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Miss Marple: Mord im Spiegel Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Mirror Crack'd from Side to Side
Episodennummer: 1x23
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 27. Dezember 1992
Erstausstrahlung D: 28. Oktober 2016
Drehbuch: T.R. Bowen
Regie: Norman Stone
Besetzung: Joan Hickson als Miss Marple, Claire Bloom als Marina Gregg, Barry Newman als Jason Rudd, Norman Rodway als Dr. Gilchrist, Elizabeth Garvie als Ella Zeilinsky, John Cassady als Giuseppe Murano, David Horovitch als Superintendent Slack, John Castle als Detective Inspector Craddock, Ian Brimble als Sergeant Lake, Gwen Watford als Dolly Bantry, Judy Cornwell als Heather Badcock, Christopher Hancock als Arthur Badcock, Margaret Courtenay als Miss Knight, Anna Niland als Cherry Baker, Rose Keegan als Gladys Dixon, Rhoda Lewis als Mrs. Brogan, Christopher Good als Rev. Christopher Hawes, Barbara Hicks als Miss Hartnell, Celia Ryder als Mrs. Hopkins, Jon Croft als Inch, Vince Rayner als Station Master, Constantine Gregory als Ardwyck Fenn, Glynis Barber als Lola Brewster, Michael Stroud als Delancey, Stuart Harrison als Court Equerry, Amanda Elwes als Margot Bence, Reggie Oliver als Chris u.a.

Kurzinhalt: In Kürze soll die Schauspielerin Marina Gregg in einem Film über Kaiserin Elisabeth von Österreich ihr großes Comeback feiern. Aus diesem Anlass lägt sie – zum Beginn der Dreharbeiten – zu einem großen Empfang auf ihrem Anwesen in St. Mary Mead, bei dem praktisch die gesamte Kleinstadt eingeladen ist. Heather hat die Schauspielerin vor Jahren kennengelernt, und verwickelt sie nun in ein Gespräch – woraufhin Marina plötzlich erstarrt. Kurz darauf wird Heather tot aufgefunden. Offenbar war der Drink den sie zu sich genommen hat vergiftet. Augenzeugen berichten jedoch, dass Heather ihr Getränk zuvor verschüttete, woraufhin ihr Marina ihr eigenes Glas anbot. Somit deutet alles darauf hin, dass Marina das eigentliche Ziel des Anschlags war. Auch Miss Jane Marple, die ebenfalls anwesend war, und den Fall parallel zum ermittelnden Inspektor Craddock untersucht, geht anfangs davon aus. Doch Marinas geschockte Reaktion kurz vor dem Mordanschlag geht ihr nicht aus dem Kopf. Was könnte die Schauspielerin nur so verstört haben?!


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC Mit "Mord im Spiegel" nimmt die "Miss Marple"-Serie, die in einem Zeitraum von rund acht Jahren entstanden ist, nun ihr Ende. Und trotz aller nun gleich folgender Kritik: Ich finde es wirklich außerordentlich schön, dass es hier – im Gegensatz zu "Sherlock Holmes" – möglich war, dem ursprünglichen Plan zu folgen, und auch wirklich alle zwölf Romane mit Joan Hickson in der Hauptrolle zu verfilmen. Und das, obwohl diese nach "Karibische Affäre" eigentlich nicht mehr wirklich daran interessiert war, nochmal vor die Kamera zu treten. Letztendlich ließ sie sich dann jedoch sowohl für "Fata Morgana" als auch "Mord im Spiegel" doch nochmal dazu überreden. Im Falle von letzterem mag die Tatsache eine Rolle gespielt haben, dass Jane Marple hier wieder eine deutlich kleinere Rolle zukommt (und sich dementsprechend ihre Drehtage halbwegs in Grenzen gehalten haben sollten), da die Ermittlungen hauptsächlich von Inspector Craddock (der Miss Marple als seine Tante betrachtet) geleitet werden.

