Originaltitel:Wish World Episodennummer: 15x07 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 17. Mai 2025 (Disney+) Drehbuch: Alex Pillai Regie: Russell T. Davies Besetzung:
Ncuti Gatwa als The Doctor,
Varada Sethu als Belinda Chandra,
Millie Gibson als Ruby Sunday,
Archie Panjabi als The Rani,
Atilla Akinci als Otto Zufall,
Leni Adams als Violett Zufall,
Sienna-Robyn Mavanga-Phipps als Poppy,
Jonah Hauer-King als Conrad Clark,
Bonnie Langford als Melanie Bush,
Ruth Madeley als Shirley Bingham,
Jemma Redgrave als Kate Lethbridge-Stewart,
Susan Twist als Susan Triad,
Alexander Devrient als Colonel Christofer Ibrahim,
Nila Aalia als Lakshmi Chandra,
Josephine Welcome als Devika Babu,
Anita Dobson als Mrs. Flood,
Hermon Berhane als Val Balham,
Sam Lawton als Winnie Petheridge,
Joshua J Parker als Brian Dale,
Michelle Greenidge als Carla Sunday,
Angela Wynter als Cherry Sunday,
Carole Ann Ford als Susan Foreman,
Jonathan Groff als Rogue u.a.
Kurzinhalt:
Bayern im Jahr 1865: Violett Zufall hat kürzlich ihr jüngstes Kind zur Welt gebracht. Dabei handelt es sich um den siebenten Son eines siebenten Sohnes eines siebenten Sohnes. Einem eben solchen werden ganz besondere Fähigkeiten zugesprochen – weshalb die Rani ihn kurzerhand stehlen. Einhundertsechzig Jahre später: Der Doktor und Belinda wachen gemeinsam im Bett auf. Sie denken sich nichts dabei, zusammenzuleben, und wundern sich auch nicht über ihr Kind Poppy. Nur gelegentlich hat einer von ihnen kurze Zweifel, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gleiches gilt auch für Ruby Sunday, sowie Shirley Bingham. Genau auf eben diese Zweifel haben es die Rani und Mrs. Flood abgesehen, sollen doch eben diese dazu dienen, um ein Portal in die Unterwelt zu öffnen. Von dort wollen sie den dahin verstoßenen allerersten Timelord Omega befreien. Dies würde jedoch zugleich die Zerstörung der Erde mit sich bringen. Unsere einzige Hoffnung ruht auf dem Doktor – doch um Rani und Mrs. Flood aufzuhalten, muss er sich erst wieder seines wahren Ichs bewusst werden…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Welt der Wünsche" läutet nun sowohl das Finale der zweiten Staffel, als auch Ende der (doch recht kurzen) Ära von Ncuti Gatwa als Doktor ein. Generell könnte uns eine weitere Zäsur, und potentiell eine längere Pause bevorstehen. Gerüchten zufolge wird sich Disney+ aus der Produktion zurückziehen, und diese somit nun wieder rein bei BBC landen. Ob diese mit Russell T. Davies weitermachen, oder den Ausstieg von Gatwa für einen kompletten Neustart nutzen (ich plädiere ja nun schon seit längerem für "Babylon 5"-Schöpfer J. Michael Stracynski, der ja noch dazu vor kurzem nach London übersiedelt ist; halte es aber leider für recht unwahrscheinlich, dass man einem "Yankee" die Verantwortung über ein derartiges britisches Urgestein überträgt), ist auch noch in Schwebe (wie auch, ob das letzte Bild im Staffelfinale – dazu dann bei "Krieg der Realitäten" – auch wirklich das bedeutet, was es vermeintlich bedeutet; zumal – aus mir unerfindlichen Gründen – es innerhalb des Fandom gegen diese Idee leider doch einiges an Backlash gab).
Doch zurück zu "Welt der Wünsche". Das zweiteilige Finale beginnt – jetzt mal abseits des Prologs rund um die Familie Zufall in Bayern (weil das ließ mich doch eher mit den Augen rollen, und war mir im Hinblick auf die Fähigkeiten der Rani auch wieder zu viel Magie; wenn es auch zugegebenermaßen zu den Märchen-Anleihen passte, die man sich dort nahm) – eigentlich recht vielversprechend, mit dem Doktor und Belinda, die sich als kleinbürgerliches Ehepaar in einem Haus im London wiederfinden. Die Inneneinrichtung war wunderbar abstoßend (wie es ja auch gedacht war), und generell war die kleinbürgerliche Vorstadthölle hier ziemlich perfekt eingefangen. Leider ging dem Setup in meinen Augen schon bald die Luft aus. Man wartet eigentlich nur mehr, bis dem Doktor, Belinda und/oder Ruby ein Licht aufgeht. Mich haben die Szenen vom Arbeitsplatz des Doktors auch zu sehr an das Zeitbüro aus "Loki" erinnert. Hier hat man sich in meinen Augen ein bisschen gar zu sehr – und zu offensichtlich – inspirieren lassen. Auf das mit dem riesigen Dino-Skeletten die über London wandeln hätte ich auch verzichten können. Wie mir das alles mit der Zeit irgendwie zu wild, laut und chaotisch war. Erst zum Ende hin, wenn der Doktor auf die Rani (und ihre Bi-Generation Mrs. Flood) trifft, dreht "Welt der Wünsche" noch mal ein bisschen auf. Als jemand, der erst mit "New Who" eingestiegen ist, war es nett, im Flashback einen kurzen Blick auf die frühere Version der Figur zu erhaschen, und so zumindest einen Hauch der Vorgeschichte zwischen den beiden erahnen zu können (wobei man als langjähriger Fan der Serie von der Rückkehr dieser Figur natürlich zweifellos mehr hat, als ich). Zum Ende hin nahm dann jedoch das Chaos wieder zu, und den Cliffhanger fand ich jetzt auch eher nicht so prickelnd. Mal schauen, ob es Russell T. Davies – nach nun doch einigen enttäuschenden Episoden in Folge – doch noch gelingt, das Ruder herumzureißen und Ncuti Gatwa einen würdigen Abschied zu bescheren.
Fazit:
Den Auftakt des zweiteiligen Staffelfinales, das zugleich die Abschlussvorstellung für Ncuti Gatwa darstellt, fand ich doch eher nur mittelmäßig. Die Grundidee rund um diese schräge Welt war ja nicht einmal schlecht, nutzte sich für meinen Geschmack aber etwas gar rasch ab. Und abseits der coolen Konfrontation zwischen dem Doktor und den Rani dominierte für mich dann zunehmend das Chaos, so als hätte Russell T. Davies hier verschiedene Ideen – wie die riesigen Dino-Skelette – in einen Topf geworfen, die jedoch zumindest für mich nicht immer stimmig waren (bzw. teilweise auch eher überflüssig wirkten). Vielleicht werde ich ja auch einfach alt, und/oder richtet sich "Doctor Who" halt zunehmend an ein jüngeres, an chronischem Aufmerksamkeitsdefizit leidendes Publikum – aber mir war das halt teilweise zu wild, hektisch, und generell ein zu großes Durcheinander. Da haben mich frühere Episoden bedeutend mehr gepackt; geschweige denn emotional mitgerissen.