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Poirot - 1x02: Poirot riecht den Braten Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Murder in the Mews
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 15. Januar 1989
Erstausstrahlung D: 10. April 1990
Drehbuch: Clive Exton
Regie: Edward Bennett
Besetzung: David Suchet als Hercule Poirot, Hugh Fraser als Captain Hastings, Philip Jackson als Chief Inspector Japp, Pauline Moran als Miss Lemon, Juliette Mole als Jane Plenderleith, David Yelland als Laverton West, James Faulkner als Major Eustace, Gabrielle Blunt als Mrs. Pierce, John Cording als Div. Insp. Jameson, Barrie Cookson als Dr. Brett, Christopher Brown als Golfer, Bob Bryan als Barman, Beccy Wright als Maid, Nicholas Delve als Freddie, Moya Ruskin als Singer u.a.

Kurzinhalt: Während der Feierlichkeiten zur Guy Fawkes-Nacht ziehen Hercule Poirot, Captain Hastings und Chief Inspector Japp durch die Straßen Londons. Witzelnd meint Hastings zu seinen Begleitern, dass dies die ideale Gelegenheit für einen Mord – zumindest mit einer Schusswaffe – sei, da man angesichts des beständigen Feuerwerks den Schuss nie als solchen identifizieren könnte. Am nächsten Morgen wird dann in der Tat die Leiche einer jungen Frau, Mrs. Allen, in einer Wohnung gefunden. Zuerst glaubt man, dass es sich um einen Selbstmord handeln könnte, dann ergeben sich jedoch Ungereimtheiten, die Zweifel an dieser Theorie aufkommen lassen. So liegt die Waffe neben der linken Hand, obwohl Mrs. Allen Rechtshänderin war. Zudem stand sie kurz davor, zu heiraten, und gab es laut ihrer Mitbewohnerin, Jane Plenderleith, keinen ersichtlichen Grund, warum sie sich das Leben nehmen sollte. Und so wird Hercule Poirot von Inspector Japp zu Rate gezogen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC Vorab: Ich kann allen, die auf den deutschen Ton nicht angewiesen sind, nur dazu raten, in den französischen (und bislang einzigen) Blu-Ray-Release zu investieren. Zwar hätte das Bild da und dort ein bisschen mehr Kontrast vertragen, und erscheint generell fast schon eine Spur zu hell, im Vergleich mit der deutschen Komplettbox gleicht die Bildqualität aber einer Offenbarung. Und, für Leute wie mich ein zusätzlicher Vorteil: Im Vergleich zur verwirrend geordneten Komplettbox mit den individuellen Collections, die nicht den Staffeln so wie sie produziert wurden entspricht, findet man die Serie hier in der chronologisch richtigen Reihenfolge ihres Entstehens. Ich bin jedenfalls über die Investition sehr froh. Dies aber nur als Randnotiz.

Was die Episode an sich betrifft: Von der war ich ebenfalls durchaus angetan. Was mir an "Poirot riecht den Braten" unter anderem gefiel, ist der feine Humor, der sich durch die Folge zieht (dieser war zwar in der Pilotfolge eh auch schon zart vorhanden, ist hier aber nochmal deutlich ausgeprägter). Egal ob das anfängliche Gespräch zwischen Poirot, Hastings und Japp auf ihrem nächtlichen Spaziergang durch London, Poirots Missmut mit der Reinigung im Hinblick auf seine Hemdkragen, bis hin zu seinem Auftritt auf dem Golfplatz – es gab hier doch einiges, welches mich mindestens zum Schmunzeln, wenn nicht gar lachen, brachte. Dieser feine eingestreute Humor trägt auch maßgeblich zum hohen Unterhaltungswert der Episode bei. Darüber hinaus war ich auch wieder von den schauspielerischen Leistungen, und hier insbesondere David Suchet in der Titelrolle, angetan. Dieser erweist sich echt als großartiger Poirot, der es binnen kürzester Zeit geschafft hat, mich seine Interpretation als die bislang ultimative der Figur anerkennen zu lassen (auch wenn in meinem Herzen immer ein kleiner Platz für Peter Ustinov reserviert sein wird). Aber auch Hugh Fraser als Hastings, Jackson als Japp und Pauline Moran als Miss Lemon gefallen mir; vor allem auch im Zusammenspiel mit David Suchet. Und dann ist da noch der Fall. Zugegeben, neben Poirot habe auch ich den Braten hier ziemlich rasch gerochen; zwar nicht im Hinblick auf den coolen Twist im Hinblick auf den Selbstmord, sehr wohl aber was den Täter bzw. die Täterin betrifft. Dennoch präsentiert man uns hier eine spannende Ausgangssituation, und hatte es mir die Auflösung dann ebenfalls durchaus angetan. Das war schon ziemlich clever. Und nicht zuletzt die durchaus nachvollziehbare Motivation des Täters/der Täterin stach hervor. Man kann durchaus argumentieren, dass er/sie nicht unmoralisch gehandelt hat, und in erster Linie auf eine Form der Gerechtigkeit aus war. Und auch die Inszenierung stach für mich mit einigen netten Bildern (z.B. wenn die Polizisten den Club betreten) und Einstellungen (wie die Aufnahme von oben beim Tatort) hervor. Wie die hohe Produktionsqualität generell wieder einmal positiv hervorsticht. Somit hat mir "Poirot riecht den Braten" insgesamt nochmal eine Spur besser gefallen als der ebenfalls schon gelungene Serien-Auftakt.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Poirot riecht den Braten" präsentiert uns einen ziemlich coolen Fall. Zwar habe ich die Identität des Täters/der Täterin wieder mal recht rasch erahnt, manche Details rund um das Verbrechen waren aber auch für mich überraschend, und doch ziemlich clever. Mir gefiel auch, dass es hier doch einige Hinweise gibt, die es uns ermöglichen, mit Poirot mitzuraten; diesbezüglich spielt die Episode jedenfalls sehr fair, und weist man uns auch vereinzelt auf seine Beobachtungen hin. Das war vom Aufbau schon sehr gut. Zusätzlich aufgewertet wird die Episode dann durch den netten, feinen Humor, der sich hindurchzieht. Auch die schauspielerischen Leistungen und die Produktionsqualität konnten mir wieder gefallen. Und nicht zuletzt die moralischen Aspekte der Auflösung hatten es mir dann durchaus angetan. Mit den allerbesten (mir bislang bekannten) Poirot-Fällen mag "Poirot riecht den Braten" zwar nicht ganz mithalten können. Dennoch wird einem hier als Krimi-Fan im Allgemeinen und Agatha Christie-Fan im Besonderen sehr gute Unterhaltung geboten.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © iTV)







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