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Doctor Who - 15x08: Krieg der Realitäten Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel:Wish World
Episodennummer: 15x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 24. Mai 2025 (Disney+)
Drehbuch: Alex Pillai
Regie: Russell T. Davies
Besetzung: Ncuti Gatwa als The Doctor, Varada Sethu als Belinda Chandra, Millie Gibson als Ruby Sunday, Archie Panjabi als The Rani, Anita Dobson als Mrs. Flood, Steph de Whalley als Anita Benn, Sam Lawton als Winnie Petheridge, Ruth Madeley als Shirley Bingham, Michelle Greenidge als Carla Sunday, Jonah Hauer-King als Conrad Clark, Sienna-Robyn Mavanga-Phipps als Poppy, Jemma Redgrave als Kate Lethbridge-Stewart, Susan Twist als Susan Triad, Alexander Devrient als Colonel Christofer Ibrahim, Aidan Cook als The Vlinx, Yasmin Finney als Rose Noble, Bonnie Langford als Melanie Bush, Angela Wynter als Cherry Sunday, Nicholas Briggs als Omega, Nila Aalia als Lakshmi Chandra, Jodie Whittaker als The Doctor, Billie Piperals ??? u.a.

Kurzinhalt: Die Rani und Mrs. Flood wollen den ersten Time Lord, Omega, aus der Unterwelt befreien. Der Doktor will das mit allen Mitteln verhindern, doch die Sache hat einen Haken: Poppy, die gemeinsame Tochter von Belinda und dem Doktor, verdankt ihre Existenz der von den Rani und Mrs. Flood geschaffenen Welt der Wünsche. Durchkreuzt man ihren Plan, und beendet man eben diese Welt – in der sich der gleiche Tag immer wiederholt – droht Poppy dadurch ausgelöscht zu werden. Mit Hilfe einer Kammer, die sie vor Veränderungen im Zeitstrom abschirmt hofft man, sie retten zu können. Während sich Belinda mit ihr eben darin zurückzieht, nehmen UNIT, Ruby Sunday sowie der Doktor den Kampf mit den Rani und Mrs. Flood auf. Mit vereinten Kräften gelingt es, sie aufzuhalten, und die Erde zu retten. Als Belinda dann auch noch zusammen mit Poppy aus der Kammer tritt, ist die Freude groß. Doch als sie zu viert in der TARDIS sind, bemerkt Ruby als Einzige, dass Poppy auf einmal verschwunden ist…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Disney+ In der ersten Hälfte von "Krieg der Realitäten" geth es in der gleichen Tonart weiter wie in der letzten Folge. Es ist ziemlich wild, schrill, teilweise auch recht hektisch, und vor allem chaotisch. Am wenigsten konnte ich dabei mit dem Kampf des UNIT-Turms gegen die Dino-Skelette anfangen. Auf mich wirkte das extrem aufgesetzt, damit man ein bisschen Spektakel ins Finale hineinbringen kann. Auch die Rückkehr von Anita und dem Zeithotel wirkte auf mich ziemlich konstruiert. Und der Auftritt von Omega fiel für mich völlig flach; hier hat man sich effekttechnisch, trotz des dank Disney+ höheren Budgets, völlig übernommen. Im Versuch, fast allen (bis auf der armen Belinda, die hier generell so gut wie nichts zu tun bekommt; ja selbst die Rettung von Poppy legt man in die Hand von Ruby, obwohl sie ja eigentlich ihre Tochter wäre) etwas zu tun zu geben, springt man von einer Szene nur nächsten, die jedoch nur sehr lose zusammenzuhängen scheinen, und nicht wirklich ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Das mag zwar nichts daran ändern, dass sich auch in der ersten Hälfte einzelne ganz gute Momente einschleichen – wie nicht zuletzt die Konfrontation zwischen Ruby und Conrad. Dennoch war ich von "Krieg der Realitäten" in der ersten halben Stunde wenig angetan, und fehlten mir der Charme, das Herz und die Seele, welche die Serie für mich früher so auszeichneten.

