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Alien: Earth - 1x01: Nimmerland Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel:Neverland
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 13. August 2025 (Disney+)
Drehbuch: Noah Hawley
Regie: Noah Hawley
Besetzung: Sydney Chandler als Wendy, Alex Lawther als Hermit, Essie Davis als Dame Sylvia, Samuel Blenkin als Boy Kavalier, Babou Ceesay als Morrow, Adarsh Gourav als Slightly, Erana James als Curly, Lily Newmark als Nibs, Jonathan Ajayi als Smee, David Rysdahl als Arthur Sylvia, Diêm Camille als Siberian, Moe Bar-El als Rashidi, Adrian Edmondson als Atom Eins, Timothy Olyphant als Kirsh, Richa Moorjani als Zaverni, Sandra Yi Sencindiver als Yutani, Kit Young als Tootles, Lloyd Everitt als Hoyt, Amir Boutrous als Rahim, Karen Aldridge als Chibuzo, Michael Smiley als Schmuel, Jamie Bisping als Malachite, Andy Yu als Mr. Teng, Max Rinehart als Bronski, Enzo Cilenti als Petrovich, Florence Bensberg als Marcy u.a.

Im Jahr 2120 befindet sich das Forschungsschiff USCSS Maginot der Firma Weyland-Yutani auf dem Rückflug zur Erde. Neben der Besatzung mit an Bord: Insgesamt fünf Exemplare außerirdischen Lebens, welche die Crew auf ihrer Reise sichergestellt hat. Doch nachdem man ins Sonnensystem eingedrungen ist, kommt es an Bord der Maginot zu einer Katastrophe, woraufhin das Schiff unkontrolliert auf die Erde zufliegt, und dort schließlich in New Siam abstürzt. Das Land gehört der Konkurrenzfirma Prodigy, die in der Nähe auch eine Forschungseinrichtung auf einer Insel betreibt, die vom Eigentümer Boy Kavalier Nimmerland getauft wurde. Dort arbeitet er daran, das Bewusstsein todkranker Kinder in potentiell unsterbliche synthetische Körper zu übertragen. Das erste entsprechende, erfolgreich verlaufende Experiment betrifft die elfjährige Marcy Hermit, die daraufhin den Namen Wendy annimmt. Weitere Kinder folgen. Als die Maginot mitten in Prodigy City abstürzt, und ihr Bruder Joseph Teil der Rettungsmission ist, schlägt Wendy vor, mit ihrem Team aus Hybriden hinzufliegen, um mit ihren unzerstörbaren Körpern das Such- und Rettungsteam zu unterstützen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Disney+ Mit "Alien: Earth" startete diese Woche nun die erste Serie im "Alien"-Universum. Im Vorfeld stolperte ich über widersprüchliche Informationen, was die zeitliche Einordnung betrifft. Zuerst war von einem Prequel für die ganze Filmreihe die Rede, dann wieder stolperte ich über einen Zeitstrahl, der sie – so wie "Romulus" – zwischen "Alien" und "Aliens" verortete. Nun ist klar: "Alien: Earth" ist in der Tat ein Prequel, und rund zwei Jahre vor Ridley Scotts Science Fiction-Horror-Meisterwerk angesiedelt. Eine Nähe, die man "Nimmerland" insbesondere in den ersten paar Minuten auch stark anmerkt. Hier fühlt man sich als Fan des ersten Films nämlich sogleich zu Hause. Was das Innenleben der USCSS Maginot betrifft, hat man sich nämlich nicht einfach "nur" an der Nostromo orientiert, sondern deren Design defacto kopiert. Die Korridore, die Räumlichkeiten, die Tiefschlafkapseln… abseits der unterschiedlichen Besatzung fühlt man sich echt so, als wäre man wieder mitten in "Alien". Dies sorgt dafür, dass der geneigte Fan der Reihe von den ersten Minuten an abgeholt wird.

