HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
Star Trek: Strange New Worlds - 3x09: Terrarium Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Terrarium
Episodennummer: 3x09
Bewertung:
Weltweise Internet-VÖ: 04. September 2025 (Paramount+)
Drehbuch: Alan B. McElroy
Regie: Andrew Coutts
Stammbesetzung: Anson Mount als Captain Christopher Pike, Ethan Peck als Lieutenant Spock, Jess Bush als Nurse Christine Chapel, Christina Chong als La'an Noonien-Singh, Celia Rose Gooding als Ensign Nyota Uhura, Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas, Babs Olusanmokun als Dr. Joseph M'Benga, Martin Quinn als Montgomery Scott, Rebecca Romijn als Una Chin-Riley.
Gaststars: Warren Scherer als Gorn, Dariush Zadeh als Metron, Alex Kapp als USS Enterprise Computer u.a.

Kurzinhalt: Erica Ortegas bricht im Shuttle Archimedes allein auf eine Mission auf, als plötzlich ein Wurmloch vor ihr auftaucht, und sie hineinzieht. Die Enterprise-Crew geht wohl oder übel davon aus, dass sie verloren ist – weil selbst wenn sie den Flug durch das Wurmloch überlebt haben sollte, kann niemand sagen, wohin sie von diesem gebracht wurde. Doch so leicht will Nyota ihre Freundin nicht aufgeben. Obwohl sich die Enterprise mit der U.S.S. Constellation treffen soll, um auf einem Planeten dringend benötigte Medizin zu liefern, plädiert die Kommunikationsoffizierin dafür, zuerst zu versuchen, Erica zu retten – oder zumindest sicherstellen, dass diese tatsächlich nicht mehr am Leben ist. Wie sich herausstellt, hat Uhura mit ihrer Vermutung recht: Erica hat den Flug durch das Wurmloch tatsächlich überlebt, ist jedoch kurz darauf mit dem Shuttle auf einem Mond abgestürzt. Dieser verfügt zwar über eine Atmosphäre, jedoch kein Wasser, und auch kaum Nahrung. Ihre Überlebenschancen sind dementsprechend gering. Als wäre das nicht schon schlimm genug, erkennt sie schließlich, dass sie nicht allein ist: Denn auch ein Gorn-Schiff – mit einem einzelnen Überlebenden an Bord – ist auf dem Mond abgestürzt…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Paramount+ Ok, zuerst einmal: Ja, "Terrarium" ist natürlich eine Variation von Wolfgang Petersens Science Fiction-Klassiker "Enemy Mine - Geliebter Feind" (oder, wenn man es ganz genau nehmen will, "Die Hölle sind wir", der wiederum für diesen die Vorlage bot), der heuer seinen vierzigsten Geburtstag feiert – und ist als solche noch nicht einmal die erste "Star Trek"-Version, hatten sich doch zuvor bereits die TNG-Folge "Auf schmalem Grat" (mit Geordi und einem Romulaner) sowie die ENT-Episode "Morgengrauen" (hier waren es wiederum Trip und ein Arkonianer) stark an eben diesem Film (bzw. Filmen) orientiert. Letzteres ist allerdings auch schon wieder zweiundzwanzig Jahre und damit eine knappe Generation her, insofern lasse ich ihnen das durchgehen; zumal die Aussage hinter "Enemy Mine" kaum "Star Trek"-iger sein könnte. Und an "Star Trek"-Gefühl hat es der dritten Staffel von "Strange New Worlds" bislang ja eh gemangelt. Insofern war das eigentlich von Anfang an mit eine der größten Stärken von "Terrarium", und war ich dementsprechend auch dazu bereit, über diese, sind wir mal freundlich und nennen es "Ähnlichkeiten", wohlwollend hinwegzusehen.

Positiv auch, dass von Anfang an deutlich wird, dass wir hier eine fast schon klassische, bei "New Trek" jedoch vergleichsweise selten gewordene Charakterfolge vor uns haben. Da es parallel um die Rettungsbemühungen an Bord der Enterprise geht, bekommt zwar auch der Rest der Stammbesetzung einiges zu tun, wobei sich insbesondere Nyota Uhura hervortut, die am stärksten darauf drängt, das Rendezvous mit der U.S.S. Constellation (unter dem Kommando von Captain Decker – eine nette Referenz auf "Planeten-Killer") nicht einzuhalten, bevor Ortegas entweder gerettet wurde, oder sie eben wirklich ganz genau wissen, dass sie verloren ist. Dennoch dreht sich "Terrarium" letztendlich in erster Linie um Erica Ortegas – und damit eine Figur, der man sich in den bisherigen Episoden, vor allem im Vergleich zu den meisten anderen, doch nur sehr stiefmütterlich gewidmet hatte. Insofern war es höchste Zeit. In "Terrarium" wurde nun auch endlich klar, was es mit ihrem etwas seltsamen Verhalten am Ende von "Hegemonie – Teil 2" bzw. "Hochzeitsglockenblues" auf sich hatte. Also, dass es darum geht, das Trauma zu zeigen, welches sie von den Ereignissen im Gorn-Schiff davongetragen hat, war natürlich schon klar, aber die Frage war, was man damit vor hat, bzw. wo dies hinführen soll. Hier nun wird klar, dass es eben darum ging, diese Episode vorzubereiten. Dass man, obwohl "Strange New Worlds" stärker auf Einzelfolgen setzt (was ich grundsätzlich begrüße), dennoch darauf achtet, solche Entwicklungen vorzubereiten, und eben immer einen gewissen Plan über die Staffel hinweg verfolgt, finde ich ebenfalls positiv. Und dann ist da eben noch die Story an sich. Wie gesagt, sie ist nicht neu, und eindeutig von "Enemy Mine – Geliebter Feind" abgekupfert. Dennoch hat sie für mich in den vierzig Jahren seitdem der Film veröffentlicht wurde nichts an Reiz und vor allem auch Relevanz eingebüßt.

