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The Descent 2 - Die Jagd geht weiter Drucken E-Mail
Billiges und völlig überflüssiges Videotheken-Sequel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 21 Oktober 2025
 
Halloween-SPECiAL

 
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Originaltitel: The Descent: Part 2
Produktionsland/jahr: UK 2009
Bewertung:
Studio/Verleih: Celador Films/20th Century Fox/Universum Film
Regie: Jon Harris
Produzenten: U.a. Christian Colson & Ivana MacKinnon
Drehbuch: James McCarthy, J Blakeson & James Watkins
Filmmusik: David Julyan
Kamera: Sam McCurdy
Schnitt: Jon Harris
Genre: Horror/Thriller
Heimkino-VÖ Deutschland: 21. Mai 2010
Kinostart UK: 02. Dezember 2009
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Mit: Shauna Macdonald, Michael J. Reynolds, Jessika Williams, Douglas Hodge, Josh Dallas, Anna Skellern, Gavan O'Herlihy, Krysten Cummings, Doug Ballard, Josh Cole, Saskia Mulder, Natalie Mendoza, ALex Reid, Nora-Jane Noone, MyAnna Buring u.a.


Kurzinhalt: Sechs Freundinnen sind in eine bislang unerforschte Höhle hinabgestiegen, wurden dort eingeschlossen, und mussten sich neben der Enge und Dunkelheit auch noch mit menschenähnlichen Kreaturen, Crawler genannt, herumschlagen. Nur einer von ihnen gelingt die Flucht: Sarah. Diese wird von einem Auto angefahren, und ins Krankenhaus gebracht. Als sie dort das Bewusstsein wieder erlangt, hat sie jedoch ihr Gedächtnis verloren; nicht einmal mehr an den tragischen Unfalltod ihres Mannes und ihrer Tochter kann sie sich erinnern. Dennoch besteht die Polizei – die Sarah aufgrund des Blutes auf ihrer Kleidung verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden der anderen zu tun zu haben – darauf, dass Sarah sie dabei begleitet, wenn man mit einem Rettungsteam in die Höhle hinabsteigt, um nach den anderen zu suchen. Und so wird Sarah ein weiteres Mal mit dem in der Dunkelheit der Höhle lauernden Schrecken konfrontiert…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Lange Zeit waren Videotheken-Sequels ein allseits bekanntes Phänomen. Denn manche Filme mögen zwar im Kino nicht erfolgreich genug gewesen sein, um eine Fortsetzung eben dort finanziell ratsam erscheinen zu lassen, kam dann aber mit der Zweitauswertung fürs Heimkino doch noch in die schwarzen Zahlen, und/oder entwickelte sich sogar zu einem Kult-Phänomen. Nun galt es, von der kleinen aber feinen Fangemeinde zu profitieren, in dem man ein billiges Sequel nachschießt, mit dem Ziel, mit so wenig finanziellem Aufwand wie möglich von der Popularität des Vorgängers zu profitieren. "The Descent 2 – Die Jagd geht weiter" ist (obwohl der Film in einigen Märkten tatsächlich im Kino ausgewertet wurde) dafür ein schon fast klassischer Fall. Zugleich kommt aber hier noch ein weiterer, kurioser Aspekt hinzu: Denn das Original-Ende des Films schiebt einer Fortsetzung eigentlich einen Riegel vor. Insofern knüpft man hier an das für den US-Markt adaptierte, glücklichere Ende an. Nun mag ich tatsächlich zu den wenigen Leuten zählen, die diesem doch irgendwie den Vorzug gaben – da es aber halt so überhaupt nicht Neil Marshalls Intention entsprach, ist das in diesem Fall aus Prinzip schon mal kritisch zu sehen (so wie ich ja auch "selective sequels", die einen oder mehrere Vorgänger ignorieren, prinzipiell ablehne).

