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Star Wars: Die Kobalt-Staffel Drucken E-Mail
Erzählt die Vorgeschichte von Rose Tico Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 31 August 2025
 
Titel: "Star Wars: Die Kobalt-Staffel"
Originaltitel: "Star Wars: Cobalt Squadron"
Bewertung:
Autorin: Elizabeth Wein
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 256 Seiten
Verlag: Panini (D), Lucasfilm-Press (E)
Veröffentlicht: 27. Februar 2018 (D), 15. Dezember 2017 (E)
ISBN: 978-3-7367-9987-5 (D), 978-1-36800-837-2 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem die Erste Ordnung ihrem Heimatplaneten verwüstete – wobei auch ihre Eltern ihr Leben verloren – schließen sich Rose Tico und ihre große Schwester Paige dem Widerstand an. Sie werden der Kobalt-Staffel zugeteilt, die aus Jagdbombern besteht. Während Paige die Hauptkanone des Schiffs bedient, ist Rose als Mechanikerin an Bord. Ihr gelingt es schließlich, ein neues System zu entwickeln, welches die Bomber vor den Sensoren der Ersten Ordnung verbirgt. Eben dieses soll nun bei der nächsten Mission eine entscheidende Rolle spielen: Denn dem Planeten Attera Bravo droht das gleiche Schicksal, wie einst ihrer Heimatwelt. Die Kobalt-Staffel soll nun statt mit Bomben mit Versorgungsgütern ausgerüstet werden, und diese über den Planeten abwerfen, um die leidende Bevölkerung mit dem notwendigsten zu versorgen. Um an den Schiffen der Ersten Ordnung vorbeizukommen, welche den Planeten bewachen, wird die gesamte Staffel mit Rose' Tarntechnologie ausgerüstet. Doch während des Einsatzes kommt es bei einem der Bomber zu einer Fehlfunktion, und man fliegt auf…

Review: Aus mir unerfindlichen Gründen sollte Rose Tico in "Die letzten Jedi" zu einer wahren Reizfigur innerhalb des Fandoms entwickeln. So wie auch viele (wenn auch nicht alle) andere Kritikpunkte am Film konnte ich das noch nie nachvollziehen. Ich mochte sie, und fand es dementsprechend schade, dass Disney beim abschließenden Teil der Trilogie zumindest teilweise auf die Hater zu hören schien, und ihre Rolle deutlich reduzierte. Nun ist nicht davon auszugehen, dass jene, welche sie in "Episode VIII" nicht ausstehen konnten, von "Die Kobalt-Staffel" auf einmal bekehrt werden. Für mich zählt das Buch von Elizabeth Wein jedenfalls definitiv zu den gelungeneren Prequel-Romanen zur Sequel-Trilogie. Was nicht zuletzt daran liegt, wie er rückblickend dem Tod von Paige Tico zu Beginn mehr emotionales Gewicht verleiht. Das war ja einer der Kritikpunkte an "Die letzten Jedi", die ich teilen würde (auch wenn Rian Johnson dafür nichts konnte; weil dass Episode VIII, für die Reihe extrem untypisch, praktisch direkt an Episode VII anknüpfen muss, hatte ihm ja J.J. Abrams mit seinem Cliffhanger-Ende eingebrockt): Da wir dort direkt in die Schlacht einstiegen, war es nicht möglich, uns die Verbundenheit zwischen Rose und Paige zu zeigen, bevor letztere ums Leben kam – und das wiederum machte es schwer, ihre Trauer so richtig nachzuempfinden. Ohne dass wir Paige selbst wirklich kannten, und die beiden als innige Schwestern sahen, blieb dieser Verlust für uns als doch eher unbeteiligte Beobachter sehr abstrakt. Hier bessert Elizabeth Wein mit ihren Prequel-Roman nach. Sie zeigt uns, wie eng die beiden waren, und dass es insbesondere auch Rose schwer viel, sich von ihrer großen Schwester zu trennen – was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die beiden nach dem Tod ihrer Eltern nur mehr sich hatten. Generell ist ihre große Schwester ihr Anker, ihr Halt, ihr Fels in der Brandung. Dementsprechend ist es eigentlich erst nach dem Lesen von "Die Kobalt-Staffel" möglich, so richtig zu verstehen, was der Verlust ihrer Schwester für Rose in "Die letzten Jedi" bedeutet.

