HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
Outer Limits - 7x16: Das Ultimatum Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Abduction
Episodennummer: 7x16
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 18. August 2001
Erstausstrahlung D: 26. April 2004
Drehbuch: James Crocker
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Zachary Ty Bryan als Ray, Jesse Cadotte als Cody Phillips, Kandyse McClure als Brianna Lake, Jesse Moss als Jason Stewart, Meghan Ory als Danielle Berringer, Eric Schneider als Alien Inquisitor, Don Kline als Principal u.a.

Kurzinhalt: Während der Pause in einer amerikanischen High School wird diese plötzlich in ein helles weißes Licht getaucht. Als sich dieses wieder abschwächt, ist die Schule abgesehen von fünf Schüler:innen wie leergefegt. Verwirrt im leeren Korridor stehend, versuchen Ray, Cody, Brianna, Jason und Danielle zu verstehen, was zur Hölle hier gerade passiert ist. Sie müssen bemerken, dass die Schule nach wie vor von einem weißen Licht umgeben ist. Versuchen sie, die High School durch eine Tür zu verlassen, kommen sie durch die Tür auf der gegenüberliegenden Seite wieder herein. Auch alle Fenster sind von eben diesem unheimlichen Licht umgeben. So sehr sie sich auch bemühen, sie finden keinen Ausweg. Schließlich erscheint ihnen ein außerirdischer Inquisitor. Von ihm erfahren sie, dass sie für ein Experiment ausgewählt wurden. Er gibt ihnen fünf Stunden Zeit, um zu entscheiden, wer von ihnen geopfert wird. Weigern sie sich, eine Wahl zu treffen, werden sie alle sterben…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Ich habe an der siebenten Staffel bislang ja überwiegend kein gutes Haar gelassen; vor allem im Mittelteil gab es einen derartigen Durchhänger, dass ich, wäre das nicht eh schon die letzte Staffel, möglicherweise sogar abgebrochen hätte. Nachdem ich nun "Das Ultimatum" gesehen habe bin ich allerdings sehr froh, doch durchgehalten zu haben – denn die zählt für mich zu den besten Folgen der Serie überhaupt. Schon allein der Auftakt hatte es mir angetan: Wie wir hier in der Pause nacheinander bei den fünf Protagonisten mit der Kamera vorbeigehen, dann das helle Licht erstrahlt, und sie schließlich als einzige übrig bleiben. Mit der Frage, was hier genau passiert ist, gelang es "Das Ultimatum" sofort, mein Interesse zu wecken. Auch das eine oder andere bekannte Gesicht – wie Kandyse McClure ("Battlestar Galactica") und/oder Zachery Ty Bryan ("Hör mal wer da hämmert") – ist hilfreich. Und nicht zuletzt gelingt es der Episode in wenigen Momenten, uns die (zugegebenermaßen recht stereotypen) Figuren soweit vorzustellen, dass wir den Kern ihrer Persönlichkeit erfassen.

So richtig dreht "Das Ultimatum" dann aber natürlich erst auf, sobald der Außerirdische erscheint, und den Schüler:innen das titelspendende Ultimatum vermittelt. Das war nun wirklich eine faszinierende Idee, und ich ertappte mich augenblicklich dabei, mich zu fragen, wie ich in der Situation reagieren würde. Die darauffolgenden fünf Stunden (Story-Zeit) vergehen dann fast schon wie im Flug. Zugegebenermaßen hätte es mich nicht gestört, wenn man sich die Fluchtversuche (so naheliegend sie auch sind) gespart und sich noch ein bisschen mehr mit den Charakteren sowie dem zentralen Dilemma der Entscheidung vor der sie stehen gewidmet hätte. Das sind letztendlich aber nur Kleinigkeiten. Zumal mir an diesem Mittelteil vor allem auch gefiel, dass die Figuren teilweise ungeahnte Aspekte ihrer Persönlichkeit offenbaren dürfen, die sie dann eben wieder aus der anfänglichen stereotypen Schublade in die man sie automatisch steckt ausbrechen lässt. Die Wahl fand ich dann ungemein spannend, und ich muss gestehen, ich habe Hochachtung vor der Entscheidung, die Brianna, Ray, Danielle und Jason hier treffen. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich in ihrer Situation den Mut gehabt hätte, das gleiche zu tun. Nur Cody bricht aus dem Schema aus, und es ist genau dieser Punkt, wo sich schließlich offenbart, worum es in "Das Ultimatum" eigentlich geht – womit sich spät aber doch dann noch der Sinn hinter dem Eröffnungsmonolog des Erzählers (wo man sich noch fragt, was das mit den gerade beobachteten Ereignissen zu tun hat; ähnlich erging es mir ja zuvor u.a. bei "Das Blumenmädchen") offenbart. Denn es gibt einen Grund, dass genau diese Schüler:innen entführt wurden – und der heißt eben Cody.

Episodenbild (c) 20th Century Fox An dieser Stelle gebe ich zu, dass mir die Episode aufgrund der jüngsten, tragischen Ereignisse in Graz sicherlich noch stärker eingefahren ist, als dies sonst schon der Fall gewesen wäre. Es liegt in der menschlichen Natur, dass uns Geschehnisse je härter treffen, je näher sie sich zutragen. In den über fünfundzwanzig Jahren seit Columbine hörten wir viel zu oft von ähnlichen Schulmassakern, aber wenn es sich mehr oder weniger vor der eigenen Haustür zuträgt, ist das halt trotzdem nochmal etwas anderes. Dessen ungeachtet bewundere ich jedenfalls die Courage von James Crocker, sich dieses extrem schwierigen (und höchst emotionalen) Themas anzunehmen. Inhaltlich fühlte ich mich dabei auch stark an die frühe "Outer Limits"-Folge "Die zweite Chance" erinnert; auch dort verhindert übernatürliche Einmischung eine Katastrophe, und wird ein potentieller Straftäter auf den rechten Weg zurückgebracht. So wie diese fand ich nun eben auch "Das Ultimatum" sehr kraftvoll. Vorausgesetzt natürlich, man kann sich auf die Art und Weise, wie hier mit dieser schwierigen Thematik umgegangen wird, einlassen.

Fazit: "Das Ultimatum" gelang es von Beginn an, mich zu packen. Angefangen beim Rätsel rund um die entführten fünf Jugendlichen, über das titelspendende Ultimatum (und das damit einhergehende Dilemma, welches mich echt enorm ansprechen konnte), bis hin zum inhaltlichen Schenk hin zu einem extrem schwierigen Thema, nämlich Schulattentaten. Dabei kann ich mir durchaus vorstellen – und habe auch vollstes Verständnis dafür – wenn nicht jeder mit der Art und Weise, wie eben dies hier behandelt wird, glücklich ist. Mich hat die Herangehensweise sehr an "Die zweite Chance" erinnert, die mir ja ebenfalls sehr gut gefallen konnte (und sogar noch deutlich stärker auf den Täter fixiert war, als dies hier der Fall war, wo man uns seine potentiellen Opfer ebenfalls recht ausführlich vorstellt). Da wie dort fand ich dann insbesondere das Ende sehr kraftvoll. Aus meiner Sicht hätte man sich zwar fast noch ein bisschen mehr mit der schwierigen Entscheidung vor der sie standen auseinandersetzen können. Davon abgesehen war "Das Ultimatum" aber eine wirklich starke Episode, die für mich zum besten gehört, dass uns "Outer Limits" in den sieben Staffeln beschert hat.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden