Originaltitel: Matter of Life and Death Episodennummer: 1x02 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 27. November 1975 Erstausstrahlung D: 23. Juli 1978 Drehbuch: Art Wallace & Johnny Byrne Regie: Charles Crichton Besetzung:
Martin Landau als Commander John Koenig,
Barbara Bain als Dr. Helena Russell,
Richard Johnson als Lee Russell,
Prentis Hancock als Paul Morrow,
Clifton Jones als David Kano,
Zienia Merton als Sandra Benes,
Anton Phillips als Dr. Bob Mathias,
Nick Tate als Alan Carter,
Stuart Damon als Parks u.a.
Kurzinhalt:
Die Mondbasis Alpha 1 erreicht einen unbewohnten Planeten, auf dem für Menschen geeignete Lebensbedingungen herrschen. Als eine zweiköpfige Expedition mit dem Shuttle zurückkehrt, findet man dort auf einmal ein drittes Besatzungsmitglied: Dr. Helena Russells Ehemann Lee, zu dem vor fünf Jahren bei einer Erkundungsmission zum Jupiter der Kontakt abgebrochen ist, und der seither für tot gehalten wurde. Lee gibt sich im Hinblick darauf, wie er auf den Planeten – der von der Crew der Mondbasis Terra Nova getauft wurde – gelang ist, überaus kryptisch, warnt Commander Koenig und seine Mannschaft aber davor, diesen zu betreten, geschweige denn zu besiedeln, würde dort doch große Gefahr auf sie lauern. Zwar ist John durchaus geneigt, ihm zu glauben, allerdings ist die Mannschaft der Mondbasis, da der Mond unkontrolliert durchs All treibt, verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Heimat. Zugleich gilt es, rasch eine Entscheidung zu treffen, da Terra Nova schon bald zu weit entfernt sein wird, um die Mannschaft der Basis vollständig zum Planeten evakuieren zu können. Und so fliegt John, trotz Lees Warnung, mit einem zweiten, größeren Expeditionsteam zum Planeten, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen…
Review:
Auch bei "Mondbasis Alpha 1" folge ich, wie schon zuvor bei "UFO", der Reihenfolge der UK-Blu-Ray (was, da die Episoden ja – wie damals üblich – voneinander unabhängig waren, keinen großen Unterschied machen sollte). Im Gegensatz zu "UFO" war mir diese Serie jedoch bislang gänzlich unbekannt. Insofern war ich hier zu Beginn auch überrascht, dass der Mond unser Sonnensystem bereits verlassen hat. Ich meine, man schaue sich mal an, wie lange die Voyager-Raumsonde dafür gebraucht hat. Und soooo schnell schien er mir ja nun in der letzten Folge auch nicht unbedingt davonzufliegen. Des Rätsels Lösung liegt in den sogenannten Space Warps, die dazu führen, dass der Mond unkontrollierte Sprünge durch Raum und Zeit macht, in denen er Lichtjahre in Sekunden hinter sich lässt. Allerdings: Diese Info habe ich der deutschen Wikipedia-Seite zur Serie entnommen. Wenn das am Ende der letzten Folge kommuniziert wurde, habe ich es verpasst. Insofern hat mich der Auftakt von "Rückkehr der Toten", wo der Mond auf einmal auf einen anderen, potentiell bewohnbaren Planeten (Terra Nova getauft) zusteuert, doch etwas irritiert.