Davon abgesehen lernen wir hier generell Rose deutlich besser kennen, als dies im Film (wo sie sich die Aufmerksamkeit mit zahlreichen anderen Figuren teilen musste) der Fall war. Wie eingangs erwähnt bezweifle ich zwar, dass der Roman all jene, die mit ihr bei "Die letzten Jedi" nichts anfangen konnten, eines besseren überzeugen wird. Ich fand es aber sehr nett, auf diese Weise mehr von ihr zu erfahren. Sie ist halt mal eine andere Figur, als wir das im "Star Wars"-Universum gewohnt sind: Unsicher und voller Selbstzweifel – was aber eben die Tatsache, wie sie Mut beweist und über sich hinauswächst, nur umso bewundernswerter macht. Jedenfalls: Als Charakterstudie hat mir "Die Kobalt-Staffel" gut gefallen. Der Plot an sich ist jetzt allerdings nicht wirklich etwas Besonderes. Ich würde ihn in erster Linie als zweckmäßig bezeichnen, wobei die Art und Weise, wie das Attera-System ihrem eigenen Heimatsystem so stark ähnelt, doch ein bisschen konstruiert wirkt. Generell darf man sich aufgrund der Kürze des Buchs – bedingt durch die Tatsache, dass es sich um einen Jugendroman handelt, und die Hauptzielgruppe dementsprechend eine jüngere war (auch wenn man dies was Inhalt und Sprache betrifft nicht merken würde) – storytechnisch nicht zu viel erwarten. Auch Spannung und Action halten sich eher in Grenzen. Und auch wenn der Roman größtenteils gut geschrieben ist, aber einzelne Textstellen ließen mich dann doch ein wenig mit den Augen rollen. Positiv machte sich dafür die direkte Referenz auf "Das Erwachen der Macht" rund um die Vernichtung von Hosnian Prime bemerkbar, die wir hier am Rande mitbekommen. Und auch der Auftritt von Prinzessin Leia wertete "Die Kobalt-Staffel" für mich auf. An meiner kritischen bis ablehnenden Haltung zur Sequel-Trilogie ändert dies zwar nichts. Für mich wird das alte Expanded Universe immer die einzig wahre Fortsetzung zur Original-Trilogie bleiben. Im Vergleich zu anderen zwischen OT und ST angesiedelten Romanen, die mich wenig bis gar nicht überzeugen konnten, und oftmals enorm überflüssig wirkten (im direkten Vergleich bietet sich nicht zuletzt "Phasma" an), hat mich "Die Kobalt-Staffel" aber zumindest gut unterhalten, und "Die letzten Jedi" (für mich ohnehin der beste Teil der Sequel-Trilogie) auch ein bisschen aufgewertet.

Fazit: Ich habe noch nie verstanden, was genau Rose Tico in "Die letzten Jedi" für manche zu so einer Reizfigur gemacht hat. Es ist eher nicht anzunehmen, dass "Die Kobalt-Staffel" irgendwen der sie bisher nicht mochte bekehren wird (zumal es natürlich sehr unwahrscheinlich ist, dass man den Roman dann überhaupt in die Hand nimmt), da ich die Figur aber immer schon mochte, fand ich es sehr interessant, hier mehr über sie und ihre Vorgeschichte zu erfahren. Am Wichtigsten sind die Ereignisse hier für mich im Hinblick auf den Tod ihrer Schwester zu Beginn von "Die letzten Jedi". Dort hatte man ja keine Gelegenheit, Paige kennenzulernen, bzw. die beiden als innige Schwestern zu erleben. Nach dem Lesen von "Die Kobalt-Staffel" ist es wesentlich leichter, Rose' Trauer nachzuempfinden. Von diesem Punkt abgesehen ist Elizabeth Weins Roman allerdings nicht wirklich etwas Besonderes. Was Inhalt, Spannung und Action betrifft darf man sich nicht zu viel erwarten; hier stehen definitiv die Figuren im Mittelpunkt. Absolut essentiell mag zwar auch "Die Kobalt-Staffel" nicht sein, aber im Vergleich zu vielen anderen in der Zeit vor den Sequels angesiedelten Romanen, die auf mich einen enorm beliebigen und überflüssigen Eindruck machten, hat der Roman für die dort erzählten Ereignisse jedenfalls Relevanz, und wertet sie im Hinblick auf die dortige Geschichte von Rose auch definitiv auf.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2018 Panini, gestaltet von Phil Noto)





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