Mit dem Wechsel auf die Erde vollzieht "Nimmerland" dann einen ziemlich starken Schwenk, und um gleich mal einen meiner Kritikpunkte vorwegzunehmen: Ich denke, es wäre mir lieber gewesen, wenn wir in der ersten Folge auf der Maginot geblieben und die dortigen Ereignisse bis zum Crash ausführlicher erlebt hätten, und sich Showrunner, Drehbuchautor und Regisseur Noah Hawley (der zuvor u.a. für die Serien "Fargo" und "Legion" verantwortlich war) den Erd-Teil für die nächste Episode aufgehoben hätte. So hätte man mit dem aus den Filmen bekannten Setting einsteigen können, und sich das "Neuland" für die zweite Folge (und darüber hinaus) aufgehoben. Zumal ich generell mehr davon gesehen hätte, was genau auf der Maginot passiert ist. Vor allem aber waren die dort angesiedelten Szenen für mich definitiv die besten und stärksten an "Nimmerland". Was nicht heißt, dass mir der Rest nicht auch gefallen konnte, aber die Serie verliert hier früh ihren Fokus. Denn sobald wird auf der Erde sind, könnte man zunehmend den Eindruck gewinnen, dass Hawley in Wahrheit eigentlich gar keine "Alien"-Serie machen wollte, da er sich viel mehr für die Themen Cyborgs, Synthetics (und damit zugleich künstliche Intelligenz) sowie die Möglichkeit der Unsterblichkeit von Menschen, in dem unser Bewusstsein in einen künstlichen Körper übertragen wird, zu interessieren. Der "Alien"-Teil rund um den Xenomorphen (und die anderen Wesen; dazu später noch) scheint für ihn Mittel zum Zweck zu sein, da er weiß, dass die Popularität des Franchises dafür sorgen wird, dass mehr Leute einschalten werden, an die er so die betreffenden Inhalte vermitteln kann. Möglich, dass ich ihm hier unrecht tue, und mich der Eindruck trügt, aber so war eben dieser zumindest mal nach der etwas schizophrenen ersten Folge. Was bitte schön nicht heißt, dass ich diese Elemente nicht interessant fand. Zumal künstliche Wesen im Franchise schon immer eine gewichtige Rolle gespielt haben. Aber es fällt auf, dass der titelspendende Xenomorph zumindest hier im Auftakt der Serie mal eine Randerscheinung ist.

Episodenbild (c) Disney+ Immerhin, wie gesagt: Für sich genommen finde ich den Teil insbesondere rund um die Hybriden schon ziemlich interessant. Dies liegt nicht zuletzt an der Idee, dass hier das Bewusstsein von (sterbenskranken) Kindern in einen erwachsenen Körper übertragen wird. Umso mehr, als dieser eben nicht über Hormone oder ähnliches verfügt. Wird dieser Prozess zugleich bedeuten, dass auch ihre intellektuelle und emotionale Entwicklung im Kindesalter stecken bleibt, sich ihr Bewusstsein darüber hinaus nicht weiterentwickeln wird? Das ist nur eine der Fragen, die "Alien: Earth" aufwirft (allerdings wohl auch aufgrund des eingeschränkten zeitlichen Rahmens in dem sie angesiedelt ist kaum beantworten wird können). Eine weitere coole Idee war es aus meiner Sicht, den Titel "Alien" mal freier zu interpretieren, als das bislang der Fall war, und neben dem bekannten, ikonischen Xenomorphen (der aber natürlich dennoch Teil davon ist, und in meinen Augen auch absolut Teil sein muss) auch noch weitere außerirdische Bedrohungen vorstellt. Dabei hatte es mir vor allem das Augapfel-Tentakelmonster angetan. Jedenfalls stellt man damit die Gefahr auf breitere Beine, und sorgt im Vergleich zum Rest des Franchises für mehr Abwechslung.

