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Star Wars: Phasma Drucken E-Mail
Captain Phasmas Vergangenheit wird enthüllt Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 August 2025
 
Titel: "Star Wars: Phasma"
Originaltitel: "Star Wars: Phasma"
Bewertung:
Autorin: Delilah S. Dawson
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 505 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 18. September 2018 (D), 01. September 2017 (E)
ISBN: 978-3-7341-6150-6 (D), 978-1-52479-631-0 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Vi Moradi, eine Spionin des Widerstands, wird von der Erden Ordnung gefangen genommen. Beim Verhör zeigt sich, dass es Captain Cardinal nicht einmal auf Informationen über den Widerstand – den er ohnehin für unbedeutend hält – abgesehen hat. Er will vielmehr etwas über Captain Phasmas Vergangenheit wissen. Diese ist ihm nämlich nicht nur als Konkurrentin ein Dorn im Auge, er ist zudem davon überzeugt, dass sie nicht in erster Linie der Ersten Ordnung dient, sondern vielmehr nur sich selbst – und nicht zuletzt für den Tod von General Brendol Hux verantwortlich ist, für dessen Schutz er verantwortlich war. Vi erzählt ihm daraufhin von Ereignissen, die sich vor zehn Jahren auf Phasmas Heimatplaneten Parnassus zugetragen haben…

Review: Bislang hatte jede "Star Wars"-Trilogie diese eine Figur, die allein aufgrund ihres vermeintlich coolen Aussehens eine Schar von Fans für sich gewonnen konnte. Bei der OT war das Boba Fett, die PT brachte uns Darth Maul, und in der ST wurde diese Lücke (?) von der hünenhaften Captain Phasma (gespielt von Gwendoline Christie, die in erster Linie als Brienne von Tarth aus "Game of Thrones" bekannt ist) gefüllt. Im Falle der ersteren beiden führte ihre Popularität innerhalb des Fandoms dann ja sogar dazu, dass ihre vermeintlichen Tode wieder revidiert, und sie für weitere Abenteuer zurückgebracht wurden. Neben ihrem Aussehen war den drei Figuren bei ihrem ersten Auftritt allerdings noch etwas anderes, wesentliches gemein: Wir wussten so gut wie gar nichts über sie. Das entsprechende Mysterium wird sicherlich auch seinen Teil zu ihrer Beliebtheit und Faszination beigetragen haben. Eben deshalb gab es unter den "Star Wars"-Fans auch immer schon Stimmen, die es kritisch sahen, wenn sich die Bücher und Comics (früher das "Expanded Universe", nun eben der neue Kanon) näher mit ihnen und ihrer Vergangenheit beschäftigte, drohte man damit doch einen Teil dessen zu verlieren, was die Figuren so ausgezeichnet hat. Was natürlich weder die Autoren und Verlage, noch George Lucas selbst (der uns in den Prequels dann über Boba Fetts Herkunft aufklärte) eben davon abhielt. Nicht zuletzt, als man natürlich insbesondere was die Comics und Romane betrifft hoffte, dass die Beliebtheit der jeweiligen Figur für ordentliche Verkaufszahlen sorgt. Ich bin jetzt einfach mal so frech und behaupte, dass eben dies auch der Gedanke hinter "Phasma" war. Der Roman ist als Teil der "Journey to Star Wars: Die letzten Jedi" (und damit, zumindest in den USA, vor der Veröffentlichung des Films) erschienen, zeitlich jedoch noch vor "Das Erwachen der Macht" angesiedelt. Darin rollt nun die Autorin Delilah S. Dawsons die Vorgeschichte der Figur auf.

