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Der Mann aus Atlantis - 1x01: Der Fremde Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) NBC

Originaltitel: Man from Atlantis
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 04. März 1977
Erstausstrahlung D: 21. & 28. November 1982
Drehbuch: Mayo Simon
Regie: Lee H. Katzin
Besetzung: Patrick Duffy als Mark Harris, Belinda Montgomery als Dr. Elizabeth Merrill, Dean Santoro als Ernie Smith, Art Lund als Adm. Dewey Pierce, Victor Buono als Mr. Schubert, Lawrence Pressman als Cmdr. Phil Roth, Mark Jenkins als Lt. Ainsley, Steve Franken als Doctor, Joshua Bryant als Dr. Doug Berkley, Allen Case als Lt. Cmdr. Johnson, Virginia Gregg als Whale Scientist, Curt Lowens als Emil, Charles Davis als British Scientist, Lilyan Chauvin als French Scientist, Vincent Milana als American Scientist, Alex Rodine als Russian Scientist, Philip Baker Hall als George u.a.

Kurzinhalt: Nach einem heftigen Sturm wird ein Mann am Strand gefunden, und sofort ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Aufgrund seiner seltsamen Physiologie wendet man sich an die Meeresbiologin Dr. Elizabeth Merrill. Diese stellt dann schließlich Unglaubliches fest: Das Wasser scheint der natürliche Lebensraum des Unbekannten zu sein. Man bringt ihn daraufhin zurück ins Meer – und rettet ihm so das Leben. Das Erlebnis hat jedoch die Neugier des Fremden geweckt, von dem man glaubt, dass er aus dem verborgenen Kontinent Atlantis stammen könnte. Er kehrt daraufhin immer wieder an die Oberfläche zurück, und seine Lungen beginnen sich langsam daran zu gewöhnen, Luft zu atmen. Dr. Merrill führt die Forschungen im Hinblick auf den Mann aus dem Meer, dem man schließlich den Namen Mark Harris gibt, an. Eines Tages geht ein experimentelles U-Boot im Mariannengraben verloren. Mark Harris lässt sich schließlich von Admiral Pierce dazu überreden, die Rettungsmannschaft zu begleiten. Niemand ahnt, dass es sich beim Verlust der Seaquest nicht etwa um einen Unfall handelte, sondern vielmehr ein diabolischer Plan des größenwahnsinnigen Dr. Schubert dahintersteckt…


Review: Episodenbild (c) NBC "Der Mann von Atlantis" – auch bekannt als "Der Mann aus dem Meer" – dürfte wohl zu den obskureren Haltestellen auf meiner Serie durch die Serien meiner Kindheit und Jugend zählen. Im Gegensatz zu "UFO", die ich seit damals nicht mehr gesehen hatte, machte ich bei dieser Serie vor ein paar Jahren bereits eine Zweitsichtung. Damals war meine Retro-Review-Schiene gerade voll ausgelastet, weshalb ich sie nicht untergebracht hätte, allerdings gab es immer wieder Momente, wo ich mir dachte, dass ich die Serie einfach besprechen muss. Nun habe ich für sie – an Stelle von "Dark Matter", mit der ich gerade fertig geworden bin – also endlich ein Platzerl in meinem vollen Review-Kalender gefunden. Die Serie begann mit vier TV-Filmen, die hintereinander produziert, und in den USA im Frühjahr 1977 ausgestrahlt wurden. Die Einschaltquoten waren gut genug, damit daraufhin auch noch eine verkürzte erste Staffel mit 13 Folgen in Auftrag gegeben wurde. Diese konnte jedoch sowohl was die Quoten betrifft, überwiegend jedoch auch im Hinblick an die Qualität, an die vorhergehenden TV-Filme nicht mehr anknüpfen, weshalb die Serie schließlich eingestellt wurde.

Den Anfang macht nun also "Man from Atlantis", der im deutschen Fernsehen auf zwei Episoden, "Der Fremde" und "Das unbekannte U-Boot", aufgeteilt wurde. Der Pilotfilm macht vor allem einen guten Job wenn es darum geht, die beiden Hauptfiguren – Mark Harris und Elizabeth Merrill – vorzustellen. Patrick Duffy muss dabei – da seine Figur erst recht spät zu sprechen beginnt – lange ohne seine Stimme auskommen, und schafft es allein mit seiner Mimik und Gestik, die Gedanken und Gefühle seiner Figur zu vermitteln. Darüber hinaus sticht nicht zuletzt auch der besondere, an Delfine angelegte Schwimmstil hervor. Wie generell die ganzen Unterwasseraufnahmen bzw. die Szenen, in denen Duffy durch das Wasser schwimmt, hervorstechen – und glaubhaft den Eindruck vermitteln, hier einen Mann zu sehen, für den das Wasser sein natürlicher Lebensraum ist. Im zur Seite steht hier und für den Großteil der Serie (ehe die Schauspielerin aufgrund von Unzufriedenheit mit ihrer im Verlauf der Serie immer bedeutungsloser werdenden Rolle kurz vor dem Ende ausstieg) Belinda Montgomery als Dr. Elizabeth Merrill, die auch quasi als Stellvertreter für das Publikum dient, da wir über sie eben auch Mark Harris kennenlernen. Nachdem es ihr gelungen ist, sein Leben zu retten, steht erstmal eine – im wahrsten Sinne des Wortes – "fish out of water"-Geschichte im Mittelpunkt. An dieser Stelle bezieht "Der Fremde" viel an Unterhaltungswert aus der Konfrontation dieses Mannes aus dem Meer mit der Welt an der Oberfläche in den späten Siebzigern, angefangen beim Straßenverkehr über einen ungeplanten Besuch bei einem Drive-In bis hin zu den Tücken von Telefonzellen.

