Originaltitel: Time to Time Episodennummer: 7x15 Bewertung: Erstausstrahlung US: 11. August 2001 Erstausstrahlung D: 19. April 2004 Drehbuch: Sam Egan Regie: James Head Besetzung:
Jamie Luner als Dr. Candace Maguire,
Kristin Lehman als Lorelle Palmer,
Paul Popowich als Tom Palmer,
Alex Diakun als Nicholas Prentice,
Ingrid Kavelaars als Angie Palmer,
Ryan Robbins als Richard,
Chris William Martin als Gavin,
David Pauls als Travis,
Grace Park als Satchko Watanabe,
Jessica Amlee als Young Lorelle Palmer,
Emy Aneke als James Williams,
Aaron Craven als ROTC Student,
Audra Ricketts als Tiana,
Lee Tockar als Pothead,
Cory Chetyrbok als Hippie u.a.
Kurzinhalt:
Die College-Studentin Lorelle Palmer wird am Campus von Richard angequatscht. Nachdem sie ihn zurückgewiesen hat, wird sie daraufhin von ihm verfolgt, wofür er sich einer Uhr bedient, die ihm dazu zu dienen scheint, sich durch Raum und Zeit zu bewegen. Schließlich erscheint er plötzlich im Auto hinter ihr, kurz bevor sie während eines heftigen Unwetters einen Abhang hinabstürzt – ein Unfall, bei dem sie gestorben wäre. Stattdessen wird sie von Richard gerettet – und in die Zukunft gebracht. Richard arbeitet für ein Zeitreise-Institut, welches von Nicholas Prentice geleitet wird. Lorelle Palmer soll nun für die Behörde rekrutiert werden. Als sie all dies für einen Scherz hält, bringt Richard sie zurück in die Sechziger. Wie es der Zufall so will, genau einen Tag bevor ihr Vater, der Teil einer Anti-Kriegs-Bewegung ist, beim Versuch eine Bombe zu legen starb. Doch ein solcher unautorisierter Eingriff in die Geschichte ist – aufgrund der unvorhersehbaren Folgen – strengstens untersagt…
Review (kann Spoiler enthalten):
Nachdem Alex Diakun bei "Das geheimnisvolle Portemonnaie" auf einmal in anderer Rolle zu sehen war, kehrt er hier nun wieder als zeitreisender Nicholas Prentice zurück. Doch "Zeitreise in die Kindheit" geht bei der Verbindung zu seinen ersten beiden Auftritten als besagte Figur sogar noch einen Schritt weiter, und baut die Ereignisse aus "Das Tribunal" und "Das Rad der Zeit" direkt in die Handlung aus "Zeitreise in die Kindheit" ein, so dass sich alle drei Episoden defacto gleichzeitig zutragen. Das fand ich schon ganz spannend. Generell erfahren wir hier nun zumindest ein bisschen mehr über seine mysteriöse Figur, sowie das Zeitreise-Institut, für das er arbeitet. Alex Diakun ist jedoch nicht der einzige "Wiederholungstäter". So kommt Kristin Lehman hier zu ihrem mittlerweile vierten "Outer Limits"-Einsatz, wenn auch im Vergleich zu ihm jeweils in unterschiedlichen Rollen. Aber auch Ryan Robbins ("Continuum"), Ingrid Kavelaars ("Jeremiah") sowie Grace Park ("Battlestar Galactica") sind dem Genre-Fan nicht unbekannt.
Gleiches gilt übrigens auch für die Story, denn "Zeitreise in die Kindheit" erweist sich letztendlich als Variante der besten Episode der klassischen "Star Trek"-Serie, "Griff in die Geschichte". In beiden Fällen gilt es, zum Wohle der Geschichte eine geliebte Person sterben zu lassen. Dort Edith Keeler, hier Tom Palmer. Der emotionalen Wirkung dieses Dilemmas, in dem sich Lorelle wiederfand, tat dies jedoch zumindest in meinem Fall keinen Abbruch. Man kann verstehen, dass sie ihren Vater retten will, auch, um ihrem jüngeren Ich das aus seinem Tod entstandene Leid zu ersparen. Letztendlich trifft sie aber, so wie James T. Kirk, die Entscheidung, dass das Wohl jener Menschen, die durch seine Tat gerettet wurden, schwerer wiegt. Nicht zuletzt, als einer der Nachkommen jener Personen, die dank Tom weiterleben konnten, schließlich ein Heilmittel gegen AIDS erfand. Im Gegensatz zu "Griff in die Geschichte", wo die Auswirkungen einer Rettung von Edith sehr vage blieben, zeigt man uns hier mit dem Verschwinden von Satchko unmittelbar eine der Auswirkungen von Lorelles Eingreifen. Doch es ist nicht nur das zentrale Dilemma; auch ganz davon abgesehen fand ich die Idee, in die eigene Vergangenheit zurückzureisen, faszinierend. Umso mehr, als Lorelle eben damals als Kind ihren Vater verloren hat, und ihre Mutter mittlerweile gesundheitlich schwer angeschlagen ist. Tatsächlich fand ich es fast ein wenig schade, dass aufgrund von Lorelles (anfänglichem) Bestreben, Toms Leben zu retten, eben dieser Aspekt rund um das Wiedersehen mit ihren Eltern eher ins Hintertreffen gerät. Wenn ich schon bei der Kritik bin: Eventuell hätte Tom, bevor er sie in die Vergangenheit nimmt, Lorelle einfach mal vor die Tür führen sollen, damit sie die Welt der Zukunft sieht (weil bis dahin hielt sie das alles ja für einen schlechten Scherz)? Und ob das Lob des eigenen Kindes wirklich eine so große Auswirkung auf die weitere Karriere von Angie haben sollte, darf auch bezweifelt werden. Dennoch setzte "Zeitreise in die Kindheit" den Aufwärtstrend aus "Das PSR-Projekt" weiter fort.
Fazit:
Ja, "Zeitreise in die Kindheit" nimmt sich starke Anleihen an der klassischen "Star Trek"-Folge "Griff in die Geschichte": Auch hier muss zwischen dem weiteren Verlauf der Geschichte und dem Leben eines geliebten Menschen abgewogen werden. Allerdings hat das zugrundeliegende Dilemma für mich auch hier wieder für mich sehr gut funktioniert. Auch davon abgesehen hatte es mir die Idee, in die eigene Vergangenheit zu springen und so nochmal auf die mittlerweile verlorenen Eltern zu treffen, durchaus angetan. Und auch die Art und Weise, wie "Zeitreise in die Kindheit" mit den beiden vorangegangenen Episoden rund um Alex Diakuns Zeitreisenden verwoben wurde, gefiel mir. Kleinere Kritikpunkte verhindern zwar den ganz großen Wurf. Vor allem nach einigen schwächeren Episoden im Mittelteil der Staffel (wenn es auch zuletzt mit "Das PSR-Projekt" eh schon wieder merklich aufwärts ging) empfand ich "Zeitreise in die Kindheit" aber als echte Wohltat.