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The Last of Us - 2x06: Der Preis Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: The Price
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Mai 2025 (HBO)
Erstausstrahlung D: 19. Mai 2025 (Sky)
Drehbuch: Neil Druckmann, Halley Wegryn Gross & Craig Mazin
Regie: Neil Druckmann
Besetzung: Bella Ramsey als Ellie Williams, Pedro Pascal als Joel Miller, Bella Ramsey als Ellie Williams, Gabriel Luna als Tommy Miller, Isabela Merced als Dina, Young Mazino als Jesse, Rutina Wesley als Maria Miller, Robert John Burke als Seth, Tony Dalton als Javier Miller, Joe Pantoliano als Eugene Lynden, Catherine O'Hara als Gail Lynden, Andrew Diaz als Young Joel, David Miranda als Young Tommy, Ezra Benedict Agbonkhese als Benji, Noah Lamanna als Kat u.a.

Kurzinhalt: Vor fünf Jahren feierte Ellie – wenige Monate, nachdem sie und Joel nach Jackson Hole zurückgekehrt sind, um dort ein neues Leben aufzubauen – ihren fünfzehnten Geburtstag. Als Geschenk erhielt sie von Joel eine von ihm reparierte Gitarre, in den darauffolgenden Monaten und Jahren brachte er ihr dann auch bei, wie man darauf spielt. Ein Jahr später machten sie zu ihrem sechzehnten Geburtstag einen Ausflug zu einem nahegelegenen Planetarium, in dem auch die Landekapsel der Apollo 15-Mission aufbewahrt wird. Im Jahr darauf verlief der Geburtstag nicht ganz so harmonisch, erwischt Joel sie doch dabei, wie sie sich mit einer jungen Frau vergnügt. Zwei Jahre später bereitet sich Ellie darauf vor, Joel im Hinblick auf die damaligen Ereignisse in Salt Lake City zur Rede zu stellen, als er sie das erste Mal auf eine gemeinsame Patrouille nimmt. Dabei treffen sie auf Eugene Lyndon, der von einem der Infizierten gebissen wurde. Er fleht Joel an, ihn zurück nach Jackson Hole zu bringen, damit er sich von seiner Frau verabschieden kann. Als Joel nicht einfach nur sein Versprechen bricht, sondern dann auch noch Eugenes Frau Gail anlügt, platzt Ellie der Kragen…


Review: Episodenbild (c) HBO Das Ende der letzten Folge hat es angedeutet, dass wir in "Der Preis" einen Blick zurück werfen würden. Dieser hat mir, wie auch die Wertung zeigt, insgesamt ausgesprochen gut gefallen. Dennoch möchte ich mein Review mit meinem einzigen nennenswerten Kritikpunkt beginnen. Denn: Was für mich an "Future Days" ja u.a. so hervorstach, war, dass Ellie und Joel scheinbar im Bösen auseinandergehen. Sein tragischer Tod in" Durch das Tal" wurde für mich bereits ein bisschen dadurch abgeschwächt, dass Ellie noch rechtzeitig kam, um bei seinem Tod dabei zu sein (und Joel so auch nicht ganz allein – und im Glauben, Ellie sei nach wie vor sauer auf ihn, sterben musste). "Der Preis" macht es aber insofern fast noch schlimmer, als wir hier sehen, dass Ellie eben nicht, wie in "Future Days" angekündigt, nach der Rückkehr von der Silvesterfeier einfach an Joel vorbeigegangen ist, sondern es vielmehr genau an diesem Abend zu ihrem klärenden Gespräch rund um die Vorgänge in Salt Lake City damals kam. Mir wäre es wohl lieber gewesen, dieses hätte schon Wochen/Monate zuvor stattgefunden, und wäre der eigentliche Grund für den in "Future Days" erkennbaren Bruch zwischen ihnen gewesen (statt dem Vorfall rund um Eugene).

Dessen ungeachtet: Dass es zu dieser Aussprache kam, fand ich ungemein wichtig, und die betreffende Szene war für mich auch ganz klar eine der stärksten der Serie bisher. Ich meine, es war einfach bei der letzten Szene der ersten Staffel, wo Ellie Joel fragt und er sie anlügt sonnenklar, dass das irgendwann nochmal aufgegriffen wird. Und es hatte natürlich einen guten Grund, warum genau diese Szene zu Beginn der zweiten Staffel nochmal wiederholt wurde. Hier nun gibt Ellie ihm eine letzte Gelegenheit, ihr die Wahrheit zu sagen. Und so hat er keine andere Wahl, als sie in alles einzuweihen: Wie er die Fireflies in Salt Lake City, inklusive des Doktors (eben Abbys Vater) ausgeschaltet hat, um Ellie zu retten. Vor allem aber natürlich, dass sie den Schlüssel für ein Heilmittel in sich trug, dieses aber ihr Leben gekostet hätte. Ein Preis, den Joel einfach nicht zu zahlen bereit war. Ellies Reaktion auf diese Offenbarung (wobei sie vermutlich etwas ähnliches schon vermutet hat), war von Bella Ramsey wirklich stark gespielt (insofern verstehe ich den Hass, oder zumindest die Abneigung ihr gegenüber überhaupt nicht; wenn ich auch zugebe, mir an der einen oder andere Stelle im Verlauf der Serie gedacht zu haben, dass ich mir Sophie Thatcher – die in "Prospect" ja bereits Pedro Pascals Co-Star war, in der Rolle ebenfalls sehr gut hätte vorstellen können). Sie hat völlig recht, wenn sie sagt, dass das nicht seine Entscheidung war, sondern ihre – und sie nun mit der Last eben dieser Entscheidung, und was dies für die Welt bedeutet, leben muss. Ich mochte aber auch die nachfolgenden versöhnlichen Klänge "I don't think I can forgive you for this. But I would like to try." – als sie erkennt, wie sehr Joel selbst das alles schmerzt, aber eben auch, wie sehr er sie liebt, und auch braucht; gerade auch, nachdem er zuvor seine eigene Tochter beim Ausbruch der Infektion verloren hat, und eben nicht retten konnte.

Episodenbild (c) HBO Aber auch die Einblicke in die Geburtstagsfeiern davor konnten mir gefallen, angefangen bei der Gitarre, über den Besuch des Planetariums (inklusive des Gänsehautmoments, als sich Ellie in der Apollo-Kapsel die Aufnahmen des Apollo 11-Starts anhört), sowie ihren unfreiwilligen Coming Out (welches Joel nun wirklich besser hätte handhaben können), bis hin zur ersten gemeinsamen Patrouille, die dann ihr Zerwürfnis einleitete. Es war zweifellos auch sehr schön, Pedro Pascal nochmal zu sehen, und vor allem auch die Dynamik zwischen Ellie und Joel zu erleben – umso mehr, als wir hier halt auch sehen, wie sich diese in ihren Teenagerjahren fast schon notgedrungen verändert hat. In erster Linie waren diese Rückblenden aber aus einem ganz bestimmten Aspekt wichtig: Ich habe Ellie in den letzten beiden Episoden dafür kritisiert, an ihren Racheplänen festzuhalten. Und auch wenn ich es nach wie vor für falsch halte (auch, weil sie droht, ihre Zukunft mit Dina zugunsten ihrer Vergangenheit, die sie nicht loslassen kann, zu verlieren), so waren diese Rückblenden enorm wichtig, damit wir ihre Entscheidung, wenn schon nicht begrüßen, doch zumindest nachvollziehen können. Von der wunderbaren Ironie dahinter (da sie letztendlich genau so agiert wie Joel, und ihre Liebe zu ihm vor das Wohl der "Allgemeinheit" stellt) natürlich ganz zu schweigen.

Fazit: In "Der Preis" gibt es dank der Rückblenden ein Wiedersehen mit Joel. Zuerst sehen wir ihn als jungen Mann, wie er seinen Bruder beschützt. Später dann sind wir bei mehreren Geburtstagsfeiern von Ellie dabei. Nicht alle davon verlaufen harmonisch, jene die es tun – und hier ist insbesondere der Besuch des Planetariums zu nennen – sind aber essentiell, um uns verständlich zu machen, warum Ellie von ihrem Rachefeldzug nicht abgehen kann. Die Schlüsselstelle ist dann die Aussprache auf der Veranda, wo Ellie das bestätigt bekommt, was sie schon vermutet und befürchtet kommt. Dass sie nie die Chance bekommen hat, sich mit ihm zu versöhnen, ist natürlich ein weiterer ganz wesentlicher Punkt ihrer Motivation. Zugleich entbehrt es natürlich nicht einer gewissen, herrlichen Ironie, dass sie hier nun dabei ist, genau das zu tun, was sie Joel wiederum vorgeworfen hat: Nämlich, das "Allgemeinwohl" hinter ihre persönlichen Bedürfnisse und ihre Gefühle zu stellen. Zwar stimme ich mit Ellies Plan und Vorgehensweise trotz dieser Rückblenden nach wie vor nicht überein – aber immerhin verstehe ich sie jetzt besser. Und das wertet die ganze Serie definitiv nochmal auf.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 HBO)








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