Nun stand der Roman zugegebenermaßen in meinem Fall gleich vor mehreren Herausforderungen. 1.) weil ich nun mal eben kein Fan der Sequel-Trilogie bin (und mittlerweile beschlossen haben, sie aus meinem Kanon zu streichen, und vielmehr bei den Fortsetzungen aus dem "Legends"-Universum zu bleiben). 2.) konnte ich auch bei Phasma (wie schon davor bei Fett und Maul) die Faszination aus dem Fandom für die Figur noch nie wirklich nachvollziehen. Ein vermeintlich cooles Aussehen/Design war bei mir halt noch nie genug, um mein Interesse am jeweiligen Charakter zu wecken. Daraus folgt dann schließlich 3.): Ich gebe zu, an ihrer Vorgeschichte von vornherein nicht wirklich interessiert gewesen zu sein. Nun behaupte ich, dass es dem Roman durchaus hätte gelingen können, sich mit einer packenden und mitreißenden Story über all diese drei Punkte, und insbesondere auch den letzten, hätte hinwegsetzen können. Ich mag zwar von "Vor dem Erwachen" jetzt auch nicht übermäßig begeistert gewesen sein, er verstand es aber durchaus, mich gut zu unterhalten, und damit zumindest teilweise die bei ihm sehr ähnlichen Mankos zu kompensieren (wobei er im Vergleich zu "Phasma" zugegebenermaßen den Vorteil hatte, sich statt auf eine Randfigur auf die drei essentiellen neuen Hauptcharaktere der Sequel-Trilogie zu konzentrieren). Bedauerlicherweise sollte eben dies Delilah S. Dawson bei "Phasma" leider nicht gelingen. Mein Hauptkritikpunkt ist dabei, dass sie sich rein auf Phasmas Vorgeschichte auf dem Planeten Parnassus konzentriert. Wenn überhaupt, hätte mich wohl eine Aufrollung ihrer Karriere bei der ersten Ordnung mehr interessiert. Also nicht, dass man nicht davor auch einen Blick auf ihre frühere Vergangenheit werden hätte können, und wie sie schließlich in den Dienst der Ersten Ordnung gelangte. Aber nur die Handlung auf Parnassus, das war mir letztendlich entschieden zu wenig.

Es war irgendwie auch eine ziemlich zerfahrene Angelegenheit, wie Stückwerk. Phasma und ihre Begleiter stoßen auf dem Weg zum abgestürzten imperialen Schiff auf eine Herausforderung nach der anderen, wobei ich vor allem auf den Teil rund um die Gladiatorenarena nun echt hätte verzichten können. Und generell konnte und wollte mich ihre Vorgeschichte auf Parnassus, die hier (zusammen mit der Rahmenhandlung) auf stolzen 500 Seiten ausgebreitet wird, einfach nicht wirklich etwas anfangen. Die gerade am Rande erwähnte Rahmenhandlung wertete "Phasma" für mich leider ebenfalls nicht auf, war mir diese doch zu klischeehaft, vorhersehbar, und ebenfalls zu uninteressant. Und nicht zuletzt: Ich fand den Roman entschieden zu lang – wobei das halt sicherlich auch damit zusammenhängt, dass mich die hier erzählte Story nie wirklich ansprechen wollte. Damit bleibt auch hier leider an positiven Aspekten nicht viel übrig. So gibt es einzelne gelungene Momente, welche die dominierende Fadesse zumindest kurzzeitig zu durchbrechen vermochten. Zudem war der Roman jetzt nicht grundsätzlich schlecht geschrieben. Vor allem aber muss ich zugestehen: Wenn man von Phasma in "Das Erwachen der Macht" und "Die letzten Jedi" fasziniert war, so wird einen dieser Roman zweifellos ungleich mehr mitreißen, als dies eben bei mir der Fall war. Für mich war er aber halt somit eine weitere Enttäuschung auf meinem literarischen Weg zur Sequel-Trilogie.

Fazit: Ich gebe zu, als jemand, der die Faszination von Captain Phasma (wie übrigens davor auch schon bei Boba Fett und Darth Maul) noch nie so recht nachvollziehen konnte, von vornherein nicht der Zielgruppe des Romans entsprochen zu haben. Alle, die von ihr in den ersten beiden Sequel-Filmen fasziniert waren, und schon immer mehr über sie und ihren Werdegang wissen wollten, kommen hier zweifellos – zumindest teilweise – auf ihre Kosten. Die Einschränkung "teilweise" bezieht sich in erster Linie darauf, dass wir hier größtenteils nur einen Einblick in ihre Vergangenheit auf Parnassus erhalten. Eine Story über ihren Aufstieg innerhalb der Ersten Ordnung hätte mich wohl zumindest ein bisschen mehr ansprechen können. Die Handlung auf Parnassus selbst hat mich aber enorm gelangweilt, vor allem auch, weil man dort in ein zusammenhangloses Abenteuer nach dem nächsten stolpert, und mich letztendlich keins davon wirklich ansprechen sollte, wobei ich vor allem das mit der Gladiatorenarena sehr schwach fand. Auch die Rahmenhandlung rund ums Verhör wertete den Roman für mich tendenziell eher ab als auf. Zumal Delilah S. Dawson so auch von vornherein das, was wir über Phasma erfahren, auf das beschränkte, was Vis Quelle selbst mitbekommen hat. Vereinzelt finden sich zwar ganz nette Momente in "Phasma". Zudem macht der Roman deren Skrupellosigkeit – und auch Illoyalität gegenüber allen außer sie selbst – deutlich. Als jemand, der sich für die Figur noch nie sonderlich interessierte, war mir "Phasma" aber entschieden zu lang und -weilig.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2018 Blanvalet, gestaltet von Larry Rostant)





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