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Jurassic World: Die Wiedergeburt Drucken E-Mail
Die Dinos sind nicht tot zu kriegen Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 17 Juli 2025
 
 
Jurassic World: Die Wiedergeburt
Originaltitel: Jurassic World: Rebirth
Produktionsland/jahr: USA 2025
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: Gareth Edwards
Produzenten: U.a. Patrick Crowley & Frank Marshall
Drehbuch: David Koepp
Filmmusik: Alexandre Desplat
Kamera: John Mathieson
Schnitt: Jabez Olssen
Genre: Science Fiction/Action
Kinostart Deutschland: 02. Juli 2025
Kinostart USA: 02. Juli 2025
Laufzeit: 133 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Mit: Scarlett Johansson, Mahershala Ali, Jonathan Bailey, Rupert Friend, Manuel Garcia-Rulfo, Luna Blaise, David Iacono, Audrina Miranda, Philippine Velge, Bechir Sylvain, Ed Skrein u.a.


Kurzinhalt: Fünf Jahre nach den Ereignissen aus "Ein neues Zeitalter" hat sich die Erde der Gegenwart als überaus herausfordernder Lebensraum für die Dinosaurier herausgestellt. Die letzten noch überlebenden Exemplare haben sich rund um den Äquator angesiedelt. Menschen ist es strikt untersagt, diese Zonen zu betreten. Davon will sich Martin Krebs, der Chef eines Pharmaunternehmens, jedoch nicht davon abhalten lassen. Dr. Henry Loomis, ein Paläontologe, arbeitet für ihn an einem neuen Herzmedikament. Als Forschungsobjekt dienen ihnen eben Dinosaurier, die trotz ihrer großen Körper und der dementsprechend schweren Belastung für die Herzen nie an Infarkten erkranken. Doch um die Entwicklung abzuschließen, benötigt man Blut- und Gewebeproben der jeweils drei größten Dinosaurierarten an Land, zu Wasser und in der Luft. Krebs heuert die Söldnerin Zora Bennett an, um den entsprechenden Einsatztrupp zu leiten. Dieser begibt sich zur Insel Saint-Hubert, wobei sie auf dem Weg dorthin eine schiffbrüchige Familie aus dem Ozean retten. Als sie jedoch von Dinosauriern angegriffen werden, und Schiffbruch erleiden, beginnt – von Dinosauriern umzingelt – ein Kampf ums Überleben…

Review: Szenenbild. Das "Jurassic"-Franchise scheint einfach nicht totzukriegen zu sein. Nur drei Jahre nach dem Finale der zweiten Trilogie, der damals vermeintlich auch das Ende der gesamten Reihe darstelle, kehrt man in "Wiedergeburt" schon wieder dahin zurück; für mich ein Ausdruck der Verunsicherung, die in Hollywood herrscht. Man verlegt sich lieber auf den x-ten Aufguss einer bewährten Marke (ja selbst wenn, wie im Falle der "Jurassic World"-Reihe, sowohl die Einnahmen als auch der Zuspruch des Publikums zuletzt rückläufig waren), als ein Risiko einzugehen und etwas Neues zu versuchen. Dennoch muss ich sagen, so früh hätte ich mit der Wiedergeburt des "Jurassic"-Franchises nicht gerechnet (die Wartezeit war ja sogar kürzer als zwischen dem zweiten und dritten Teil der letzten Trilogie). Nachdem ich ihn nun gesehen habe (denn ja, ich ging auch für diesen Film, so wie sämtliche Vorgänger, wieder ins Kino – und ja, mir ist bewusst, dass ich damit Teil des Problems bin) bin ich davon überzeugt, dass man sich zumindest mehr Zeit für den Neustart hätte nehmen sollen. Denn so erinnerte mich das Ergebnis stark an den enttäuschenden (und meines Erachtens bisher immer noch schwächsten Teil der Reihe) "Jurassic Park III": Ein Sequel, dass möglichst schnell in die Welt gebracht wurde, um so rasch als möglich noch ein paar Kröten zu verdienen.

