Originaltitel: The Bear Hug Episodennummer: 4x03 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 22. November 2023 (Apple TV+) Drehbuch: Andrew Black Regie: Dan Liu Besetzung:
Joel Kinnaman als Edward Baldwin,
Toby Kebbell als Miles Dale,
Krys Marshall als Danielle Poole,
Edi Gathegi als Dev Ayesa,
Cynthy Wu als Kelly Baldwin,
Coral Peña als Aleida Rosales,
Tyner Rushing als Samantha Massey,
Svetlana Efremova als Irina Morozova,
Wrenn Schmidt als Margo Madison,
Daniel Stern als Eli Hobson,
C.S. Lee als Lee Jung-Gil,
Noah Harpster als Bill Strausser,
Dimiter D. Marinov als Ilya Breshov,
Masha Mashkova als Svetlana Zakharova,
Shannon Lucio als Amanda Dale,
Tania Raymonde als Athena,
Konstantin Lavysh als Lieutenant Stepan Gura,
Nikolai Tsankov als Colonel Vidor Kolikoff,
Nick Gracer als Petros Khorenatsi,
Constantine Gregory als Artem,
Dimitar Bakalov als Fyodor Korzhenko,
Blair Hickey als Richard 'Dicky' Hilliard,
Salvador Chacon als Gerardo Ortiz-Niño,
Moses Jones als Rich Waters,
Jo Kelly als Maya Estime,
Piper Rubio als Lily Dale,
Ezrah Lin als Alex Poletov,
Irina Dubova als Olga Poletova u.a.
Kurzinhalt:
In Russland ist ein Umsturz im Gange. Mit Unterstützung der Polizei möchte Fyodor Korzhenko den vom Militär gestützten Michail Gorbatschow die Macht entreißen. Inmitten der daraus resultierenden Unruhen wird Margo Madison verhaftet, in ein abgelegenes Gefängnis gebracht, und dort verhört. Als das Militär die Anlage übernimmt, gerät sie vom Regen in die Traufe. Auf dem Mars bietet sich indes Miles Dale die Gelegenheit, seinen nicht wirklich aufregenden Bezug aufzufetten, in dem er sich als Hehler für den Schmuggler Ilya Breshov, der auch eine illegale Bar betreibt, verdingt. Als ihm dabei ein Fehler unterläuft, versucht er diesen wieder auszumerzen. Ed Baldwin offenbart seiner Kopilotin Svetlana Zakharova – die ob der Vorgänge zu Hause verständlicherweise besorgt ist – seine gesundheitlichen Probleme. Kelly Baldwin und Aleida Rosales versuchen indes, private Mittel für ihr geplantes Seeker-Programm, mit dem nach Leben auf dem Mars gesucht werden soll, aufzutreiben. Als mehrere Firmen ablehnen, liegen ihre letzten Hoffnungen auf den ehemaligen Firmengründer von Helios, Dev Ayesa…
Review:
Beginnen wir mit dem Handlungsstrang rund um Margo. Die ist am Ende der Episode davor mitten in einen Putsch – oder zumindest Putschversuch – geraten, und wurde verhaftet. Hier nun wird sie zuerst in ein Gefängnis, und dort schließlich ein Verhörzimmer gebracht. Dort durchlebt sie ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle, wobei das Pendel dabei zweifellos sehr stark in Richtung Schock, Entsetzen und vor allem natürlich auch Angst umschlägt. Denn jener Polizist, der sie ursprünglich befragt, wird kurz darauf – als das Militär die Anlage stürmt – kurzerhand erschossen, woraufhin Colonel Kilokoff die Befragung mit wenig(er) freundlichen Mitteln fortsetzt, und dabei auch vor Folter nicht zurückschreckt. Er möchte alles über die Frau wissen, die Margo auf der Bank angesprochen und ihr die Karte in die Hand gedrückt hat. Rettung folgt dann kurz darauf, als die Anlage neuerlich den "Besitzer" wechselt. Wie sich herausstellt, ist Irina Morozova Teil des Putschs, der Michail Gorbatschov die Macht entreißen und an Fyodor Korzhenko weiterreichen soll. Irina soll die neue Chefin von Star City werden – und will Margo in ihrem Team haben. So gesehen scheint sich ihre Situation – nach der Tortur im Gefängnis – nun im Vergleich zum Status Quo davor, wo sie in der Wohnung dahinvegetierte und ihre Hilfe nicht erwünscht war, verbessert zu haben.
