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Miss Marple: Die Schattenhand Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Moving Finger
Episodennummer: 1x04-1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 21. Februar 1985 (Teil 1)
Erstausstrahlung D: 05. August 1986 (Teil 1)
Drehbuch: Julia Jones
Regie: Roy Boulting
Besetzung: Joan Hickson als Miss Marple, Michael Culver als Edward Symmington, Deborah Appleby als Megan Hunter, Andrew Bicknell als Gerry Burton, Sabina Franklyn als Joanna Burton, Richard Pearson als Mr. Pye, Hilary Mason als Emily Barton, Dilys Hamlett als Maud Calthrop, John Arnatt als Reverend Guy Calthrop, Sandra Payne als Eryl Griffith, Martin Fisk als Owen Griffith, Penelope Lee als Partridge, Juliet Waley als Beatrice, Imogen Bickford-Smith als Elsie Holland, Gerald Sim als Coroner, Geoffrey Davion als Police Superintendent Nash, Ninka Scott als Miss Ginch, Patsy Smart als Mrs. Cleat, Gordon Rollings als Mr. Cleat, Elizabeth Counsell als Angela Symmington, Lucy Gleeson als Robert Symmington, Stuart Mansfield als James Symmington, Michael Waterman als George Ellis, Roger Ostime als Detective Inspector Crawford, Victor Maddern als P.C. Johnson u.a.

Kurzinhalt: Die beschauliche Gemeinde Lymston wird zuletzt von anonymen Drohbriefen geplagt. Dabei sind die Buchstaben aus einer Zeitung oder einem Buch ausgeschnitten und aufgeklebt, was keinerlei Rückschluss auf den Absender zulässt. Das jüngste Opfer der Kampagne sind die Geschwister Gerry und Joanna Burton, denen der anonyme Brief vorwirft, in Wahrheit gar nicht verwandt zu sein, und vielmehr in Sünde zu leben. Obwohl die beiden die Sache locker nehmen, schaltet Maude Calthrop, die Frau des örtlichen Pfarrers, ihre Freundin Jane Marple ein. Diese ist sich schon bald nicht mehr sicher, ob die Briefe so harmlos sind, wie es den Anschein hat. Als kurz darauf Angela Symington nach dem Erhalt eines ebensolchen Briefes Selbstmord begeht, scheint ihr dies recht zu geben. Miss Marple hat schon bald eine Vermutung, von wem die Briefe geschrieben wurden, und zu welchem Zweck. Doch um die verantwortliche Person zu stellen, muss Miss Marple auf eine List zurückgreifen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC In "Die Tote in der Bibliothek " war ich von Joan Hickson in der Titelrolle ja nicht ganz so angetan; hier hat sie mir als Jane Marple schon wesentlich besser gefallen. Dort erschien sie ja seltsam abwesend und gedankenverloren; was wohl der Beschreibung aus dem Buch entsprach (ich habe dieses noch nicht gelesen, und kann es daher nicht beurteilen). Hier ist sie deutlich aufgeweckter, und kam für mich generell ein bisschen besser zur Geltung. Wenn du ihre Screentime hier mit jener zu "Die Tote in der Bibliothek" vergleichst, wird sich diese zwar wohl nicht schenken, aber diesmal verteilt sie sich eben nur auf zwei, statt drei Episoden, und dementsprechend auf weniger Laufzeit. Überhaupt sehe ich in dieser kürzeren Abhandlung der Geschichte einen ganz wesentlichen Vorteil im Vergleich zum Vorgänger. Das Erzähltempo ist flotter, und es fühlt sich alles irgendwie voller an, auch wenn sich genau genommen hier nicht wirklich mehr tut, und die Ermittlungen im Vergleich zu anderen Handlungssträngen (wie der sich entwickelnden Romanze) wieder eher ins Hintertreffen gerät.

Womit wir auch schon die Brücke zu den weniger gelungenen Aspekten geschlagen hätten. So war der Fall zwar grundsätzlich ganz nett (wobei ich die Auflösung praktisch in dem Moment wo der Mord geschehen ist erahnt hatte; allerdings bin ich halt nun mal schon ein alter, erfahrener Krimi-Fuchs, und ist das daher nichts, was ich einem Film/einer Episode vorwerfe – zumal es letztendlich nur zeigt, dass mit offenen Karten gespielt wurde, was mir 1.000 mal lieber ist, als in letzter Sekunde irgendeine Figur aus dem Hintergrund als Mörder aus dem Hut zu zaubern, nur um ja so überraschend wie möglich zu sein), dennoch würde ich "Die Tote in der Bibliothek" diesbezüglich einen Hauch stärker einschätzen. Die Story hatte nicht zuletzt auch den wesentlich interessanteren Beginn, mit der titelspendenden Leiche; demgegenüber ist das Mysterium rund um die Drohbriefe im ersten Moment nicht ganz so packend. Klar fragt man sich, wer dafür wohl verantwortlich sein könnte, und was die Person damit bezweckt, aber es hat halt doch erstmal nicht ganz die Dringlichkeit. Dies ändert sich erst nach dem (vermeintlichen) Selbstmord, bzw. dem weiteren Opfer, welches kurz darauf gefunden wird. Kritisch sehe ich auch, wie Miss Marple hier jene Person, die ihr dann schließlich hilft, den Schuldigen/die Schuldige zu stellen, doch in ernste Gefahr bringt – was auch fast schiefgegangen wäre. Und generell muss ich sagen, dass mir auch hier der Whodunit-Aspekt ein bisschen zu kurz kam. Abschließend kein Kritikpunkt per se, aber eine Beobachtung: Dass man uns die London-Reise von Megan und Gerry nur als Fotostrecke zeigt, diente ganz offensichtlich dazu, ein bisschen Geld zu sparen. War zwar schon ganz pfiffig gelöst, aber es stach jedenfalls heraus, und war doch auch ein bisschen eigenwillig. Aber gut.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Die Schattenhand" war ganz ok, und konnte mir insgesamt etwas besser gefallen als der erste von Miss Marple behandelte Fall. Hauptverantwortlich dafür war, dass man bei der Adaption diesmal nur zwei, statt wie zuvor bei "Die Tote in der Bibliothek" gleich drei, Episoden veranschlagt hat. Dadurch war das Erzähltempo höher, und fühlte sich die Miniserie irgendwie "voller" an. Auch Joan Hickson als Miss Marple gefiel mir hier schon um einiges besser; bei ihrem ersten Auftritt wirkte die Figur auf mich dann doch etwas zu zerstreut, hier ist sie deutlich "wacher". Und auch die Auflösung konnte mir grundsätzlich gut gefallen, wenn diese auch für mich keine Überraschung war (und das nicht, weil ich die Geschichte schon kannte, sondern weil ich es rasch heraußen hatte). Allerdings: Für sich betrachtet war der Fall bei "Die Tote in der Bibliothek" schon interessanter. Dort gab es auch nicht zuletzt mit dem Leichenfund auch den deutlich stärkeren Auftakt, dem es sofort gelang, mein Interesse zu wecken. Demgegenüber braucht "Die Schattenhand" ein bisschen, um Fahrt aufzunehmen. Insgesamt hat mir die zweite TV-Adaption der "Miss Marple"-Romane von Dame Agatha Christie aber gut gefallen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)







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