Originaltitel: The Shape of Time Episodennummer: 3x06 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 15. August 2025 Drehbuch: David S. Goyer & Eric Carrasco Regie: Christopher J. Byrne Besetzung:
Jared Harris als Hari Seldon,
Lee Pace als Brother Day,
Lou Llobell als Gaal Dornick,
Laura Birn als Demerzel,
Cassian Bilton als Brother Dawn,
Terrence Mann als Brother Dusk,
randon P Bell als Han Pritcher,
Synnøve Karlsen als Bayta Mallow,
Cody Fern als Toran Mallow,
Alexander Siddig als Dr. Ebling Mis,
Tómas Lemarquis als Magnifico Giganticus,
Pilou Asbæk als The Mule,
Yootha Wong-Loi-Sing als Songbird-17,
Leo Bill als Mayor Trenton Indbur III,
Darren Pettie als Randu Mallow,
Krista Kosonen als Warden Fallon Greer,
Iðunn Ösp Hlynsdóttir als Sephone,
Marcus Fraser als Vandagh,
Laura Berlin als Oceanglass-49,
Tavia Pereira als Sweetheart,
Nadir Safarov als Watchman Harada,
Matthew Burt als Watchman Shrike,
Yo Sakai als Vendor u.a.
Kurzinhalt:
Demerzel ist an Bord von Gaal Dornicks Schiff gelangt. In Anbetracht des Todes von Morgen ist sie außer sich. Dann jedoch erzählt Gaal ihr von ihrer Vision des Maultiers. Sie weiß, dass in Kürze eine brutale Konfrontation bevorsteht, die sowohl den Untergang des Imperiums als auch der Foundation bedeuten könnte – weiß jedoch nicht, wo diese alles entscheidende Schlacht stattfinden wird. Demerzel gelingt es, in ihre Vision Einblick zu erhalten, und so kann sie den Schauplatz identifizieren: Trantor. Indes gelingt es Tag, Songbird-17 ausfindig zu machen. Doch das Wiedersehen verläuft überhaupt nicht so, wie von ihm erhofft. Parallel dazu treffen Toran Mallow, seine Frau Bayta sowie sein Onkel Randu – mit Magnifico im Schlepptau – auf der Terminus umkreisenden Raumstation ein. Dort sagen sie dem Anführer der ersten Foundation, dass sie davon überzeugt sind, in Magnifico den Schlüssel zum Sieg gegen das Maultier gefunden zu haben. Kurz darauf kommt es zur Sonnenfinsternis, und kurz darauf öffnet sich, wie angekündigt, das Gewölbe. Alle hoffen, dass Hari Seldon ihnen verraten wird, wie sie gegen das Maultier bestehen sollen. Doch dieser weiß nicht, wovon sie reden. Kurz darauf wendet sich das Maultier per Hologramm an Seldon, sowie die versammelten Besucher im Gewölbe – und der Angriff auf Terminus beginnt…
Review:
Zuerst einmal: RIP Morgen. Da er ja im Raumanzug steckte, ging ich eigentlich davon aus, dass er den Flug ins Vakuum überleben wird, aber Fehlanzeige. Damit ist der Preis, den Gaal Dornick für ihre Winkelzüge gegen das Maultier zu zahlen bereit war, um ein weiteres Leben angestiegen. Und: Es macht das erste Treffen zwischen ihr und Demerzel seit dreihundert Jahren (ich fand es toll, dass man hier einen Ausschnitt aus der allerersten Folge zeigt, und uns so dieses nochmal in Erinnerung ruft) nicht wirklich entspannter. In weiterer Folge setzen vor allem auch diese Szenen den Trend der dritten Staffel zu überraschenden Offenbarungen fort. Wie sich herausstellt, gehen einige der Berechnungen im Primärradianten auf Demerzel selbst zurück; diese hat Hari Seldon somit einst unterstützt; nicht zuletzt, als zumindest einige Zeit lang der Fortbestand des Imperiums und der Foundation keine sich widersprechenden Ziele waren. Nun scheint man jedoch diesbezüglich an einem Scheideweg zu stehen. Die Frage, ob Demerzel ihre Programmierung überhaupt – zum Wohle der Menschheit (und damit der 0er-Regel für Roboter) überwinden kann, bleibt indes vorerst noch offen.