Das ist dann auch schon der erste Kritikpunkt: Im Großen und Ganzen haben mir im Verlauf dieser Serie jene Episoden besser gefallen, in denen Miss Marple stärker im Mittelpunkt stand – was nun mal eben hier wiederum nicht der Fall ist. Es hilft sicherlich auch nicht, dass mir auch hier eine frühere Verfilmung und dementsprechend der Fall – inklusive seiner Auflösung – bereits bekannt war. Wenig überraschend kann sich die TV-Adaption auch im Hinblick auf die Besetzung nicht mit dem Kinofilm messen; wobei ich insbesondere Elizabeth Taylor als Marina Gregg für praktisch unschlagbar halte; darüber hinaus hat diese aber mit (unter anderem) Tony Curtis, Ruck Hudson, Kim Novak, Geraldine Chaplin, Charles Gray und Pierce Brosnan noch einige weitere hochkarätige Gesichter zu bieten. Da kann eine TV-Umsetzung natürlich notgedrungen nicht mithalten. Last but not least sollte sich auch wieder die Laufzeit als wesentliche Krücke erweisen. Zu den 104 Minuten der Kinofassung kommen hier nochmal rund zwanzig dazu – und das sollten um mindestens fünfzehn zu viel sein. Die Story zieht sich halt leider stellenweise schon ordentlich dahin. Doch nicht nur in dieser Hinsicht, sowie mit Jane Marples kleinerer Rolle, fühlte ich mich stark an "Die Tote in der Bibliothek" erinnert. So wird für den letzten Film Gwen Watford als Dolly Bantry zurückgebracht, womit auf wundervolle Art und Weise die Brücke zum Auftakt der Serie geschlagen wird. Womit wir eben auch bei den positiven Aspekten angekommen wären. Diesbezüglich stechen auch die Rückkehr von David Horovitch als mittlerweile Superintendent Slack, John Castle als Inspector Craddock, und Ian Brimble als Sergeant Lake hervor. Schön, dass über den Verlauf der Serie diesbezüglich Kontinuität gewahrt werden konnte (rückblickend hat man dies eigentlich nur bei Jason Rafiel – warum auch immer – leider verpasst). Der Fall ist auch grundsätzlich nicht schlecht, wenn ich ihn auch sicher nicht zu Christies (oder Marples) besten zählen würde. Vor allem aber hatte es mir Joan Hickson in der Hauptrolle wieder enorm angetan. Sie ist dann auch hauptverantwortlich, dass mir die TV-Adaption – trotz aller Kritikpunkte, und meinem letztendlich "nur" mittelmäßigen Gesamteindruck – zumindest eine Spur besser gefallen konnte, als der Film.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Wie schon der Kinofilm mit Angela Lansbury konnte mir leider auch die TV-Adaption von "Mord im Spiegel" nicht übermäßig gut gefallen (was durchaus an der Vorlage liegen mag; in etwas mehr als einem Jahr werde ich es beurteilen können). Ein wesentlicher Grund dafür ist sicherlich, dass die Titelfigur bei den Ermittlungen nur eine untergeordnete Rolle spielt, da diese überwiegend in der Hand von Inspector Craddock liegen. Im Vergleich zum Film macht sich zudem die deutlich längere Laufzeit bemerkbar, die dazu führt, dass sich "Mord im Spiegel" stellenweise leider doch ordentlich zieht. Wie auch bei vielen anderen Episoden bzw. TV-Filmen der Serie wäre eine Kürzung auf eine Laufzeit von 90-100 Minuten gelegen gekommen. Last but not least kann die Besetzung hier – no na – mit der hochkarätigen Riege aus dem Film nicht mithalten. Dafür profitiert die TV-Adaption von der netten Kontinuität, bzw. der Rückkehr bekannter Gesichter aus früheren Folgen, einzelnen starken Momenten, sowie vor allem auch Joan Hickson. Ungeachtet des doch eher nur durchschnittlichen Endergebnisses finde ich es jedenfalls sehr schön, dass es hier – im Gegensatz zu "Sherlock Holmes" – möglich war, alle "Miss Marple"-Romane mit ihr in der Hauptrolle zu adaptieren. Sie ist für mich im Verlauf der Serie – nach anfänglicher Skepsis – zur ultimativen Inkarnation der Figur geworden, und hat damit auch ihren Nachfolgerinnen Geraldine McEwan und Julia McKenzie (in der iTV-Adaption "Marple") ordentlich was vorgelegt.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)







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