Das war dann allerdings insofern wiederum gar nicht mal so ein unpassender Einstieg, als ich auch vieles am weiteren Verlauf der Story einfach nur konfus fand. Dabei beginnt es grundsätzlich nicht mal uninteressant, mit der unerklärlichen Rückkehr von Helenas totgeglaubtem Ehemann Lee. Allein, was man daraus macht, war dann gleich mal der erste Kritikpunkt: Weil irgendwie scheinen alle – so unglaubwürdig es ja eigentlich auch ist – davon auszugehen, dass es sich auch wirklich um Lee handelt, und sein Auftauchen nicht wirklich groß zu hinterfragen. Es geht dann eher um seine unheilverkündende Warnung, nicht auf Terra Nova zu landen, da der Planet gefährlich sei. Ich hatte relativ rasch eine Theorie im Kopf, nämlich, dass die Energieblitze die wir sehen lebendig sind, und auch körperliche Gestalt annehmen können, allerdings gibt es nichts in der Folge selbst was diese Überlegung stützen würde. Die Episode lässt einen auch leider im Hinblick auf Erklärungen, sowohl was Lees Rückkehr (und Identität) als dann auch die mysteriösen Ereignisse auf Terra Nova am Ende betrifft, völlig allein im Regen stehen. Nun bin ich durchaus jemand, der es zu schätzen weiß, wenn man nicht alles übererklärt, bzw. auch mal dem Publikum überlässt, aus mehreren Interpretationen seinen/ihren Favoriten auszuwählen, statt uns vorzuschreiben, was wir denken sollen, bzw. was all dies bedeutet. Aber "Rückkehr der Toten" war halt wiederum genau das andere Extrem. Mir schien, als wären die Drehbuchautoren der Ansicht gewesen "Das ist Sci-Fi, da muss nichts Sinn ergeben", und hätten sich erst gar nicht lang damit aufgehalten, mit möglichen Erklärungen zu spielen. Es passiert, was halt passiert. Vor allem das Ende auf dem Planeten war für mich ein heilloses Durcheinander. Es passieren alle möglichen schrecklichen Sachen (das Shuttle explodiert, auch der Mond scheint in die Luft zu fliegen, Helen erblindet, und John stirbt), bis Lee zu Helena meint, sie solle sehen, was sie sehen will, und plötzlich ist alles wieder in Ordnung. Hä?!
Mein letzter wesentlicher Kritikpunkt an "Rückkehr der Toten" ist dann, dass die Episode aus eben dieser Idee, dass Helenas totgelaubter Ehemann auf einmal nach fünf Jahren wieder vor ihr steht, viel zu wenig macht. Angenommen, so etwas würde tatsächlich passieren: Was macht das mit einem, gerade auch in emotionaler Hinsicht? Wie würde man darauf reagieren? Daraus hätten sich ein paar wirklich starke emotionale Szenen entwickeln lassen, ja eigentlich müssen. Stattdessen wirkt Helena eher so, als hätte sie plötzlich einen verlorenen Ohrring wieder gefunden. Positives bleibt da letztendlich leider nicht mehr viel übrig. Ich mag nach wie vor alles an der Produktionsqualität, über die Sets, die Kostüme, die Ausstattung, die Effekte, bis hin zur Musik. Und im Falle von "Rückkehr der Toten" hatte es mir vor allem der klassische TOS-Planet enorm angetan. Ihr wisst ja, dass ich diese alten, offensichtlich im Studio gedrehten Aufnahmen von außerirdischen Landschaften mit andersfarbigem Himmel aus der ersten "Raumschiff Enterprise"-Serie enorm schätze. Insofern fühlte ich mich auf Terra Nova sofort wie zu Hause. Nur das mit den Papageien war ein bisschen schräg – damit aber halt auch wieder zum Rest der Folge passend.
Fazit:
Ich gebe zu, meine anfängliche Verwirrung dazu, dass der Mond unser Sonnensystem schon verlassen hat, und nun auf einen außerirdischen Planeten zusteuert, hat "Rückkehr der Toten" sicherlich nicht geholfen, letztendlich sollte sich diese Verwirrung aber dann – wenn auch in anderen Belangen – bis zuletzt nicht legen. Nun habe ich nichts dagegen, wenn Mysterien auch mal Mysterien bleiben dürfen, aber hier blieb mir dann doch entschieden zu viel ungeklärt. Zumal man dem Publikum auch nicht ausreichend Infos gibt, so dass man seine eigenen Schlüsse ziehen könnte. Dies gilt sowohl für die Rückkehr von Lee (aus der "Rückkehr der Toten", was noch erschwerend hinzukommt, auch in emotionaler Hinsicht viel zu wenig macht), als dann auch insbesondere die seltsamen Vorkommnisse auf dem Planeten, und wie diese dann von einem Moment auf den nächsten wieder wie weggewischt sind. Zwar hatte es mir die Umsetzung von Terra Nova – als Fan dieser Art von Planetenlandschaften, wie man sie ja auch aus der klassischen "Star Trek"-Serie kennt – sehr angetan. Inhaltlich konnte ich mit "Rückkehr der Toten" aber leider wenig bis gar nichts anfangen.