Letztendlich sollte sich dieser Aspekt aber noch als das geringste Problem von "The Descent 2 – Die Jagd geht weiter" erweisen. Deutlich schwerer wiegt der Aspekt, dass die Fortsetzung nicht einfach nur billiger produziert wurde – sondern man ihr dies auch deutlich anmerkt. Vor allem was die Belichtung der Höhle betrifft, kann das Sequel mit dem Original in keinster Weise mithalten. Wo dieses mit teils satten Farben und einem echt coolen Look auftrumpfte, und zudem die Dunkelheit das klaustrophobische Gefühl verstärkte, ist die Belichtung hier sehr fad (einfach nur rein weiß), und nicht zuletzt auch viel zu hell. Das geht einerseits auf Kosten der Grundstimmung, und macht andererseits die billige Machart der künstlichen Höhle nochmal offensichtlicher. Es hilft halt auch nicht, dass wir im Gegensatz zum ersten Film hier schon genau wissen, was jene die in die Höhle hinabsteigen dort erwartet. Sehr konstruiert fand ich auch, dass Sarah quasi dazu gezwungen wird, wieder dort hinabzusteigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im echten Leben – nach solch einer Tortur – tatsächlich durchgehen würde. Es macht aber nicht einmal innerhalb des Films wirklich Sinn, angesichts der Tatsache, dass sie sich ja an nichts mehr erinnern kann. Was bringt es also, sie mitzunehmen? Sehr kritisch sehe ich auch, dass Juno so lange alleine überlebt haben soll. Ich meine, das letzte Mal, als wir sie sahen, war sie von den Crawlern umzingelt. Dass sie immer noch am Leben ist, nimmt diesen doch ordentlich an Bedrohlichkeit. Generell fand ich es nicht wirklich plausibel. Und nicht zuletzt nimmt es dem harten Moment des Vorgängers, wo Sarah sie absichtlich verletzt hat, völlig an Wirkung. Dann ist da das Problem, dass die Crawler hier (wohl auch aufgrund der bereits kritisierten Belichtung) noch deutlich als beim Vorgänger wie Orks aussehen, die man mal eben schnell von der "Herr der Ringe"-Kulisse geholt hat. Last but not least versucht sich auch "The Descent 2" an einem Twist-Ende. Das ist nicht zuletzt deshalb spannend, als man ja um die Fortsetzung machen zu können das ursprüngliche Twist-Ende des Originals ignorierte – nur um hier nun selber eins zu liefern. Doch auch wenn ich kein Fan des ursprünglichen Endes vom ersten Teil bin, aber was man hier dann präsentiert, war nochmal um einiges dämlicher – und zieht "Die Jagd geht weiter" dann endgültig auf Katastrophen-Niveau herunter.

Fazit: Szenenbild. "The Descent 2 – Die Jagd geht weiter" ist von vornherein ein missratenes Sequel. Das beginnt schon bei seinem "direct to video"-Charakter, der deutlich macht, dass man hier mit so wenig finanziellen Mitteln wie möglich im Fahrwasser des erfolgreichen ersten einen möglichst lukrativen Film machen wollte. Geht über die Art und Weise, wie man eben dafür aufs Ende der US-Version setzt, und Neil Marshalls eigentliches Ende geflissentlich ignoriert. Bis hin zur insgesamt billigen Machart, die was die visuelle Gestaltung, die Umsetzung der Höhle, die (klaustrophobische) Stimmung sowie die Spannung betrifft nicht einmal ansatzweise mit dem Vorgänger mithalten kann. Dazu gesellen sich dann noch logische Ungereimtheiten, wie dass Sarah auf Geheiß der Polizei für die Rettungsmission nochmal in die Höhle zurückkehrt (was in Anbetracht ihrer Amnesie von vornherein nicht wirklich Sinn ergibt), oder die Offenbarung rund um Juno. Das dämliche Twist-Ende gibt ihm dann endgültig den Rest. Aus meiner Sicht hätte man sich "The Descent 2 – Die Jagd geht weiter" echt schenken sollen.

Wertung: 2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2009 Universum Film)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2024





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