Im Vorfeld versprach man uns eine Rückkehr zum Ansatz der ersten Trilogie, bzw. generell eine Rückbesinnung auf alte Stärken. Und tatsächlich erinnerte mich "Wiedergeburt" von der Grundidee sehr stark an "The Lost World: Jurassic Park" (bzw. mit der ebenfalls in den Topf geworfenen Rettungsmission einer Familie, wiederum an "Jurassic Park III"). Teilweise zwar fast schon etwas zu sehr – im Sinne von, es wirkte sehr einfallslos – aber vom Ansatz her war das eigentlich nicht uninteressant. Zwei weitere wesentliche Gründe, warum es mich ins Kino zog, waren die Rückkehr von Drehbuchautor David Koepp, sowie die Wahl des Regisseurs – denn die bisherigen Filme von Gareth Edwards ("Godzilla", "Rogue One" und "The Creator") konnten mir allesamt sehr gut gefallen. Umso enttäuschter war ich, als ich den Kinosaal zwei Stunden später verließ. Am meisten ernüchterte mich dabei, wie gänzlich spannungsarm "Jurassic World: Wiedergeburt" ist. Es gibt keine einzige Sequenz, die mich auch nur ansatzweise mitfiebern oder mich gar hätte (für die Figuren) fürchten lassen. Dass die Grenze zwischen jenen Charakteren, die auf der sicheren Seite stehen, und jene, die nur deshalb dabei sind, um als Dino-Futter zu enden, von Beginn an viel zu eindeutig gezogen ist, mag hieran einen wesentlichen Anteil haben. Enttäuschend auch, dass die Dinos hier allesamt aus dem Computer stammen - und erschütternd (und unverständlich) ist zudem, dass diese nicht wesentlich besser aussehen, als jene aus dem mittlerweile über dreißig Jahre alten ersten Film (und überwiegend schlechter als bei den Nachfolgern). Eine große Enttäuschung war für mich auch die Musik von Alexandre Desplat, der in meinen Augen einfach die falsche Wahl war. Ich mag ihn als Komponisten grundsätzlich sehr, aber ihm liegen die ruhigeren, intimeren Stoffe (siehe z.B. "The Shape of Water") deutlich mehr, als diese "larger than life"-Filme, die auch eine entsprechende bombastische Vertonung benötigen. Es ist bezeichnend, dass der einzige majestätisch-erhebende Moment des Films auf John Williams' Musik zurückgreift (und selbst die wirkte, von Desplat orchestriert, weniger kraftvoll als gewohnt; und bricht das bekannte Hauptthema zudem zu früh ab).

Szenenbild. Mit Abstand mein größter Kritikpunkt ist aber der D-Rex. Es ist in meinen Augen ja schlimm genug, dass "Wiedergeburt" den Kardinalsfehler begeht, den T-Rex – der halt immer noch die Ikone unter den Dinosauriern darstellt – zu sehr auf die Seite zu drängen. Auch dies erinnerte mich u.a. an "Jurassic Park III", und hat auch dort schon (wo man versuchte, ihn durch den Spinosaurus zu ersetzen), nicht funktioniert. Zudem finde ich die zunehmende Tendenz der Filme, irgendwelche genetisch veränderten Monster präsentieren zu müssen, weil man Dinosaurier allein als nicht mehr interessant genug erachtet, höchst bedauerlich. Allerdings: Man kann über den Indominus Rex oder auch den Indoraptor sagen, was man will, aber die sahen zumindest echt cool aus, und waren auch wirklich beängstigend. Der D-Rex hingegen ist für mich das schlechteste Creature Design seit dem Hybriden aus dem vierten "Alien"-Film (kurioserweise ja ebenfalls mit "Die Wiedergeburt" betitelt). Das sah einfach nur furchtbar aus, und zog den Film zum Finale für mich dann endgültig auf unterdurchschnittliches Niveau.