Ich habe es zwar zu Beginn schon angesprochen, möchte es aber nochmal ausdrücklich loben: Das ganze Set-Design, insbesondere im Hinblick darauf, wie man sich am retrofuturistischen Design aus "Alien" anlehnt, habe ich echt abgefeiert. Es hebt "Alien: Earth" für mich auch klar von ähnlichen aktuellen Science Fiction-Serien ab. Besetzungstechnisch macht "Nimmerland" ebenfalls einen durchaus guten Eindruck. Das mir bekannteste Gesicht ist dabei zweifellos Timothy Olyphant, der trotz all seiner anderen (teils auch langjährigen) Rollen für mich immer in erster Linie Sheriff Bullock aus "Deadwood" bleiben wird. Alex Lawther kenne ich wiederum in erster Linie aus "The End of the F***ing World", er hatte aber auch in der ersten "Andor"-Staffel eine größere Rolle. Und Essie Davies war – unter anderem – die Mutter im unvergesslichen "Babadook". Der Rest ist bislang für mich größtenteils ein unbeschriebenes Blatt, wobei ich in "Nimmerland" vor allem von Sydney Chandler sehr angetan war. Ihr gelang es in meinen Augen wirklich ausgezeichnet, ein Kind im Körper einer Erwachsenen zu spielen (nämlich auch, ohne dabei zu übertreiben). Aber auch Babou Ceesay hat als Cyborg Morrow bei mir gleich Eindruck hinterlassen. Effekttechnisch machte der Auftakt mit einigen netten Einstellungen rund um die Maginot ebenfalls einen soliden Eindruck, wenn man auch was die optische Qualität betrifft für mich nicht an die allerbesten aktuellen Genre-Serien wie "Foundation" herankommt. In produktionstechnischer Hinsicht hat mich jedenfalls eigentlich nur die Musik enttäuscht. Ich bin einfach kein Fan von Jeff Russo. Er macht situationsbedingte Untermalung, und das grundsätzlich ja nicht einmal schlecht, lässt es aber an erkennbaren Melodien und/oder Leitmotiven vermissen, die hängen bleiben. Letzteren Zugang ziehe ich persönlich halt deutlich vor. Jedenfalls ist mir seine Komposition in der ersten Folge nur dann positiv ins Ohr gestochen, wenn er sich an Goldsmith oder Horner orientierte. Aus meiner Sicht haben das praktisch alle seine Vorgänger besser gemacht.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Mit "Alien: Earth" suchen die Aliens nicht nur zum ersten Mal die Erde, sondern vor allem auch die Serienlandschaft heim. "Nimmerland" empfand ich dabei als durchaus interessanten und vielversprechenden Auftakt - der mich aber wohl noch mehr überzeugt hätte, wenn man sich zum Auftakt mal rein auf die Maginot fokussiert hätte. Ich hätte von der Crew gern mehr gesehen und sie besser kennengelernt, ehe dann das Chaos aufbricht. Von diesem hätte ich dann auch gern mehr gesehen, als die kurzen Flashes, sowie die wenigen Szenen. Dafür hätte ich mir an Noah Hawleys Stelle damit, den Handlungsstrang auf der Erde vorzustellen, bis zur zweiten Folge Zeit gelassen. Der war zwar auch nicht schlecht; vor allem das mit den Hybriden war zweifellos sehr interessant – kam für mich aber halt an den Maginot-Teil nicht heran. Positiv fand ich jedenfalls, dass sich die außerirdische Bedrohung hier nicht nur rein auf die bekannten Xenomorphen beschränkt, sondern das Schiff auch noch andere gefährliche Exemplare an Bord hatte. Und auch wenn aufgrund des Prequel-Charakters von vornherein klar ist, dass es gelingen wird, die Gefahr einzudämmen, ist das Setup mit dem Absturz des Schiffes auf die Erde nicht uninteressant – und im Vergleich zum Franchise bisher jedenfalls mal was Neues. So gesehen bin ich auf die weiteren Folgen durchaus schon gespannt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Disney+)







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