Originaltitel: The Dwarf Star Conspiracy Episodennummer: 3x11 Bewertung: Erstausstrahlung US: 11. August 2017 Erstausstrahlung D: 18. September 2017 Drehbuch: Paul Mullie Regie: Steve DiMarco Besetzung:
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Ryo Ishida,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Kate Drummond als Sajen,
James Gilbert als Commander Tarkanian,
Alex Poch-Goldin als Dr. Aaron,
Karina Bradfield als Woman,
Julien Hyacinthe als Sergeant Morse,
Derick Agyemang als Simulant Man #1 u.a.
Kurzinhalt:
Victor hat einige verborgene Erinnerungen der Androidin wieder freigelegt. In einer davon ist von einer streng geheimen Einrichtung des Unternehmens Dwarf Star die Rede. Als die Androidin ihnen davon berichtet, fühlen sie sich an die düsteren Prophezeiungen der alten Fünf aus der Zukunft erinnert, die von einer Verschwörung rund um Dwarf Star sprach. Man beschließt, der Basis einen Besuch abzustatten. Dort angekommen stößt man zuerst auf ein paar Stasis-Kapseln. In diesen befinden sich jedoch keine Menschen, sondern künstlich geschaffene Organismen – Simulanten genannt – wie Zwei eine ist. Hinter einen Tor verbergen sich noch unzählige weitere dieser Kapseln. Irgendjemand plant offenbar eine groß angelegte Invasion – zudem all diese künstlich geschaffenen Personen auch mit einer eigenen Identität ausgestattet wurden. Drei wird indes von alptraumhaften Visionen zu einem Bereich der Basis geführt, in der sich eine Art Portal befindet…
Review:
In "Episode Siebenunddreißig" greift man nun zum ersten Mal ein Element aus der Zeitreise der Androidin in die Zukunft – und den düsteren Prognosen einer steinalt wirkenden Fünf – aus der Episode Dreißig (aka "All the Tim in the World") auf, nämlich die den englischen Originaltitel spendierende Dwarf Star-Verschwörung. Und die offenbart sich als (geplante) Alien-Invasion. Im ersten Moment ist das doch etwas ungewohnt, war "Dark Matter" doch bislang hauptsächlich auf Konflikte zwischen menschlichen Gruppierungen fokussiert. Der erste (und bisher auch einzige) Auftritt dieses außerirdischen Organismus, der mich damals unweigerlich an das schwarze Öl aus "Akte X" erinnert hat (und hier nun, wenn es herumfliegt, ein bisschen wie eine Mischung zwischen diesem und dem schwarzen Nebel aus "Lost" wirkt), ist mittlerweile über eine Staffel her (2x09 aka Episode Zweiundzwanzig, um genau zu sein), und war dort derart drangepappt und auch rasch abgehandelt, dass man es wohl fast schon wieder vergessen hätte, wenn's nicht in der "Zuvor bei 'Dark Matter'"-Zusammenfassung enthalten gewesen wäre.
Aus dieser somit letztendlich eigentlich gar nicht mal so vielversprechenden Ausgangssituation zaubert Serien-Koschöpfer Paul Mullie hier dann aber trotz allem eine der bisher besten Folgen der Staffel. Einerseits aufgrund des wirklich flotten Erzähltempos. Es tut sich hier einfach ziemlich viel, weshalb keine Zeit für Langeweile bleibt. Bereits dem Auftakt mit dem Alptraum von Drei gelang es dabei, gleich mal mein Interesse zu wecken. Es dauert nicht lange, bis sie in der geheimen Basis eintreffen, und dort zuerst auf ein paar, kurz darauf dann aber eine riesige Halle voller Wesen wie Zwei treffen. Die Ankunft des Sicherheitsteams der Ferrous Corp bringt dann noch einmal zusätzlichen Schwung in die Sache. Ziemlich heftig fand ich dann die Szene, wo einer der Simulants von ihnen aufgeweckt, verhört und dabei auch brutal gefoltert wird. Die Begründung: Er ist ja kein Mensch, und hat somit auch keine (Menschen-)Rechte. Dass Lieutenant Sajen eine der Aliens war, mag dann zwar wenig überraschend gewesen sein, sorgte aber für einen spannenden weiteren Verlauf der Handlung. Positiv zweifellos auch, dass trotz all der Vorwärtsbewegung, der Spannung und der Action auch ein bisschen Zeit für Exposition blieb, und wie mehr über die Aliens, ihren Plan und ihre Motivation erfahren haben. Hierfür war natürlich insbesondere die "Traumsequenz" zentral, wo Drei mit ihnen in Kontakt tritt (dass sie ihm hier als bekannte Personen erscheinen, war zwar alles andere als originell, ich kann es der Serie aus den einleuchtenden produktionstechnischen Gründen – man spart sich die Gage für einen Gaststar – verzeihen). Und das Ende war dann durchaus dramatisch. Mir gefiel dabei vor allem, wie Dr. Aaron –den nuklearen Angriff befiehlt (ich hatte hier unweigerlich "Only way to be sure" aus "Aliens" im Ohr), um die Alien-Invasion aufzuhalten, ehe sie so richtig beginnen kann. Dass er sich kurz darauf das Leben nimmt, zeigt auch seine Entschlossenheit, und was er zu geben bereit war, um diese Bedrohung zu stoppen. Natürlich, der vermeintliche Tod von Zwei verfehlt die gewünschte Wirkung insofern, als man das den Machern keine Sekunde lang abkauft. Dass die Identität ihres Retters sogleich meine Neugier weckte, machte diesen potentiellen Kritikpunkt aber gleich wieder wett.
Fazit:
Zugegebenermaßen kann man darüber diskutieren, ob "Dark Matter" bei allem was so schon los ist jetzt auch noch eine – im Genre mittlerweile doch recht ausgelutschte – Alien-Invasion brauchte. Zumal ich die Umsetzung eben dieser doch ziemlich unoriginell fand. Letztendlich war das Tempo bei "Episode Siebenunddreißig" aber derart hoch, und hier einfach so viel los, dass diese Punkte den Unterhaltungswert in meinen Augen kaum trüben konnte – auch, weil einem während man sich die Episode ansieht eh keine Zeit bleibt, um sich eben solche Gedanken zu machen. Mich hat diese Folge jedenfalls von Beginn an voll gepackt, und bis zuletzt nicht losgelassen. Als Highlights stachen dabei u.a. die Folter des künstlichen Menschen, Dreis telepathischer Austausch mit den Aliens, sowie das Finale rund um den nuklearen Angriff (inklusive des Freitods von Dr. Aaron) hervor. Und die Offenbarung am Ende lässt einen gleich wieder gespannt auf die nächste Folge warten.