Originaltitel: The Stress of Her Regard Episodennummer: 3x04 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 01. August 2025 Drehbuch: Jane Espenson & David Kob Regie: Roxann Dawson Besetzung:
Jared Harris als Hari Seldon,
Lee Pace als Brother Day,
Lou Llobell als Gaal Dornick,
Laura Birn als Demerzel,
Terrence Mann als Brother Dusk,
Cassian Bilton als Brother Dawn,
Cherry Jones als Ambassador Quent,
Brandon P Bell als Han Pritcher,
Synnøve Karlsen als Bayta Mallow,
Cody Fern als Toran Mallow,
Troy Kotsur als Preem Palver,
Alexander Siddig als Dr. Ebling Mis,
Tómas Lemarquis als Magnifico Giganticus,
Pilou Asbæk als The Mule,
Rebecca Ineson als Zephyr Vorellis,
Leo Bill als Mayor Indbur,
Ibraheem Toure als Mavon,
Isla Gie als Skirlet,
Milena Staszuk als Prunella,
Paul S. Tracey als Shadowmaster Verku,
Anika Caitlyn Gibsonová als Guardian,
Ryan Ali als The Beggar Computer u.a.
Kurzinhalt:
Han Pritcher kehrt nach seinem Besuch auf Kalgan nach Ignis zurück. Er warnt Gaal Dornick – seine Geliebte – davor, dass er die telepathischen Fähigkeiten des Maultiers unterschätzt hat, und dieser nun ihren Namen – und damit den Namen seines Feindes – kennt. Demerzel wird indes nach wie vor von ihrer Programmierung geplagt, und dem Widerspruch, ein Imperium zu beschützen, dass dem Untergang geweiht ist – was wohl zugleich auch das Ende ihrer eigenen Existenz bedeuten wird. Botschafterin Quent von der ersten Foundation erfährt indes, dass sich der Primärradiant nun schon seit geraumer Zeit im Besitz des Imperiums befindet – und stellt Bruder Dämmerung diesbezüglich zur Rede. Bruder Tag spricht indes mit dem Hologramm des ersten Cleon, um mehr über die Sekte zu erfahren, die mechanisches Leben anbetet. Danach bereitet er sich, trotz des Verlustes von Song, darauf vor, von Trantor zu fliehen, und sein Leben als Empire hinter sich zu lassen. Parallel dazu trifft sich Bruder Morgen mit Gaal Dornick. Dieser gelingt es schließlich, ihn davon zu überzeugen, sich ihrem Kampf gegen das Maultier anzuschließen – und dafür das Imperium hinter sich zu lassen…
Review:
"Die Melodie des Maultiers" beginnt mit einer schockierenden Offenbarung, die uns nochmal zur ersten Folge der Serie, "Der Frieden des Kaisers", zurückbringt. Dort stürzte die Sternenbrücke ein; ein Akt des Terrors, der damals den Planeten Anacreon und Thespis angelastet wurde, und zu einer schrecklichen Vergeltungsaktion des Kaisers Cleon XII. führte. Hier nun gesteht Demerzel jedoch in ihrem Gespräch mit Zephyr Vorellis, dass vielmehr sie das Mastermind hinter dem Terroranschlag war – der ja auch eine entscheidende Rolle dabei spielte, die eigentlich schon geplante Hinrichtung von Hari Seldon und Gaal Dornick zu verhindern, und Cleon XII. doch noch zu erlauben, ihre Foundation auf Terminus zu gründen. Ich kann nicht mehr sagen, wie das in der Vorlage war, aber mich hat dieser Twist definitiv überrascht. Man fragt sich auch unweigerlich, wie dies zu Demerzels primärer Mission passt; zumindest mich hat ihre nachfolgende Erklärung aber überzeugt. Auch von dieser Offenbarung abgesehen war das eine starke Szene (auch wieder dank der herausragenden Laura Birn), welche "Die Melodie des Maultiers" somit einen famosen Auftakt beschert.