Um das Review mit einer versöhnlichen Note abzuschließen: Es gab durchaus auch positive Aspekte. So gefiel mir, dass man sich bei "Die Wiedergeburt" den Figuren etwas stärker widmet, als in einigen der vorangegangenen Filme. Insbesondere Zora und Duncan bekommen zwar oberflächliche (und teils klischeehafte), aber dennoch effektive Vorgeschichten auf den Leib geschrieben, die mich eine Bindung zu ihnen aufbauen ließen. Dr. Loomis wirkte generell von Beginn an sehr charmant. Und auch die Familie hat weniger genervt, als ich das im Vorfeld befürchtet hatte; dies gilt nicht zuletzt auch für den anfangs völlig unnötig wirkenden Xavier, der sich im Verlauf des Films dann doch noch von einer überraschend anderen und sogar ansatzweise sympathischen Seite zeigen darf. Auch die Besetzung wertet "Die Wiedergeburt" zweifellos auf, angefangen bei Scarlett Johansson über Mahershala Ali bis hin zu Jonathan Bailey. In erster Linie waren es aber einzelne Momente, die mir ganz gut gefallen konnten, und den Film so aufwerteten. Wie z.B. die "Der weiße Hai"-Gedächtnis-Szene (passend zum 50. Jubiläum des Films) rund um den Mesosaurier, die innerhalb des Franchise mal was Neues war. Auch die Szene mit dem Schlauchboot – ursprünglich ja in Michael Crichtons "Jurassic Park"-Roman enthalten, vor über dreißig Jahren bei der Verfilmung aber technisch noch nicht umsetzbar – stach definitiv positiv hervor. Vereinzelt (wenn auch in meinen Augen leider viel zu selten) haben sich zudem kleinere clevere Einstellungen eingeschlichen, wie eben wenn das aufgeblasene Schlauchboot unseren Blick auf den T-Rex blockiert, oder sich der D-Rex als Silhouette im Rauch abzeichnet (im Hinblick auf meine Meinung zu seinem Aussehen wäre es besser gewesen, es wäre auch dabei geblieben). Das – letztendlich einzig echte- Highlight des Films war für mich aber die Szene mit den Titanosauriern (also, mal davon abgesehen, wie die einmal auf dem Gras auftauchen, weil das machte Null Sinn), die als einzige hier einen "sense of wonder" heraufbeschwor, der ja auch schon immer Teil der "Jurassic"-Film-DNA war (und in den letzten Filmen tendenziell vernachlässigt wurde). Ich wünschte, der Rest des Films hätte auch nur ansatzweise eine ähnliche – oder auch nur irgendeine – Wirkung entfalten können.

Fazit: Szenenbild. Wie heißt es so schön im ersten "Jurassic Park"-Film: "Ihre Leute waren nur darauf konzentriert, ob sie es schaffen können. Ob sie es tun sollten, die Frage stellte sich keiner." Leicht verändert passt dieses Zitat für mich wie die Faust aufs Auge im Hinblick auf "Jurassic World: Die Wiedergeburt". Aus meiner Sicht viel zu früh (der Abstand zwischen Teil 2 und 3 war länger als jener zwischen "Ein neues Zeitalter" und "Die Wiedergeburt) versucht man hier, das "Jurassic"-Franchise wiederzubeleben – was leider trotz vielversprechender Voraussetzungen vor und hinter der Kamera nicht wirklich gelingt. Ähnlich wie zuvor "Jurassic Park III" wirkt auch "Die Wiedergeburt" wie Flickwerk bzw. Resteverwertung. Einige dieser Reste – insbesondere die Schlauchboot-Sequenz mit dem T-Rex – mögen zwar zu den besten Einzelteilen des Films zählen, dennoch ergibt dieses nie ein stimmiges Ganzes. Noch mehr als von David Koepps Drehbuch war ich aber von Gareth Edwards Regie enttäuscht. Nach drei sehr guten Filmen war ich regelrecht schockiert, wie uninspiriert und vor allem auch spannungsarm er "Die Wiedergeburt" inszeniert. Es gab nicht einen einzigen Moment, in dem sich mein Herzschlag aus Sorge um die Figuren auch noch ein kleines bisschen beschleunigt hätte. Enttäuscht war ich darüber hinaus von Alexandre Desplats Score, sowie dem Mangel an "echten" Dinosauriern. Zumal die CGI-Viecher hier stellenweise nicht gerade sensationell aussahen (in jedem Fall würde man ihnen nicht anmerken, dass zwischen diesem Film und dem Original über dreißig Jahre liegen). Mein größter Kritikpunkt ist aber der D-Rex, den ich für das schlechteste Creature Design seit dem Hybriden aus "Alien IV – Die Wiedergeburt" (Zufall?!) halte. Jedenfalls: Nach diesem lauwarmen Aufguss wäre es aus meiner Sicht nun wirklich höchste Zeit, die Reihe endlich aussterben zu lassen.

Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Universal Pictures)






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