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Miss Marple: Das Geheimnis der Goldmine Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: A Pocketful of Rye
Episodennummer: 1x09-1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 07. März 1985 (Teil 1)
Erstausstrahlung D: 22. Juli 1986 (Teil 1)
Drehbuch: T.R. Bowen
Regie: Guy Slater
Besetzung: Joan Hickson als Miss Marple, Fabia Drake als Miss Henderson, Clive Merrison als Percival Fortescue, Rachel Bell als Jennifer Fortescue, Peter Davison als Lance Fortescue, Frances Low als Patricia Fortescue, Stacy Dorning als Adele Fortescue, Martyn Stanbridge als Vivian Dubois, Selina Cadell als Mary Dove, Annette Badland als Gladys Martin, Merelina Kendall als Mrs. Crump, Frank Mills als Mr. Crump, Timothy West als Rex Fortescue, Tom Wilkinson als Detective Inspector Neele, Jon Glover als Detective Sergeant Hay, Susan Gilmore als Miss Grosvenor, Nancie Herrod als Miss Griffith, Rhoda Lewis als Mrs. Brogan, Suzie Cerys als Daisy, Louis Mahoney als Dr. French, Beau Daniels als Ellen u.a.

Kurzinhalt: Rex Fortescue wird ermordet. Im Hinblick darauf, wie das Gift in seinen Körper gelangt ist, tappt die Polizei jedoch im ersten Moment im Dunkeln. Zwar hatte er bei seiner Sekretärin Tee bestellt, kam jedoch nicht mehr dazu, diesen auch zu trinken. Und davor scheint er in seinem Büro nichts zu sich genommen zu haben. Schließlich stellt sich heraus, dass das Gift, welches sehr langsam wirkt, wohl bereits beim Frühstück in seinem Haus verabreicht wurde. Dies bringt Detective Inspector Neele und seinen Sergeant Hay jedoch im ersten Moment nicht wirklich weiter. Über die Zeitung erfährt indes auch Miss Marple vom Mord – inklusive des Details, dass in der Tasche des Opfers eine Handvoll Roggen gefunden wurde. Daraufhin geht ihr der englische Kinderreim "Sing a Song of Sixpence" nicht mehr aus dem Kopf. Als ihr die Verbindung dann schließlich bewusst wird, fährt sie zum Anwesen, um die Polizei darauf aufmerksam zu machen. Doch in der Zwischenzeit haben sich noch zwei weitere Morde zugetragen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC Bei den Credits stach mir sogleich der Name T.R. Bowen ins Auge, der für die "Sherlock Holmes"-Serie von Granada ja ebenfalls einige Drehbücher geschrieben (und dabei Kurzgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle adaptiert) hat. Im Gegensatz zu dort kann ich hier jedoch mangels Kenntnis der Vorlage nicht beurteilen, wie gut er sich geschlagen hat, sondern kann bzw. muss nur festhalten, dass mich dieser Fall – obwohl wieder nur aus zwei Episoden bestehend – irgendwie nicht so recht mitgerissen hat. Vor allem die erste Hälfte, in der Miss Marple wieder eine Randerscheinung war (mir scheint, das könnte bei der Serie zur Gewohnheit werden – und mag durchaus auf die Vorlage zurückzuführen sein; von den Filmen mit Margaret Rutherford, aber auch "Mord im Spiegel" mit Angela Lansbury, bin ich es halt anders gewohnt) und stattdessen die Ermittlungen der beiden Polizisten im Mittelpunkt stand, empfand ich – trotz der im Vergleich zur ersten und dritten Folge/Miniserie ja eigentlich eh überschaubaren Laufzeit von "nur" ca. 100 Minuten – als etwas zäh.

Am besten haben mir an diesem Teil von "Das Geheimnis der Goldmine" noch die Szenen rund um Gladys gefallen, die von Annette Badland wunderbar gespielt wird, und mir auf Anhieb sympathisch war. Insofern war ihr Tod dann auch der eine, der mich emotional doch mitgenommen hat. In gewisser Weise ist eben das aber halt auch wieder das Problem: Die Episode schlägt, wie auch die bisherigen "Marple"-Geschichten dieser Serie (weil die Rutherford-Filme ziehe ich hier aufgrund der starken Abweichungen zur Vorlage bewusst nicht als Beispiel heran), einen doch recht lockeren und teils durchaus amüsanten Ton an, der sich mit dieser tragischen Wendung doch etwas spießt. Vor allem auch, weil ich mir unweigerlich dachte, dass Miss Marple wenn sie etwas früher reagiert hätte, den Mord an Gladys vielleicht noch hätte verhindern können. Und ganz allgemein haben mich die früheren Fälle irgendwie mehr interessiert, und auch mehr zum mitraten und -rätseln eingeladen. Dennoch war auch "Das Geheimnis der Goldmine" sicherlich nicht schlecht. Neben der bereits lobend erwähnten Annette Badland als Gladys hatten es mir u.a. auch Selina Cadell als Mary Dove (die übrigens lange Zeit meine Hauptverdächtige war; sprich, im Gegensatz zu den letzten beiden Fällen hatte ich den Mörder diesmal nicht gleich heraußen) sowie auch wieder Joan Hickson als Miss Marple angetan. Der Fall war nett ausgeklügelt, vor allem natürlich, weil sich der Täter beim Mord an Rex eines unwissenden Mittelsmanns bediente (ich will hier bewusst nicht zu viel verraten). Auch den Bezug zum Kinderreim mochte ich (auch wenn man da als Christie-Veteran natürlich sofort an die deutlich überlegene Geschichte "Und dann gabs keines mehr" denken muss). Und nicht zuletzt war auch auffällig, dass man hier mal aus dem bisherigen Muster ausbricht, und Miss Marple uns nicht über den Täter/die Täterin im Unklaren lässt, und man die Identität erst mit Hilfe einer Falle auflöst, sondern sie den Polizisten geradeheraus sagt, wer verantwortlich ist, und die betreffende Person dann schließlich, statt verhaftet zu werden, durch einen Autounfall seiner/ihrer gerechten Strafe zugeführt wird. Zwar hoffe ich, dass die Fallen damit nun nicht gänzlich abgeschafft sind, aber hin und wieder darf man ruhig mal vom gewohnten Ablauf abweichen.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Obwohl eh nur in zwei Episoden (statt wie "Die Tote in der Bibliothek" und "Ein Mord wird angekündigt" gleich drei) erzählt, wollte es "Das Geheimnis der Goldmine" nicht wirklich gelingen, mich mitzureißen. Auffällig auch, dass auch hier knapp die Hälfte der Laufzeit verging, bis Miss Marple so richtig in Erscheinung trat. Ich fand auch, dass man ihr damit, wie sie hier zu spät kam um Gladys zu retten, als vermeintlich so clevere (Hobby-)Ermittlerin auch nicht wirklich einen Gefallen getan hat. Wie sich diese durchaus tragische Wendung generell mit den locker-amüsanteren Momenten spießte. Dafür mochte ich die Auflösung (die ich diesmal, im Vergleich zu den letzten beiden Folgen, auch nicht habe kommen sehen), dreht "Das Geheimnis der Goldmine" dann in der zweiten Hälfte zumindest ein bisschen auf, und gefiel mir zudem, dass man hier mal vom bisherigen Muster abgewichen ist, und sich nicht einer Falle bediente, um die Identität des Täters/der Täterin aufzulösen, und ihn/sie zu stellen. Insgesamt ist das für mich aber eine jener Folgen, wo ich für die in den 0er-Jahren folgende zweite vollständige Adaption der "Marple"-Stoffe Verbesserungspotential sehe.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)







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