Episodenbild (c) NBC Mit dem Verlust der Seaquest (ob das wohl die Inspiration für den Namen des U-Boots aus der gleichnahmen Serie aus den 90ern war?) rückt dann die entsprechende Rettungsmission in den Mittelpunkt – ehe "Der Fremde" im letzten Drittel dann noch eine ziemlich unerwartete Wendung vollzieht. Denn wie sich herausstellt, ist der Verlust des U-Boots nicht etwa auf einen Unfall zurückzuführen, sondern wurde dieses vom finsteren Dr. Schubert – und seinen Schergen – gekapert. Dieser erweist sich – herrlich überlebensgroß gespielt von Victor Buono (der in der 60er-Jahre-"Batman"-Serie als King Tut in Erscheinung trat) – als fast schon prototypischer Bond-Bösewicht der 70er Jahre: Exzentrisch, größenwahnsinnig, und vom Wunsch beseelt, einen Großteil der Menschheit auszulöschen und in den Ruinen unserer Zivilisation eine neue Gesellschaft nach seinen Vorstellungen aufzubauen. Und so steht am Ende, bei der Erstsichtung doch eher unerwartet, nach einer bis dahin zwar ganz netten und kurzweiligen, aber dennoch eher unspektakulären Handlung, auf einmal das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Spiel.

Spannungstechnisch funktioniert dies zwar nur bedingt (dafür war die Bedrohung hier letztendlich schon wieder zu groß), dafür mochte ich das Zusammenspiel zwischen Buono und Duffy. Und generell sorgt die Bedrohung, wenn schon nicht für nervenzerreißende Spannung, so doch zumindest einen kurzweiligen, mitreißenden Abschluss. Nachdem die Bedrohung durch Dr. Schubert – vorerst – gebannt ist, bereitet sich Mark Harris dann darauf vor, wieder ins Meer zurückzukehren. Doch die zarte Bande, die in der Zwischenzeit zwischen ihm und Dr. Merrill entstanden ist, lassen ihn wieder zurückkehren. Er ist mit unserer Welt noch nicht fertig, und möchte sie weiter erkunden. Grundsätzlich ja ein netter Abschluss, aber ich denke, es hätte mir besser gefallen, wenn man sich seine Rückkehr bis zum Auftakt des zweiten TV-Films aufgehoben hätte. Produktionstechnisch ist "Der Mann aus Atlantis" die Herkunft in den 70ern von Beginn an anzumerken. Angefangen bei der Titelschrift, über die Musik, bis hin zum ganzen Look. All dies stellt für mich jedoch ganz klar Stärken dar, da ich eben in meiner Kindheit (wenn auch 1980 geboren) mit diesen Serien, sowie dann jenen der 80er, aufgewachsen bin. Recht eindrucksvoll fand ich auch das Set von Schuberts Basis. Zwar sicherlich nicht auf dem Niveau der zuvor angesprochenen Bond-Bösewichte, aber doch recht gefällig. Und auch die Miniaturaufnahmen rund um die Unterwasserstation, das U-Boot und so weiter, hatten es mir angetan. Wie generell ein Reiz der Serie im Allgemeinen und "Der Fremde" im Besonderen darin liegt, zusammen mit Mark Harris in die Unterwasserwelt einzutauchen, weshalb die besagten Tauchszenen für mich auch zu den Highlights der Auftakt(doppel)folge zählen. Vor allem aber gelang es dem ersten TV- und damit quasi Pilotfilm, das Setting zu etablieren, die Figuren vorzustellen, und mich neugierig auf die weiteren Abenteuer von Mark Harris & Co. zu machen.

Fazit: Episodenbild (c) NBC "Der Mann aus Atlantis" zählt sicher nicht zu den Genre-Serien, die man als Fan unbedingt gesehen haben muss. Ich kenne sie halt noch aus meiner Kindheit, und hatte dementsprechend noch ein paar nette Erinnerungen an sie. Aus meiner Sicht vermag es der erste TV-Film "Der Fremde" auch heute durchaus noch, gut zu unterhalten. In der ersten Hälfte liegt dies vor allem am "fish out of water"-character der Serie (im wahrsten Sinne des Wortes), während in der zweiten dann die Bedrohung durch Dr. Schubert (in bester Tradition der Bond-Bösewichte der 70er) in den Mittelpunkt rückt. Selbst dann hält sich die Spannung zwar in Grenzen, die charmante Performance von Patrick Duffy in der Hauptrolle, die gut gemachten Unterwasseraufnahmen sowie der 70s-Flair machen aber zumindest mal den ersten "Der Mann aus Atlantis"-Film für mich auch knapp fünfzig Jahre später immer noch sehenswert.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © NBC)







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