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We Bury the Dead Drucken E-Mail
Trauerbewältigung mit Zombies Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 28 Oktober 2025
 
Halloween-SPECiAL

 
We Bury the Dead
Originaltitel: We Bury the Dead
Produktionsland/jahr: Australien/USA 2024
Bewertung:
Studio/Verleih: The Pengiun Empire/Screen Australia/Neon
Regie: Zak Hilditch
Produzenten: U.a. Mark Fasano, Joshua Harris, Ross M. Dinerstein, Kelvin Munro & Grant Sputore
Drehbuch: Zak Hilditch
Filmmusik: Clark
Kamera: keine Angabe
Schnitt: Merlin Eden
Genre: Horror/Thriller/Drama
Kinostart Deutschland: Noch nicht bekannt
Kinostart Australien: 05. Februar 2206
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Mit: Daisy Ridley, Brendon Thwaites, Mark Coles Smith, Matt Whelan, Chloe Hurst, Kym Jakcson, Captain Vance u.a.


Kurzinhalt: Ein Waffentest des US-Militärs auf der Insel Tasmanien gerät außer Kontrolle – mit ungeahnten, katastrophalen Folgen: Alles Leben auf der Insel, egal ob Mensch oder Tier, bricht von einer Sekunde auf die nächste tot zusammen. Doch nicht alle bleiben daraufhin leblos: Einige der Opfer kehren als aggressive, rein Instinkt gesteuerte Untote zurück. Ava schließt sich dem Team an, welches die Leichen beseitigen soll. Sie hofft, dabei auf ihren Ehemann Mitch zu stoßen, der sich zum Zeitpunkt der Katastrophe auf der Insel befand. Doch jenes Hotel, in dem sich Mitch aufhielt, liegt in einem Bereich, der von heftigen Waldbränden abgeschnitten ist. Es wird Tage, wenn nicht gar Wochen dauern, bis der Aufräumtrupp dorthin vorstößt. So lange kann und will Ava nicht warten. Zusammen mit einem anderen Freiwilligen, Clay, mit dem sie ein Team gebildet hat, bricht Ava auf, um ihren Mann zu suchen, und so mit dem Verlust abschließen zu können…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Von Zak Hilditchs "These Final Hours" war ich vor mittlerweile gut zehn Jahren ja überaus angetan. "We Bury the Dead" spielt zwar nicht ganz in der gleichen Liga, konnte mir aber dennoch wieder sehr gut gefallen. Das Zombie-Genre erlebte ja zur Jahrtausendwende mit "28 Days Later" ein Revival, und ist seither nicht und nicht tot zu kriegen. Man sollte meinen, dass die Thematik irgendwann auserzählt ist; Hilditch gelingt es jedoch, ihm wenn schon nicht ganz neue so doch zumindest ungewöhnliche Aspekte abzugewinnen. Dabei sticht vor allem hervor, dass es hier – trotz sehr vereinzelter Spannungsspitzen – nicht um die Bedrohung geht, welche die Untoten darstellen. Vielmehr ist dies eine Geschichte über Verlust, wie wir mit eben diesem umgehen, und versuchen, nach einem solchen wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Insofern zeigten sich hier für mich einige interessante Parallelen zum letztjährigen "Handling the Undead", der mich ja ebenfalls bereits enorm angesprochen hatte (und auf mich dann zugegebenermaßen doch nochmal eine Spur stärker gewirkt hat).

Bedeutet jedenfalls auch: Wer sich von einem Zombie-Film nervenzerfetzende Spannung und/oder brutale Action erwartet, wird hier wohl eher nicht auf seine oder ihre Kosten kommen. "We Bury the Dead" ist überwiegend ein sehr stiller Film, der sich einerseits mit einer solchen unfassbaren Katastrophe (die Erinnerungen an die COVID-Pandemie wecken dürfte) auseinandersetzt, vor allem aber eben der Frage, was es bedeutet, wenn ein geliebter Mensch von einer Sekunde auf die nächste aus dem Leben gerissen wird. Insofern hatten es mir an "We Bury the Dead" vor allem die auf die erste dieser beiden Thematiken fokussierte erste halbe Stunde, sowie dann die schwache letzte halbe Stunde, wo Ava endlich ihr Ziel erreicht und auf Mitch trifft, angetan. Vor allem letzteres bescherte dem Film nochmal einen wirklich starken Ausklang; wie das dann ablief, gefiel mir ausgesprochen gut. Im Mittelteil schwächelt "We Bury the Dead" hingegen ein bisschen. Man merkt, dass Hilditch eben diesen irgendwie füllen musste, um die Laufzeit bis zum Finale zu überbrücken. Und zwar bleibt er dort dann durchaus der Grundthematik rund um Trauerbewältigung treu, und natürlich kann diese teilweise auch mal seltsame Formen annehmen, im vorliegenden Fall war mir das mit dem Soldaten dann aber doch ein bisschen zu schräg. Wie diese Episode generell in einem ansonsten wunderbar anderen Film als ziemlich typisch und klischeehaft herausstach. Last but not least: So gut mir das Finale an sich gefallen konnte, aber das eigentliche Ende war mir dann des Happy Ends dann doch etwas zu viel, und machte es Ava zu leicht, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Davon abgesehen hat mir der Film aber sehr gut gefallen. Ich bin zwar nicht Daisy Ridleys größter Fan, fand ihre Leistung hier aber wirklich gut. Auch die Inszenierung von Zak Hilditch hatte es mir wieder angetan. Und auch wenn die Horrorelemente hier wie gesagt doch nur sehr verhalten sind, aber wenn sie dann mal auftreten, können sie ebenfalls voll überzeugen (wobei mir vor allem das Zähneknirschen durch Mark und Bein ging). Man darf sich halt nur keinen klassischen, typischen Zombiestreifen erwarten.

Fazit: Szenenbild. Ein etwas anderer Zombie-Film, der mich an den letztjährigen "Handling the Undead" erinnert hat. Zugegeben, die Idee rund um den schief gelaufenen Waffentest der USA, der die komplette Bevölkerung von Tasmanien mit einem Schlag auslöscht, muss man schlucken können. Zudem schwächelt "We Bury the Dead" etwas im Mittelteil, mit der Geschichte rund um den Soldaten, die dann doch etwas absurde Züge annimmt. Auftakt und Finale fand ich allerdings sehr stark. Ersteres aufgrund der Betrachtung der Aufräumarbeiten nach einer solchen Katastrophe, und an letzterem gefiel mir, dass Ava im Hinblick auf den Verlust von Mitch von diesem keinerlei Hilfe erhält (so wie es halt nun mal auch im echten Leben ist: Die Toten können uns bei der Bewältigung der Trauer nicht mehr helfen); sie muss letztendlich von selbst einen Weg finden, um irgendwie damit klar zu kommen, und einen ersten Schritt zu machen, um den Rest des Weges ohne ihn zu gehen. Das gefiel mir ausgesprochen gut und war von allen Beteiligten, inklusive Daisy Ridley, auch sehr gut gespielt. Einzig das Ende war mir etwas zu aufgesetzt, glücklich, und machte es Ava in meinen Augen dann doch etwas zu leicht, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Davon abgesehen aber ein starker Film – bei dem sich die Horror-Elemente allerdings doch eher in Grenzen halten. Darauf sollte man im Vorfeld eingestellt sein, um ihn "genießen" zu können.

Wertung: 7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Neon)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2024





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