Jedenfalls fand ich diese Szenen zwischen Demerzel und Gaal fantastisch. Einerseits, da die letzte Begegnung zwischen ihnen eben schon so lange her war. Aufgrund der spannenden Dynamik zwischen beiden. Zudem sind beide für ihre jeweiligen "Imperien" die entscheidenden Drahtzieher. Und dann ist da noch das mit Gaals Visionen. Mit Demerzels Hilfe kann sie so nun endlich den Standort der entscheidenden Schlacht gegen das Maultier herausfinden, und es überrascht einen nicht wirklich, als sich dieser als die imperiale Zentralwelt Trantor herausstellt. Noch spannender als das war jedoch, dass Gaal über diesen Punkt hinaus nur Schwärze wahrnimmt. An dieser Stelle kam mir ein Comic aus keiner Kindheit in den Sinn. Ich war eigentlich nie der große Superhelden-Comicleser, und ich kann euch leider auch nicht mehr sagen, was für eine Reihe es genau war (ich habe aus der Erinnerung heraus den Eindruck, dass es eine Art Fantastic Four-Verschnitt war), aber es gab da diese eine Figur, die ebenfalls hellseherische Fähigkeiten hatte, über einen Punkt hinaus aber nichts mehr wahrnehmen konnte. Letztendlich stellt sich heraus, dass er quasi seinen eigenen Tod gesehen hat. Das hat mich als Kind – wie man ja auch daran sieht, dass ich mich nach all der Zeit immer noch daran erinnern kann – enorm beeindruckt. Insofern war das hier bei Gaal auch gleich mein erster Gedanke. Ganz so dramatisch scheint es dann allerdings doch nicht zu sein, wenn auch ihre Zukunftsaussichten mit dem Schwarzen Loch sicher alles andere als rosig sind. Es wäre aber andererseits wohl eine praktische Art und Weise, um sie in eine potentielle vierte Staffel zu bekommen, die dann wieder ein paar Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in der Zukunft angesiedelt wäre. Jedenfalls war die entsprechende Szene rund um diese Vision wieder einmal fantastisch inszeniert. Und auch was die Effekte betrifft, gab es wieder ein paar wunderschöne Aufnahmen zu bestaunen.
Auch alles rund um Tag war nett, wobei ich gestehen muss: Der Rest war noch so viel besser, dass es der Szene, so tragisch sie auch war, kaum gelang, Eindruck bei mir zu hinterlassen. Ganz im Gegensatz zum Finale auf Terminus. Von der (ersten) Foundation wird Hari Seldon ja fast wie ein Gott, jedenfalls aber als Heilsbringer, verehrt. Eine Rolle, die er hier nach seiner Rückkehr – nachdem sich das Gewölbe pünktlich zur Sonnenfinsternis öffnet – nicht im Geringsten gerecht wird. Er zeigt sich verwirrt, als er auf das Maultier angesprochen wird – was zeigt, dass er diesen in seiner Berechnung der Psychohistorie nicht auf dem Schirm hatte. Alle hoffen und erwarten sich von ihnen, dass er sie zum Sieg gegen diesen Feind führt, stattdessen steht er da und fragt nur: "Wer?". Kurz darauf gibt ihm das Maultier selbst die Antwort darauf, als er sich per Hologramm (daher wohl auch der – etwas seltsame – deutsche Titel; weil Hologramme haben in früheren Folgen ja auch schon eine Rolle gespielt) an Seldon wendet, und zugleich den Angriff auf Terminus beginnt – und so wohl den (von Hari Seldon wiederum sehr wohl vorhergesagten) Untergang der Foundation einläutet. So haben sich das seine Anhänger wohl eher nicht vorgestellt.
Fazit:
"Das Hologramm" bot wieder einige interessante Entwicklungen und Offenbarungen. Highlight war dabei für mich ganz klar das Treffen zwischen Demerzel und Gaal. Besonders faszinierend fand ich dabei den Einblick in Gaals finstere Visionen nach dem Aufeinandertreffen mit dem Maultier. Wir wissen nun zudem, dass dieses auf Trantor stattfinden wird; es scheint demnach so, als stünde der Untergang des Imperiums nun tatsächlich unmittelbar bevor. Doch zuvor scheint noch die erste Foundation auf Terminus zu fallen. Die Szene, wo sich alle nach der Öffnung des Gewölbes erhoffen, dass Hari Seldon sie retten wird, und dessen Hologramm dann einfach verschwindet, war ebenfalls sehr hart – wie auch die nachfolgende Flucht aus dem Gewölbe während dem Angriff des Maultiers. Es spricht für die anderen Handlungsstränge, und auch dafür, wie viele Höhepunkte es dort gegeben hat, dass der ebenfalls starke Moment von Tag bei Song fast schon untergeht. Jedenfalls scheinen wir auf ein hochdramatisches Finale der dritten Staffel hinzusteuern.