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Outer Limits - 7x13: Späte Rache Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Free Spirit
Episodennummer: 7x13
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. Juli 2001
Erstausstrahlung D: 29. März 2004
Drehbuch: Danny McBride
Regie: Brad Turner
Besetzung: Dina Meyer als Dr. Rachel Harris, Colin Ferguson als Dr. David Strickland, Ron Selmour als Carl, Xantha Radley als Sarah, Aaron Douglas als Kevin Lockwood, Ty Olsson als Mike, John R. Taylor als Leon, Barbara Tyson als Dr. Kate Thornton, Steve Archer als Lead Cop, Noah Beggs als Prison Guard, Darren Birch als Test Subject #2, Ben Gehrke als Test Subject #1, Oga Nwobosi als TV Anchorwoman, Robert Weiss als Dr. Terry Collins, Darryl Scheelar als Benjamin Hayes u.a.

Kurzinhalt: Vor Jahren war Dr. Rachel Harris Teil eines geheimen Forschungsprojekts, bei dem man versuchte, das Bewusstsein von sterbenskranken Personen von ihrem Körper zu lösen. Dann jedoch wurde ihr befohlen, das Projekt mit sofortiger Wirkung einzustellen, und alle Testsubjekte sterben zu lassen. Widerwillig drückte Dr. Harris auf den Schalter. Jahre später arbeitet sie in einer psychiatrischen Einrichtung, die schizophrene Personen betreut. Dort kommt es nun zunehmend zu mysteriösen Vorfällen. Anfangs denkt man sich aufgrund des psychologischen Profils der Patienten nichts dabei, als diese auf einmal völlig untypisch agieren, und teilweise auch über Amnesie klagen. Dann jedoch greift dieses Phänomen auch auf die Betreuer und Ärzte in der Anstalt über. Wie sich zeigt, handelt es sich dabei um den Geist von Kevin Lockwood, der Teil des damaligen Forschungsprojekts war – und nun zurückgekehrt ist, um sich an allen Beteiligten zu rächen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Mit "Späte Rache" setzt sich der "Outer Limits"-Trend dieser letzten Staffel, vermehrt auf übernatürlichen Content zu setzen, und die Science Fiction-Wurzeln zunehmend aus den Augen zu verlieren, fort. Ja, ich weiß, man versucht, mit dem Experimenten rund um das Bewusstsein der sterbenskranken Leute das weitere Geschehen rund um den herumschwebenden Geist, der Jahre nach seinem vermeintlichen Tod andere Menschen nimmt, auf eine pseudowissenschaftliche Grundlage zu stellen. In meinen Augen blieb es aber beim Versuch. Man bemüht sich auch nie, zu erklären, wie genau er seinen Körper kurz vor dem Tod verlassen konnte, wo er sich in den Jahren danach aufgehalten hat, wie das mit der Besessenheit funktioniert, und so weiter. Autor Danny McBride, der zusammen mit Len Wiseman an der Story zu "Underworld" gearbeitet und auch das Drehbuch des ersten Films geschrieben hat, ist an Erklärungen nicht interessiert. Er will einfach eine Geschichte erzählen, in der eine Frau von einem rachsüchtigen "Geist" verfolgt wird. Der Rest ist ihm egal.

Sein Drehbuch war für mich jedenfalls der größte Schwachpunkt an "Späte Rache". Nicht nur wegen seinem mangelnden Bemühen, eine Art Erklärung zu finden (oder gewisse nachvollziehbare Regeln aufzustellen), sondern auch, weil er bezüglich Dr. Harris früherer Wahnsinnstat, und ihrer Schuldgefühle deswegen, nur an der Oberfläche kratzt. Auch daraus hätte sich einfach so viel mehr (und ungemein interessantes) machen lassen. Was die Episode aber trotz der Schwächen des Drehbuchs doch noch in die Durchschnittlichkeit rettet, sind die Inszenierung, und die Besetzung. Beginnen wir mit letzterem Punkt: Dina Meyer war damals dank ihres Auftritts in "Starship Troopers" schon eine Genre-Veteranin, und ihre Verpflichtung somit durchaus ein kleiner Coup. Allein ihre Anwesenheit – sehr wohl aber auch ihre Performance – werten die Episode auf. Mit Aaron Douglas ist zudem ein späterer Hauptdarsteller des "Battlestar Galactica"-Reboots mit von der Partie. Monica Bannan mag zwar keine ähnlich großen Genre-Credits vorweiten können (in erster Linie mag sie einem noch aus dem zweiten "Akte X-"Film "I Want to Believe" bekannt sein, davon abgesehen war sie zwar grundsätzlich durchaus umtriebig, aber halt eher in kleineren Nebenrollen), stach jedoch hier mit ihrer Leistung für mich definitiv positiv hervor. In erster Linie ist es aber die Inszenierung durch "Stargate"-Veteran Brad Turner, der "Späte Rache" für mich enorm aufwertet. Vor allem in der zweiten Hälfte baut er eine dichte Atmosphäre auf. Aber auch optisch stach seine Inszenierung für mich immer wieder hervor, wie z.B. bei der Einstellung mit der brennenden Kerze, während wir im Hintergrund Dr. Harris auf dem Bett schlafend sehen. Aber auch die Gesichter (insbesondere der Besessenen) setzt er immer wieder optisch interessant in Szene. Letztendlich holt er, zusammen mit der engagierten Besetzung, aus einem suboptimalen Drehbuch das Beste heraus.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Auch bei "Späte Rache" hatte ich wieder den Eindruck, dass die Serie in ihrer letzten Staffel irgendwo falsch abgebogen ist. Früher trotz aller natürlich auch vorkommenden Mystery-Elemente immer stark im Science Fiction-Genre verwurzelt, geht es hier nun immer stärker in eine übernatürliche Fantasy-Richtung. "Späte Rache" ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Man merkt, dass diese Grundidee rund um die Experimente nur ein Mittel zum Zweck (ja man könnte fast sagen, eine billige Ausrede) sind, um danach eine "Chucky"-artige Besessenheits-Geschichte zu erzählen, nur dass das rachsüchtige Bewusstsein hier eben als (im englischen titelspendenden) freier Geist von einer Person zur nächsten springt (wo ist dieser dann eigentlich, wenn er nicht gerade in einem Körper steckt?!). Doch es ist nicht nur das: Auch aus Dr. Harris' Schuld (und -gefühlen?!) macht McBride viel zu wenig, bis eigentlich gar nichts. Schade ist dies vor allem deshalb, als sich sowohl "Stargate"-Regie-Veteran Brad Turner als auch die Besetzung (aus der für mich vor allem Dina Meyer und Xantha Radley hervorstachen) voll reinhängen. Hätte sich McBride auch nur ansatzweise ähnlich viel Mühe gegeben, hätte das echt was werden können.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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