Originaltitel: The Sound of Silence Episodennummer: 1x18 Bewertung: Erstausstrahlung US: 17. Juli 1971 Erstausstrahlung D: 27. März 2016 Drehbuch: David Lane & Bob Bell Regie: David Lane Besetzung:
Ed Bishop als Commander Ed Straker,
Michael Billington als Colonel Paul Foster,
Michael Jayston als Russell Stone,
Susan Jameson als Anne Stone,
Burnell Tucker als G.S.P. 4 Co-Pilot Scott,
Craig Hunter als G.S.P. 4 Pilot Hudson,
Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry,
Andrea Allan als Moonbase Operative Carol Miller,
Ayshea Brough als Lieutenant Ayshea Johnson,
Nigel Gregory als Ben Culley,
Gito Santana als Alien,
Richard Vernon als Pa Stone,
Tom Oliver als 1st Technician,
Malcolm Reynolds als 2nd Technician,
Basil Moss als Dr. Frazer u.a.
Kurzinhalt:
Wieder einmal befindet sich ein UFO im Anflug auf die Erde. Dieses geht dabei jedoch ausgesprochen clever vor. Es fliegt bewusst in der Nähe einer bemannten Sonde der NASA, weshalb es weder den Jägern der Mondbasis noch dem von der Skydiver aus gestarteten Kampfflugzeug möglich ist, es abzufangen. Man verfolgt die Flugbahn des UFOs bis auf das Anwesen der Familie Stone, die dort einen Reitstall betreiben. Zudem ist Russell Stone ein bekannter Dressurreiter. Dieser muss sich auf seinem Grundstück immer wieder mit Hippies herumschlagen, die dort campieren. Erst kürzlich ist er mit Ben Culley diesbezüglich zusammengekracht. Und so fällt auch auf eben diesen der erste Verdacht, als Russell plötzlich spurlos verschwunden ist. Paul Foster führt den Einsatztrupp an, der losgeschickt wurde, um das UFO aufzuspüren und zu vernichten. Zusammen mit Anne Stone Anne nimmt er die Suche nach ihrem verschollenen Bruder auf…
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Der Ton der Stille" verschlägt es einen grünhäutigen Außerirdischen auf die Erde. Das erinnert im ersten Moment an "Der Fremde", wo sich dieser bei einer alten, blinden Dame versteckt hat; letztendlich ist der Ablauf hier aber unterschiedlich genug, damit dies nicht weiter störend auffällt. Allerdings braucht die Episode nach seiner Landung ein bisschen, um wieder Fahrt aufzunehmen. Denn noch dem noch durchaus gefälligen Beginn, der uns erklärt, warum es in diesem Fall nicht so einfach möglich war, das UFO abzuschießen und so an der Landung zu hindern, nimmt sich "Der Ton der Stille" relativ viel Zeit, um die Stone-Familie vorzustellen. Dabei macht Russell in seinem Umgang mit dem Hippie jetzt nicht unbedingt einen übermäßig sympathischen Eindruck. Also grundsätzlich verstehe ich ihn ja, es handelt sich um Wegelagerei, und war wohl offensichtlich auch nicht das erste Mal. Ganz so grob hätte er mit Ben – der zu dem Zeitpunkt ja ohnehin schon die Flucht antrat – aber jetzt nicht unbedingt umgehen müssen (wobei das mit den Hippies eh ein bisschen aus der Zeit gefallen wirkte, immerhin ist die Serie ja 1980 angesiedelt; da haben die nicht mehr wirklich eine Rolle gespielt).
Generell lag mir für einige Zeit der Schwerpunkt ein bisschen zu sehr auf Russell und Anne. Selbst den Außerirdischen bekommen wir längere Zeit nicht zu Gesicht. In der guten alten TV-Zeit hätte man da durchaus mal kurz Zweifel bekommen können, ob man nicht vielleicht unabsichtlich (und unbewusst) den Kanal gewechselt hat. In etwa ab der Hälfte der Folge wird das dann aber besser, und spätestens wenn Russell verschwunden ist dreht "Der Ton der Stille" dann nochmal ansatzweise auf. Gut gefallen hat mir z.B. der Angriff beim See, mit dem das UFO dann schließlich zerstört wird. Sehr spannend war auch die Szene mit der Kapsel, die geborgen wird, und in der sich Russell befindet. Eben dies mag zwar nicht überraschend gewesen sein, aber eben weil man schon vermuten kann, wer sich darin befindet, verfehlt die Szene in der sein Herzschlag scheinbar plötzlich aussetzt die gewünschte Wirkung nicht. Und auch die charmante Performance von Susan Jameson als Anne Stone wertet die Folge für mich auf. Insgesamt ist "Der Ton der Stille" allerdings wieder eine jener Episoden, die mit großen Schauwerten (und Effektaufnahmen) doch eher geizen. Die Handlung ist auch eher dünn, was dann eben auch erklärt, warum man sich im ersten Drittel gar so sehr auf die Gastfiguren fokussiert. Und auch die – nur sehr zart angedeutete – Romanze zwischen Paul und Anne erschien mir aufgesetzt, so als müsse das halt so sein, weil er eben der "romantic lead" der Serie ist. Ohne die letzte Szene wo er sie (nachdem sie dank der Amnesie-Droge alle Erinnerungen an den Vorfall verloren hat) hätte ich dies aber wohl gar nicht bemerkt. Insgesamt somit eine wenig auffällige Folge – die mich aber immerhin auch nicht übermäßig gelangweilt hat.
Fazit:
"Der Ton der Stille" ist eine ziemlich durchschnittliche Angelegenheit. Die Effektaufnahmen sind wieder relativ rar gesät, wobei zumindest der Einstieg sowie dann die Vernichtung des UFOs am (bzw. im) See durch die Panzer diesbezüglich ein bisschen etwas bietet. Spannungstechnisch sticht in erster Linie die Szene mit der Kapsel am Ende hervor, die von David Lane sehr packend inszeniert war. Da war die Anspannung der Beteiligen fast schon körperlich spürbar. Allerdings: Im ersten Drittel geht relativ viel Zeit darauf, um die Stones' vorzustellen. Hier könnte man sich zumindest einige Minuten lang fast in einer anderen Serie wähnen. Warum das so ist, macht der Rückblick deutlich: Die Story ist halt doch ein bisschen dünn, und ohne diese Betrachtung der Gastfiguren hätte man die Laufzeit nicht zusammengebracht. Heißt aber halt auch, dass sich hier da und dort doch kleinere Längen einschleichen. Vor allem aber ließ es die Folge, vom gerade erwähnten Finale rund um die geborgene Kapsel abgesehen, an Spannung vermissen; und das trotz des Wissens, dass der Außerirdische auf dem Anwesen sein Unwesen treibt.