Auf dem Mars geht es indes relativ unspektakulär weiter, und wurde mir insgesamt wieder etwas zu sehr gemenschelt. Damit meine ich eben jene Handlungsstränge, wo man eigentlich nicht mal wirklich meint, dass man sich auf dem Mars bzw. ganz allgemein im Weltall befindet, weil sich mit marginalen Abwandlungen sowohl alles rund um Miles (der hier beginnt, sich auf illegale Weise etwas dazu zu verdienen) als auch Ed (der sich hier Svetlana gegenüber öffnet, und ihr nicht nur seinen Gras-Vorrat zeigt, sondern sie auch im Hinblick auf seine gesundheitlichen Probleme – Stichwort Händezittern – einweiht) genauso gut auch auf der Erde spielen könnte. Beide Storylines waren zwar grundsätzlich soweit ganz ok, konnten mich aber halt nur sehr bedingt ansprechen, geschweige denn mitreißen. Generell war mir "Die Übernahme" für die überwiegend eher dünne Handlung mit über einer Stunde entschieden zu lang. Zehn Minuten weniger hätten der Folge in meinen Augen gut getan; so nämlich schlichen sich doch ein paar Längen ein. Am besten fand ich letztendlich noch alles rund um Kelly und Aleida, und ihre Suche nach einem privaten Investor für das Seeker-Programm. Eben dort kommt es in weiterer Folge dann auch zur (für mich) mit Abstand besten Szene der Folge, als sich Aleida ihrem früheren Kollegen und Freund Bill Strausser anvertraut, und ihm genau jene Dinge sagt, die sie weder in der Therapie, noch gegenüber ihrem Mann, und auch nicht in Richtung Kelly, aussprechen konnte. Das war wirklich ein starker Moment. Demgegenüber fand ich das mit Dev insofern fast ein bisschen schade, als hier der Status Quo, der vor dem Finale der dritten Staffel herrschte, wieder hergestellt wurde. Man kann argumentieren, dass man sich dieses Spielchen dann eigentlich auch gleich hätte schenken können. Zumal ich Devs neuerliche Übernahme der Firma im Vergleich zu bei "Fremder in einem fremden Land" ins Spiel gebrachten Option, dass Karen die Leitung übernommen hätte, gleich als doppelten Rückschritt empfand. Aber mal schauen, was sie mit der Figur noch vorhaben.
Fazit:
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer – und eine gute Szene noch keine gute Folge. Im Falle von "Die Übernahme" war es nun aber so, dass für mich nur ein einziger Moment so richtig positiv hervorstach, und das war das Wiedersehen zwischen Aleida und Bill; vor allem auch deshalb, weil sie sich dort endlich jemandem im Hinblick auf ihre Panikattacken öffnet. Die Szene war auch von Coral Pena wieder einmal sehr stark gespielt. Davon abgesehen konnten mich die einzelnen Handlungsstränge von "Die Übernahme" aber leider nicht wirklich mitreißen. Alles rund um Margo endet immerhin an einer durchaus vielversprechenden Stelle. Und auch die Frage, was der Putsch für die Beziehungen zwischen Russland und den USA – und damit auch der gemeinsamen Mission auf dem Mars – bedeuten wird, ist zweifellos spannend. Insgesamt empfand ich "Die Übernahme" aber als doch eher inhaltsleeres – und vor allem auch überlanges – Intermezzo.