Originaltitel: Convergence Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 25. Mai 2025 (HBO) Erstausstrahlung D: 26. Mai 2025 (Sky) Drehbuch: Neil Druckmann, Halley Wegryn Gross & Craig Mazin Regie: Nina Lopez-Corrado Besetzung:
Bella Ramsey als Ellie Williams,
Gabriel Luna als Tommy Miller,
Isabela Merced als Dina,
Young Mazino als Jesse,
Jeffrey Wright als Isaac Dixon,
Kaitlyn Dever als Abby Anderson,
Spencer Lord als Owen Moore,
Danny Ramirez als Manny Alvarez,
Ariela Barer als Mel,
Hettienne Park als Elise Park,
Ben Ahlers als Burton,
Kendra Anderson als The Priestess u.a.
Kurzinhalt:
Jesse findet Ellie, und bringt sie zurück zur verletzten Dina. Ellie ist sicherlich erschüttert, und vertraut sich ihrer Freundin dann schließlich an, einerseits im Hinblick auf den brutalen Tod von Nora, aber auch was den wahren Grund betrifft, warum Abby und ihre Gruppe nach Jackson Hole gekommen sind, um an Joel bittere Rache zu üben. Daraufhin plädiert Dina dafür, wieder zu ihrer Gemeinschaft zurückzukehren und Abby und die Wölfe in Ruhe zu lassen. Ellie stimmt zu – doch davor gilt, es Tommy zu retten. Denn Jessie ist nicht allein nach Seattle gekommen, um sie zu unterstützen. Der Funk der Wölfe, den sie abhören können, macht aber deutlich, dass Tommy von einem ihrer Scharfschützen gefunden wurde. Beim Rettungsversuch wird Ellie von den anderen getrennt. Zuerst verschlägt es sie auf eine Insel, die von den Narben bevölkert wird. Nur ein Angriff der Wölfe auf sie rettet ihr in letzter Sekunde das Leben. Kurz darauf findet sie sich Auge in Auge mit Owen und Mel gegenüber, die Teil von Abbys Gruppe waren…
Review:
An "Konvergenz" stachen in meinen Augen in erster Linie zwei Szenen hervor. Einerseits jene, wo Ellie Dina völlig erschüttert davon erzählt, was mit Nora passiert ist, und wie sie diese auf brutale und rücksichtslose Art und Weise gefoltert hat – und ihr dann schließlich auch die Wahrheit darüber anvertraut, warum Abby und ihre Gruppe nach Jackson Hole gekommen sind, um sich an Joel zu rächen. Für Dina ist daraufhin klar: Sie müssen wieder nach Hause zurückkehren. Einerseits, weil Abbys Hass auf Joel nachvollziehbar war, aber vor allem auch, weil sie sieht, was dieser Rachefeldzug mit Ellie anstellt. So gut Isabela Merced hier auch wieder ist, diese Szene gehört für mich dabei eindeutig Bella Ramsey, die mit ihrer Pein und ihren Schuldgefühlen ob der Art und Weise, wie Nora gestorben ist, dafür sorgt, dass man trotz ihrer brutaler Taten nicht jegliche Sympathie für ihre Figur verliert. Das ist dann wiederum auch wichtig für die zweite Schlüsselstelle von "Konvergenz", als sie nach der Episode mit den Narben (dazu gleich) plötzlich Owen und Mel gegenübersteht.
Ich habe im Internet aufgeschnappt, dass die Szene im Spiel sogar noch härter war, weil Ellie (bzw. man als Spieler) dort direkt auf Mel schießt. Hier hingegen wird sie nur indirekt getroffen, und ist Owen aufgrund seines Griffs zur Waffe zumindest eine Teilschuld am Tod von ihnen beiden zuzusprechen (weshalb ich es wichtig fand, dass man mit der kurzen Szene zuvor mit Isaac zumindest ansatzweise erklärt, warum Abby für die WLF so wichtig ist). Dennoch war das natürlich hart, als Mel vom Schuss getroffen zusammenbricht, ausblutet, und Ellie anfleht, ihr Baby zu retten. Von diesen beiden dramaturgischen Höhepunkten abgesehen fand ich "Konvergenz" als Finale der zweiten Staffel aber relativ unspektakulär. Nicht, dass es nicht noch ein paar weitere gelungene Momente gegeben hätte, wie z.B., wenn Jesse erkennen lässt, dass er von Dinas Schwangerschaft weiß. Oder auch die Konfrontation zwischen Abby und Ellie am Ende, die uns in einen Cliffhanger führt (ich gehe übrigens stark davon aus, dass der Schuss nicht von Abby, sondern von Dina abgefeuert wurde; wir werden es wohl zum Ende der dritten Staffel – davor wird man offensichtlich die Ereignisse der letzten Tage aus Abbys Sicht aufrollen – erfahren). Zwischendurch gab es aber auch einige Längen. Und vor allem der Ablauf der ganzen Handlung hat mich nur bedingt überzeugt. Dies gilt insbesondere für Abbys zufälligen Ausflug zur Insel, wo sie dann in die Hände der Narben gerät, und in allerletzter Sekunde vom Angriff der WLFs auf diese gerettet wird. Kurz darauf stolpert sie dann genau in jene Einrichtung, wo sich zufällig gerade Owen und Mel (und auch wirklich nur die beiden) aufhalten. Na ja. Möglich, dass sich das im Spiel natürlicher ergeben hat, hier fand ich es aber etwas gar beliebig und vor allem auch bequem. Dank der zuvor erwähnten starken Momente aber dennoch ein guter Ausgang einer zweiten Staffel, die ich insgesamt nur marginal schwächer als die erste fand.
Fazit:
Nicht zum ersten Mal in dieser Staffel waren es insbesondere einzelne starke Szenen innerhalb der Folge, welche diese für mich enorm aufwerteten. Im Falle von "Konvergenz" bezieht sich das in erster Linie auf die Diskussion zwischen Ellie und Dina, wo letztere auch die Wahrheit darüber erfährt, warum sich Abby an Joel gerächt hat. Noch mehr als damit erschüttert sie aber mit Ellies Geständnis, was sie Nora angetan hat. Doch gerade wo Ellie bereit scheint, nun endlich von ihrer Rache abzulassen, schlägt das Schicksal zu: Die Rettungsmission rund um Tommy führt Ellie zu einer weiteren Konfrontation mit Abbys Truppe, und diesmal bleibt ihr gar keine andere Wahl, als abzudrücken – mit tragischen Konsequenzen. Dies war der zweite hervorstechende Moment von "Konvergenz". Das Finale rund um Abby war dann zwar auch nicht schlecht, der Cliffhanger aber ein bisschen billig. Vor allem aber hat mich der kurze Umweg rund um Ellies Gefangennahme durch die Scars nicht so recht überzeugt. Davon abgesehen aber ein gelungener Abschluss einer gelungenen Staffel.