Episodenbild (c) Paramount+ Die Feinde, die – wenn natürlich auch aus der Not heraus – zu Freunden werden, und wie zuerst gegenseitiger Respekt und schließlich tatsächlich so etwas wie Zuneigung entsteht, das ist einfach immer eine enorm kraftvolle Message, die man letztendlich auch nicht oft genug verbreiten kann. Zumal ich es hier auch wirklich schön erzählt fand, angefangen bei Ortegas Absturz auf dem Mond, über die Bestandsaufnahme ihrer Situation, bis hin eben zum Treffen mit der Gorn. Danach, wie es schließlich gelingt, zumindest ein Mindestmaß an Kommunikation zwischen ihnen herzustellen (das mit "Agree" und "Disagree" war ein ziemlich cooler Einfall, der im Verlauf der Folge auch sehr gut genutzt wird). Und schließlich, wie beide dazu bereit waren, alles zu tun, um dem anderen zu helfen – selbst wenn das bedeutet, dass man es selbst nicht schafft. Worunter die Episode allerdings in den überwiegend noch sehr gelungenen ersten fünfzig Minuten etwas leidet: Ich habe im ersten Moment nicht erkannt, dass das ein Gorn sein soll (falls Ortegas es ausgesprochen hat, habe ich es überhört; es spricht jedenfalls nicht für das Redesign der Kreaturen in "Strange New Worlds"), und als man es dann schließlich deutlich machte, tat ich mir schwer damit, mich darauf einzulassen, dass Ortegas just nach dem Flug durchs Wurmloch auf genau diesem Mond landet, auf dem eben auch ein Gorn abgestürzt ist.

Ich meine, wie stehen die Chancen dafür? Das erinnerte mich an Kirk, der im ersten Reboot-Film zufällig in der gleichen Höhle landet, wo der alte Spock ausgesetzt wurde. Und ja, ich weiß, das Ende mit den Metrons führt diesen Kritikpunkt ad absurdum, das hat mir aber in den ersten fünfzig Minuten nichts geholfen. Dennoch, die größte Schwäche ist dann im Abschluss der Folge zu finden, wo der Rettungstrupp landet, und La'an die Gorn kaltblütig erschießt. Vermeintlich, weil sie Erica beschützen wollte, nur dass die Situation – es ist offensichtlich, dass sich die beiden in diesem "Iglu" versteckt hatten, ohne sich gegenseitig umzubringen – das überhaupt nicht hergab. Und generell: Seit wann agiert die Sternenflotte nach dem Motto "Zuerst schießen, und dann Fragen stellen" (und das noch dazu, nachdem man uns erst vor zwei Folgen mit der Doku, die selbst Ericas skeptischen Bruder bekehrte, noch von den hohen Werten der Sternenflotte überzeugen wollte)?! Wenn man es denn wenigstens danach hinterfragt, und sich – direkt über La'an – kritisch damit auseinandergesetzt hätte. Aber wir bekommen Ericas schockierte Reaktion, dann den/die Metron, und wieder zurück an Bord gibt es nur mehr ein Gespräch zwischen Erica und Nyota, wo La'an mit "Sie wollte dich ja nur beschützen" Absolution erteilt wird. Sorry, aber das hat für mich überhaupt nicht funktioniert – und eine bis dahin für mich eigentlich wunderbare Episode auf den letzten Metern (oder Lichtjahren) noch ansatzweise ruiniert. Und all das nur, weil man unbedingt ein düsteres Ende haben wollte (welches sich aber halt wiederum völlig mit dem hoffnungsvollen Grundton spießt, den "Strange New Worlds" ja eigentlich – als einzige "New Trek"-Realserie – verströmen will), welches die Message von "Terrarium" mit dem Holzhammer einprügelt. Ewig schade!

Fazit: Episodenbild (c) Paramount+ Es ist zum Haareraufen. Mehr als fünfundvierzig Minuten lang war ich von "Terrarium" höchst angetan, teilweise sogar richtiggehend begeistert. Ja, es ist eine weitere "Enemy Mine - Geliebter Feind"-Variante im "Star Trek"-Gewand, war als solche aber gut gemacht. Mir gefiel auch, dass hier Erica Ortegas endlich mal im Mittelpunkt stehen durfte. Vor allem aber hat sich "Strange New Worlds" dort – für mich zum ersten Mal in der dritten Staffel – wie echtes, richtiges, klassisches "Star Trek" angefühlt. Dementsprechend war ich auch geneigt, Kritikpunkte wie die vermeintliche zufällige Begegnung zwischen Ortegas und just einer Gorn nicht zu streng zu sehen (wobei der Auftritt des/der Metron am Ende diesen ja zugegebenermaßen ohnehin hinfällig macht). Dann jedoch kam das Ende, wo La'an die Gorn ohne Not und/oder erkenntlichen Grund einfach kaltblütig erschießt. Und dann wird das – zumindest mit ihr – noch nicht einmal thematisiert, sondern in einer Randbemerkung im Gespräch zwischen Uhura und Ortegas abgetan. Wie kann man nur die Werte von "Star Trek" eine Dreiviertelstunde lang so hoch halten, nur um sie dann am Ende mit den Füßen zu treten?! Eben dies hat mir eine bis dahin wirklich gefällige Episode – die das Potential hatte, mein Favorit der Staffel zu werden – leider doch nochmal ansatzweise verdorben.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Paramount+)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden