Originaltitel: Nowhere to Go Episodennummer: 3x13 Bewertung: Erstausstrahlung US: 25. August 2017 Erstausstrahlung D: 02. Oktober 2017 Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie Regie: Bruce McDonald Besetzung:
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Ryo Ishida,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Torri Higginson als Commander Truffault,
Andrew Moodie als Teku Fonsei,
Ennis Esmer als Wexler,
Alexandra Ordolis als Dr. Silas,
Patrick Kwok-Choon als Ferrous Capt,
Simu Liu als Technician,
Brianna Goldie als Ferrous Guard,
Michael Boisvert als Ferrous Officer,
Matt Wells als Ishida Lietenant u.a.
Kurzinhalt:
Zwei will gerade Ryo in seiner Zelle hinrichten, da wird sie auf die Brücke gerufen, da Teku – Ryos treuester Gefolgsmann – mit ihnen Kontakt aufgenommen hat. Er hat eine Flotte an Schiffen versammelt, mit Leuten, die loyal zu Kaiser Ishida stehen. Er verlang von der Raza-Crew, dass sie Ryo lebend aushändigen. Im Gegenzug bietet ihnen der Koordinaten des Phoenix-Projekts der Ferrous Corp – der Schiffswerft, in der eine streng geheime Flotte an Schiffen gebaut wird – an. Die Raza springt zu eben diesen Koordinaten, und plant, die Werft mit einer Flotte auszuschalten. Dann jedoch geht alles schief: Der Blink Drive fällt aus, und die an der Station angebrachte Bombe zündet nicht. Die verbliebenen Crewmitglieder der Raza wenden sich hilfesuchend an Commander Truffault. Diese kann jedoch nicht genug Schiffe entbehren. Um eine Chance zu haben, die gefangenen Crewmitglieder zu retten und die Werft zu zerstören, muss man sich wohl oder übel mit Ryo und seiner Flotte verbünden…
Review:
Mit der neununddreißigsten Episode endeten die Abenteuer der Raza-Crew nun. Geplant war dies natürlich – wie auch der Folge, die in einem fiesen Cliffhanger mündet, anzumerken ist – nicht. Die Serienschöpfer Joseph Mallozzi und Paul Mullie hatten die Serie ursprünglich auf fünf Staffeln ausgelegt. Leider aber – möglicherweise aufgrund des damaligen Überangebots an im Weltraum angesiedelten Science Fiction-Serien (von dem wir heute wiederum nur träumen können) – zog SyFy nach drei Staffeln den Stecker, und die Fans (so wie ich) blieben mit einem zwar durchaus packenden Staffel- und zugleich (ungeplanterweise) Serienfinale, aber halt auch unzähligen offenen Fragen zurück. Nachdem die Entscheidung gefallen war, begann Joseph Mallozzi auf Twitter und seinem Blog (später auch von einem Fan als YouTube-Videos umgesetzt) eine Art "virtuelle Season 4" (mit den Episoden 1-3) zu posten, und so zumindest einen Einblick in den weiteren Verlauf der Geschichte zu geben (den ersten Teil davon findet ihr hier). Das ist definitiv löblich (und nachdem ich sie mir bislang nicht angesehen hatte bin ich darauf nun, nach meinem zweiten Durchlauf, schon sehr gespannt); dennoch ist und bleibt es halt ein schwacher Trost.
Wie auch immer: Betrachtet man "Episode Neununddreißig" nicht als (unfreiwilliges) Serien-, sondern vielmehr als Staffelfinale, so kann die Folge definitiv gefallen. Von Anfang an ist das Erzähltempo hoch, so dass keine Langeweile aufkommt. Vor allem mit der Raumschlacht im Mittelteil ist zudem auch für das nötige Spektakel gesorgt. Es gibt zahlreiche überraschende, dramatische Entwicklungen, sei es der Moment, wo man Drei bei der Ferrous Corp zurücklassen muss (und sich just der Wexler aus dem Parallel-Universum als Truffauts Maulwurf in deren Organisation herausstellt), sowie insbesondere natürlich die Offenbarung, dass Zwei von einem der außerirdischen Wesen übernommen wurde. Der Moment, wo sie die Androidin erschießt, verfehlt (obwohl wir zu diesem Zeitpunkt von der "Besessenheit" schon wussten) die gewünschte Schockwirkung nicht. Aufgrund der Natur als Staffelfinale ist man sich auch nicht sicher, ob auch diesmal wieder alle lebend herauskommen werden, oder es nicht vielleicht doch mal einen aus der Raza-Crew erwischt. Dies gilt nicht zuletzt für Sechs, einerseits aufgrund des Ablaufs der Handlung – verabschiedet er sich doch von Fünf, davon ausgehend, dass er nicht lebend zurückkehren wird – aber auch, weil sich Roger Cross ja zur Mitte der Staffel generell etwas rar gemacht hat, woraus man schließen konnte, dass er vielleicht aussteigen will. Und dann ist da natürlich noch das Herzschlagfinale rund um das Portal, aus dem die Schwarzen Schiffe aus Fünfs Warnung aus der Zukunft hervorsteigen (ein Bild, dass mich stark an den B5-Film "Thirdspace" erinnerte), und somit die Alien-Invasion beginnt. Wie diese letztendlich ausgeht, sollten wir halt leider ebenso wenig erfahren, wie bei den anderen offenen Handlungssträngen, z.B. rund um die Androiden-Revolte, die Sarah-Androidin, die Schwester von Fünf, und so weiter. Aufgrund der frühzeitigen Absetzung der Serie obliegt es somit nun (abseits der drei "virtuellen Episoden") den Fans, die Geschichte der Raza-Crew für einen selbst weiterzuerzählen.
Fazit:
Auch beim zweiten Durchlauf hat mich "Dark Matter" wieder gut unterhalten. Das ungeplante Serienfinale ist auf der einen Seite ein weiteres kleines Highlight, da wunderbar kurzweilig, und mit zahlreichen dramatischen Wendungen gespickt. Und vor allem das letzte Bild, mit der durchaus Portal tretenden Alien-Flotte, bleibt einem noch länger in Erinnerung. Zugleich ist man aber halt auch traurig und ein wenig frustriert, dass die Geschichte – mit dem Cliffhanger, sowie noch zahlreichen weiteren offenen Fragen und Handlungssträngen – nie fortgeführt wurde. So gut "Episode Neununddreißig" für sich genommen auch ist, aber das hinterlässt zweifellos einen bitteren Nachgeschmack, nicht nur für die Folge im Speziellen, sondern die Serie im Allgemeinen. Dessen ungeachtet bin ich aber froh, sie mir nun nach rund zehn Jahren (seit der Premiere) noch einmal vorgeknöpft zu haben. Sicherlich nicht "top-tier" Science Fiction-Unterhaltung, aber schon ziemlich cool. Und auch das gilt eben sowohl für die Serie im Allgemeinen, als auch "Episode Neununddreißig" im Speziellen.