar und deutlich voneinander abgrenzen muss, damit das Publikum nicht den Überblick verliert. Mir war es aber teilweise zu überzogen, so dass die einzelnen Figuren fast schon zu Karikaturen verkamen. Und gerade auch im Vergleich zu, beispielsweise, Tatiana Maslany bei "Orphan Black" (die das einfach in meinen Augen so viel besser gelöst hat) fällt der Zugang hier deutlich ab. Völlig unverständlich war auch, wie es Charlie nicht bemerken soll, dass "Delia" von einer Sekunde auf die nächste plötzlich anders angezogen ist. Wie sie generell für meinen Geschmack – für eine ja durchaus "street smarte" Person – zu lange brauchte, um in Betracht zu ziehen, dass sich eine der Fünflinge für eine andere Person ausgeben könnte. Und ganz allgemein fand ich den Fall hier doch ziemlich konstruiert, und teilweise richtiggehend an den Haaren herbeigezogen. Da gab es bei "Poker Face" definitiv schon (teils deutlich) bessere).

Fazit: Episodenbild (c) Peacock Der Gag rund um die Fußprothese, welche Ambers Plan doch ordentlich durcheinanderbringt, war ja durchaus lustig. Mir gefiel auch, wie man Charlies angeborenen Lügendetektor hier einsetzt, im Hinblick darauf, dass alles, was Amber über Felicitys Leben sagt, ja natürlich grundsätzlich richtig ist, dieser aber trotzdem bei ihr ausschlägt. Das gab ihr ein nettes Rätsel zu lösen. Und auch, als Amber dann von dieser Fähigkeit erfährt und versucht, sich aus der Affäre zu ziehen, in dem sie gegenüber Charlie ganz genau auf ihre Worte achtet, war nett. Es gab auch durchaus ein paar amüsante Momente und Dialoge. Vor allem aber ist einem Delia von Anfang an sympathisch, weshalb man sofort mit ihr mitfiebert. Insgesamt fand ich den Fall allerdings doch etwas konstruiert, und nicht wirklich überzeugend. Man sollte auch meinen, dass nicht nur Charlie, sondern auch alle anderen, früher an die Möglichkeit denken, dass sich eine von ihnen als eine andere von ihnen ausgeben könnte. Die Fünflinge waren mir in ihrer Darstellung zudem teilweise doch ein bisschen zu überzeichnet. Und dann ist da noch das Problem, dass ich die Wiederholung des "Charlie auf der Flucht"-Konzepts aus Season 1 doch ziemlich einfallslos und mühsam finde – weshalb ich sehr hoffe, dass sich dieser Handlungsstrang (entgegen meiner Erwartung/Befürchtung) nicht durch die ganze Staffel ziehen wird.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Peacock)







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