Danach schwenken wir nach Ignis, wo uns ebenfalls eine weitere Offenbarung erwartet: Han Pritcher ist nämlich nicht einfach nur irgendein Agent der zweiten Foundation; vielmehr sind er und Gaal Dornick ein Liebespaar. Ich fand ihre gemeinsamen Szenen sehr schön, und für mich hat diese Beziehung die beiden Figuren aufgewertet, und meine Verbindung zu ihnen gestärkt. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass zwischen Lou Llobell und Brandon P. Bell die Chemie stimmt, und man ihren Figuren somit die Gefühle füreinander abkauft. Eine weitere Offenbarung wartete dann wenn schon nicht auf uns dann doch auf Botschafterin Quent von der ersten Föderation, als sie von Dr. Ebling Mis erfährt, dass Hari Seldon den Primärradianten vor rund hundertfünfzig Jahren an Demerzel – und damit das Imperium – weitergegeben hat. Als langjährige Freundin (und Geliebte?) von Bruder Dämmerung stellt sie eben diesen daraufhin zur Rede. Die Ehrfurcht, die sie erfasst, als er ihr den Primärradianten zeigt, wurde von Cherry Jones (mir bislang in erster Linie aus "24" bekannt) wirklich sehr gut gespielt. Es dauert nicht lange, bis schon das nächste kleine Highlight auf uns wartet, nämlich, als Bruder Tag Demerzel zur Rede stellt, und ihr alles an den Kopf wirft, dass er ihr wohl schon lange sagen wollte. Sie ahnt nicht, dass es sich hierbei quasi um seinen Abschied handelt, da er – auch ohne Song – immer noch vor hat, Trantor zu verlassen. Was ihm dann am Ende auch, gleichermaßen dank sowie trotz Mavon, auch gelingt. Und: Er ist nicht der einzige Bruder, der dem Imperium den Rücken kehrt, gelingt es doch zur gleichen Zeit auch Gaal Dornick in ihrem Treffen mit Bruder Morgen, ihn davon zu überzeugen, sie (und damit die zweite Foundation) im Kampf gegen das Maultier direkt zu unterstützen. Damit hat Demerzel an einem Abend zwei ihrer Schützlinge verloren. Ob dies dazu führt, dass Bruder Dämmerung sein Wunsch, doch noch länger am Leben zu bleiben, erfüllt wird?!
Fazit:
"Die Melodie des Maultiers" hat mir sehr gut gefallen, und war für mich jedenfalls die bisher stärkste Folge der dritten "Foundation"-Staffel. Dies verdankt sie nicht zuletzt dem phänomenalen Auftakt, der nicht nur mit einer überraschend-schockierenden Offenbarung rund um den Fall der Sternenbrücke (aus der allerersten Folge) aufwartete, sondern uns wieder einmal einen Einblick in Demerzels konfliktbeladenes Inneres beschwerte. Aber auch danach gab es noch einige interessante Offenbarungen und/oder gelungene Momente, seien es die Szenen rund um die Beziehung zwischen Gaal und Han, Quents Ehrfurcht als sie den Primärradianten erblickt, oder auch das Ende, wo sich zugleich zwei Brüder – Tag und Morgen – aus dem Imperium verabschieden, und so wohl dessen unvermeidliches Ende noch einmal zusätzlich beschleunigen, und damit auch zugleich noch einmal verdeutlichen, dass Demerzels Kampf zur Rettung des Imperiums (der ihr einprogrammiert wurde) zum Scheitern verurteilt ist. Und über allem lauert der Schatten des Maultiers, dessen bedrohliche Präsenz – obwohl wir ihn nur kurz in einer Flashback-Szene gesehen haben – ständig zu spüren war. Wenn es in dieser Tonart weitergeht, hat die dritte Staffel das Potential, zur bislang besten der Serie zu werden.