Erfreulicherweise sind es just eben diese Elemente – die mir in der Ära von Ncuti Gatwa (natürlich ohne dessen Schuld) insgesamt leider viel zu kurz kamen – auf die man sich dann in der zweiten Hälfte von "Krieg der Realitäten" (endlich) besinnt. Dann steht nämlich, statt der x-ten Bedrohung für die ganze Welt (oder gar das Universum), die Rettung eines einzigen Lebens im Mittelpunkt. Wie oben schon angedeutet, finde ich zwar, dass es eigentlich Belindas Aufgabe gewesen wäre, für das Leben ihrer Tochter zu kämpfen. Ich denke, irgendwie hätte man das schon erklären können, warum sie sich als einzige an Poppy erinnern kann (zumal man es ja eigentlich auch bei Ruby nicht wirklich erklärt). Dessen ungeachtet, war die Szene, wo der Doktor und Belinda zunehmend die Erinnerung an sie verlieren, und das Deckchen welches sie zusammenlegen und weiterreichen immer kleiner wird, aber wirklich traurig und berührend. Wunderbar auch, wie dann Ruby für das Leben von Poppy kämpft, und nicht locker lässt, bis der Doktor endlich akzeptiert, dass bei der Rettung der Welt dieses eine Kind verloren gegangen, und dieser Preis einfach zu hoch ist. Daraufhin zieht sich der Doktor in die TARDIS zurück, im Wissen, dass nur er mit seiner Time Lord-Energie die Realität so verschieben (und zugleich geraderücken) kann, damit Poppy wieder zurückkehrt – dies jedoch zugleich das Ende seiner aktuellen Inkarnation bedeuten wird. Hier nun kommt es zu einem wirklich schönen Gastauftritt von Jodie Whitaker, der auch wieder unterstreicht, dass die einzelnen Inkarnationen des Doktors – entgegen ihrer Behauptung, sie würden sich nie wirklich ändern – doch sehr unterschiedlich ist. Vor allem auch, als der Gatwa-Doktor offen über seine Gefühle spricht, und die Whitaker-Doktorin daraufhin erwidert "Das sagen wir nie; nicht einmal zu Yaz" (und dieser dann meint "Sie weiß es."), war wunderschön. Diese Offenheit, und das Herz auf der Zunge tragen, ist auch das, was ich am Gatwa-Doktor am meisten vermissen werde.

Episodenbild (c) Disney+ All dies kulminiert dann schließlich in einer sehr schönen Abschlussszene, als der Doktor Belinda zu Hause besucht. Es ist ihm tatsächlich gelungen, Poppy zurückzubringen – wie sich jedoch herausstellt, ist diese gar nicht seine Tochter, sondern jene von Belinda und einem früheren Freund von ihr. Ihren Abschied fand ich dann sehr schön; zumal Belindas Entscheidung, zurückzubleiben (entgegen ihres vorherigen Gesprächs in der TARDIS, wo sie – ohne Erinnerung an Poppy – die Abenteuer mit ihm fortsetzen wollte) dem natürlich grundsätzlichen Happy End doch zumindest eine zarte traurige Note verleiht. Schließlich bekommt Ncuti Gatwa dann eine wirklich coole Abschieds- bzw. Regenerations-Sequenz, bei der es vor allem auch Murray Gold nochmal so richtig krachen lässt – bevor uns (wie im Vorfeld leider schon gerüchteweise gespoilert) auf einmal Billie Piper als vermeintlich nächste Inkarnation des Doktors anlächelt. Zumindest ich würde sie in der Rolle sehr gerne sehen; bin jedoch aufgrund des Backlashs skeptisch, ob es dabei bleiben wird. Vor allem aber ist momentan die Frage, wann und wie (aber natürlich nicht: ob) "Doctor Who" zurückkehren wird. Wobei meinem Empfinden nach angesichts der letzten, durchwachsenen Staffeln (seit Chibnall/Whitaker) eine kleine kreative Pause vielleicht gar nicht so verkehrt wäre.

Fazit: Wie schon in der Folge davor, hat für mich alles rund um die Rani, Mrs. Flood und Omega nur bedingt funktioniert. Die erste Hälfte, wo Russell T. Davies in meinen Augen versucht, zu vielen Figuren eine wichtige Rolle im Geschehen zu geben, ist ziemlich wild und chaotisch, und übertreibt es zudem mit (noch dazu teilweise misslungenem) CGI-Spektakel. An dieser Stelle fragte ich mich: Wo sind Charme, Herz und Seele abgeblieben, welche "Doctor Who" für mich früher so auszeichneten? Die zweite Hälfte von "Krieg der Realitäten" gibt eben darauf dann die Antwort: Genau hier. Statt des Schicksals der Erde/Menschheit steht hier auf einmal die Rettung eines einzelnen Lebens im Mittelpunkt, und auf einmal funktioniert die Serie wieder. Es wird auch alles deutlich stiller, ruhiger, und vor allem fokussierter. Der Gastauftritt von Jodie Whitaker macht zudem die Unterschiede zwischen den Inkarnationen von ihr und Ncuti Gatwa deutlich, ehe dieser in den starken letzten Minuten Gelegenheit bekommt, sich vom Publikum (in meinen Augen zu früh – wenn es auch wohl, wie schon beim ähnlich rasch aussteigenden Christopher Eccleston, seine Entscheidung gewesen sein dürfte) zu verabschieden. Seine Ära wird definitiv nicht als die stärkste der Serie in Erinnerung bleiben; vielmehr blieb Russell T. Davies bei seiner Rückkehr – bislang – vieles von dem schuldig, was sich die Fans – mich eingeschlossen – davon nach den dürftigen Chibnall-Jahren erwartet hatten. Wie – und wann – es nun weitergeht, und ob man an den Reinkarnations-Teaser wirklich anknüpfen wird (mir würde dies gefallen), oder doch einen Rückzieher macht, steht aktuell noch in den Sternen. Nur eines ist gewiss: "Doctor Who" wird zurückkehren – es ist nur eine Frage der Zeit.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Disney+)







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