HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
UFO - 1x26: Der lange Schlaf Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) Century 21 Televisionn

Originaltitel: The Long Sleep
Episodennummer: 1x26
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 15. März 1973
Erstausstrahlung D: 03. April 2016
Drehbuch: David Tomblin
Regie: Jeremy Summers
Besetzung: Ed Bishop als Commander Ed Straker, Wanda Ventham als Colonel Virginia Lake, Michael Billington als Colonel Paul Foster, Vladek Sheybal als Dr. Doug Jackson, Tessa Wyatt als Catherine Frazer, Christian Roberts als Tim Redman, John Garrie als Van Driver, Christopher Robbie als Bomb Disposal Expert, Anouska Hempel als SHADO Radio Operator Tamara Paulson u.a.

Kurzinhalt: Einer der ersten Fälle, an denen Commander Ed Straker vor zehn Jahren für SHADO im Hinblick auf UFO-Aktivitäten bearbeitet hat, blieb ungelöst. Nun gibt es eine neue Spur: Denn Catherine Frazer – jene Zeugin, die damals vor den Außerirdischen davongelaufen ist, und damals in Panik vor Eds Auto rannte und daraufhin von ihm überfahren wurde – ist nach all der Zeit nun aus dem Koma erwacht. Ed sucht sie nun im Krankenhaus auf, um sie im Hinblick auf ihre damaligen Erfahrungen zu befragen. Diese rollt für ihn daraufhin auf, was sie in den Stunden davor gemacht und erlebt hat. Sie erzählt davon, in London zufällig den Musiker Tim kennengelernt, und sich mit ihm spontan auf einen Ausflug auf eine Reise ans Land begeben zu haben, wo sie in einem abgelegenen und verlassenen Farmhaus Drogen konsumierten. Kurz darauf landete ein UFO in der Nähe, und die Außerirdischen suchten genau diese Farm auf, um eine Bombe zu installieren. Catherine und Tim konnten zwar – wenn auch unbeabsichtigt – deren Zündung verhindern, als sie im Drogenrausch den Schlüssel an sich nahmen. Doch die Gefahr ist deshalb noch nicht gebannt. Ed muss unbedingt den besagten Schlüssel an sich bringen, ehe die Aliens ihn finden – und halb England in Schutt und Asche legen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Century 21 Television Mit "Der lange Schlaf" nimmt die Serie "UFO" nun ihr Ende. Eine zweite Staffel war zwar geplant, wurde vom Sender aber leider nicht mehr in Auftrag gegeben. Stattdessen trat quasi "Mondbasis Alpha 1" – produktions- und sendeplatztechnisch, aber natürlich nicht inhaltlich – die Nachfolge an. "Der lange Schlaf" erweist sich als ok-iger, allerdings auch nicht sonderlich hervorstechender, Abschied. Am besten hat mir die Inszenierung der Rückblenden gefallen. Diese sind lange Zeit in Sepiatönen gehalten, nur beim Drogenrausch gibt es kunterbunte Farben zu bestaunen. Das war schon ziemlich cool gemacht. Aber auch die Grundidee über einen UFO-Cold Case, der nach dem Aufwachen der jungen Frau aus dem Koma plötzlich wieder heiß wird, hatte ihren Reiz. Und auch die nette Dynamik zwischen Ed und Catherine wertete die Episode definitiv auf. Man merkte ihm – dank Ed Bishops sehr guter Darstellung – richtig an, wie ihm Catherines Wohlbefinden am Herzen liegt. Dementsprechend hart trifft ihn dann am Ende eben auch ihr Tod, welcher nicht nur der Episode, sondern eben auch der Serie, einen tragisch-düsteren Ausgang beschert.

Jedoch: Die Art und Weise, wie dies vonstattenging, hat mich leider absolut nicht überzeugt. Es wäre zwar zugegebenermaßen sogar noch finsterer gewesen, aber ich hätte es echt vorgezogen, wenn sie aufgrund von Nebenwirkungen der zweiten Spritze (um den Standort der Bombe zu erfahren) gestorben wäre. Die Erklärung, dass die Aliens ihr die Lebensjahre gestohlen und in Tim eingepflanzt haben, war mir dann nämlich doch etwas zu phantastisch. Und generell fand ich das ziemlich ungeschickt umgesetzt, egal ob nun Tim, der von einer Sekunde auf die nächste wieder ein Skelett ist, bis hin zu Catherine, die im gleichen Moment um Jahrzehnte alter und stirbt. Überhaupt hielt ich die Erklärung rund um Tim für eine verpasste Chance. Im Verlauf der Serie erlebten wir mehrmals Gedankenkontrolle, in einer früheren Episode wurde zudem entdeckt, dass die Außerirdischen unsere menschlichen Körper stehlen, um sie dann mit ihrem Bewusstsein auszustatten. Das hätte bei Tim ja eigentlich genau gepasst, oder? Stattdessen war er eigentlich immer noch er selbst, und führte weil sie ihn wiederbelebten notgedrungen ihre Befehle aus. Na ja. Eine andere Erklärung für sein Verhalten hätte ich persönlich vorgezogen. Eher unglaubwürdig natürlich zudem, dass sich das Hausboot zehn Jahre später immer noch an genau der gleichen Stelle befinden soll. Vor allem aber: So optisch nett die Rückblenden auch inszeniert gewesen sein mögen, aber sie waren dann doch entschieden zu lang. Und nicht zuletzt die Drogenszenen – auch wenn sie mit den Farben zweifellos hübsch anzusehen waren – zogen sich aufgrund der Zeitlupen-Inszenierung doch ordentlich dahin, und wurden mit der Zeit sogar richtiggehend mühsam. Insofern war. Hier drohte der Episodentitel fast ironische Züge anzunehmen. Jedenfalls war "Der lange Schlaf" – zum Abschluss – wieder einmal eine jener Folgen, denen man die Laufzeit von über fünfzig Minuten doch anmerkte.

Fazit: Episodenbild (c) Century 21 Television Mit "Der lange Schlaf" heißt es nun Abschied nehmen von der kurzlebigen, zugleich jedoch überwiegend auch kurzweiligen Science Fiction-Serie aus den (frühen) Siebzigern. Die Schöpfung von Gerry und Sylvia Anderson hatte es mir dabei vor allem mit den klassischen (wenn auch aus heutiger Sicht natürlich heillos veralteten) Modellaufnahmen angetan. Just von denen bekommen wir hier – abseits eines völlig neuen Modells – vergleichsweise wenig zu Gesicht. Dennoch hatte es mir die hier erzählte Geschichte durchaus angetan, insbesondere aufgrund der Dynamik zwischen Ed und Catherine. Die Rückblenden waren zudem visuell sehr nett gemacht (mit den Sepiatönen bzw. – nach dem Drogenkonsum – dem Farbenrausch), wenn auch eine Spur zu lang. Und auch der tragische Ausgang des Geschehens wertete die Folge für mich aus. Allerdings: Im Hinblick darauf, wie es dazu kommt, hätte ich einen anderen Hergang entschieden vorgezogen. Weil das mit den gestohlenen Lebensjahren hat mich leider überhaupt nicht überzeugt. Davon abgesehen aber ein solider Abschied von einer Serie, die für meinen Geschmack ruhig noch zwei bis drei Staffeln hätte laufen dürfen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Century 21 Television)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden