Originaltitel:Lux Episodennummer: 15x02 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 12. April 2025 (Disney+) Drehbuch: Russell T. Davies Regie: Amanda Brotchie Besetzung:
Ncuti Gatwa als The Doctor,
Varada Sethu als Belinda Chandra,
Ian Shaw als Newsreader,
Cassius Hackforth als Tommy Lee,
Ryan Speakman als Husband,
Linus Roache als Reginald Pye,
Alan Cumming als Mr. Ring-A-Ding,
Millie O’Connell als Sally Sunshine,
Lewis Cornay als Logan Cheever,
Lucy Thackeray als Renée Lowenstein,
Jane Hancock als Helen Pye,
William Meredith als Policeman,
Samir Arrian als Hassan Chowdry,
Bronté Barbé als Lizzie Abel,
Steph Lacey als Robyn Gossage,
Anita Dobson als Mrs. Flood u.a.
Kurzinhalt:
So sehr der Doktor auch versucht, Belindas Wunsch nachzukommen und sie wieder zu jenem Zeitpunkt zurückzubringen, wo sie von den Robotern entführt wurde, es will der TARDIS partout nicht gelingen, diesen Punkt im Raum-Zeit-Kontinuum anzusteuern. Um zu überprüfen, ob er denn überhaupt noch auf die Erde gelangen kann, landet der Doktor die TARDIS schließlich in der Vergangenheit, genauer gesagt dem Miami des Jahres 1952. Dort stoßen sie auf ein geschlossenes Kino. Als sie ein nahegelegenes Diner aufsuchen, erfahren sie, dass dort vor rund drei Monaten alle Besucher spurlos verschwunden sind. So sehr Belinda auch wieder nach Hause gelangen will, aber selbst sie kann diesem Mysterium nicht widerstehen. Und so schleicht man sich ins abgeschlossene Kino – sehr zum Leidwesen des Filmvorführers Reginald Pye, der hilflos mit ansehen musste, wie eine Zeichentrickfigur zum Leben erwachte, und alle Besucher in seine Welt gezogen hat. Nun droht dem Doktor und Belinda das gleiche Schicksal…
Review (kann Spoiler enthalten):
Den Auftakt von "Lux" fand ich gleich mal ziemlich cool, mit der Kinovorstellung im Miami des Jahres 1952, dem Comicstrip, und wie Mr. Ring a Ding dieser aufgrund des auf den Projektor fallenden Mondlichts zum Leben erwacht. Die betreffenden Szenen – wie er dann quasi aus der Kinoleinwand hervorsteigt – waren sehr gut gemacht. Jedenfalls gelang es diesem Einstieg gleich mal, mein Interesse zu wecken. Danach schaltet "Lux" einen Gang zurück; da Belinda den Doktor ja eigentlich nicht bei seinen Abenteuern begleiten will, muss man einen Grund finden, dass sie ihre Meinung für diesen konkreten Fall ändert. Was zwar so halbwegs gelungen ist, sonderlich interessant ist der Teil von "Lux" aber halt nicht. Zum Glück dauert es aber nicht lange, ehe die beiden das abgesperrte Kino betreten, und danach dreht die Episode nochmal so richtig auf.
In weiterer Folge besticht "Lux" vor allem mit zwei sehr coolen Einlagen. Einerseits jenen Moment, wo wir Belinda und den Doktor auf einmal in animierter Form sehen. Um ehrlich zu sein, hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn man das noch ein bisschen länger beibehalten hätte; unabhängig davon wertete es die Episode für mich aber definitiv auch. Cool war zweifellos auch, wie die beiden dadurch, dass sie sich gegenseitig das Herz ausschütten, an (emotionaler) Tiefe gewinnen, was sich dann eben auch darin ausdrückt, dass sie keine zweidimensionalen Cartoon-Figuren mehr sind. Das Highlight war für mich aber ganz klar das sowohl sprich- als auch wortwörtliche durchbrechen der vierten Wand, nachdem wir uns zusammen mit dem Doktor und Belinda in einem Wohnzimmer befinden, wo sich drei Whovians gerade die aktuelle Folge anschauen. Angefangen bei den ganzen Anspielungen, über die Art und Weise, wie Russell T. Davies hier seinem Nachfolger und Vorgänger Steven Moffat Tribut zollt (und ja, auch ich würde "Nicht blinzeln" als die beste Episode der Serie bewerten), dem kleinen Seitenhieb auf Online-Hasskommentare (#RIPDoctorWho), bis hin zur tragischen (wenn auch, wie das Ende zeigt, nur vermeintlichen) Offenbarung, dass diese drei Fans in dem Moment wo Belinda und der Doktor das Wohnzimmer verlassen aufhören werden zu existieren. Ich fand das alles einfach nur wunderbar. Der Rest von "Lux" war dann zwar auch immer noch sehr nett (und definitiv besser als das erste Drittel, eben abseits des Auftakts), konnte an diesen Höhepunkt aber nicht mehr anknüpfen; weshalb es eventuell besser gewesen wäre, das irgendwie umzustrukturieren, und die entsprechende Einlage erst unmittelbar vor dem Showdown (oder Sieg gegenüber Lux) zu bringen. Nichtsdestotrotz war das eine wirklich coole Folge, und eine deutliche Steigerung im Vergleich zu "Die Revolution der Roboter" (sowie "Joy to the World").
Fazit:
Bereits den Auftakt – mit der aus der Kinoleinwand hervortretenden Comicfigur – fand ich ja sehr gut. Danach braucht "Lux" ein bisschen Zeit, um so richtig in Schwung zu kommen, was nicht zuletzt daran liegt, dass man Belinda als doch eher unfreiwillige Begleiterin des Doktors angelegt hat. Sobald diese Hürde überwunden ist, dreht die Episode aber – nicht zuletzt mit der gelungenen Zeichentrick-Einlage – nochmal so richtig auf, um dann im Durchbrechen der vierten Wand ihren Höhepunkt zu finden. Etwas doof allerdings, dass danach noch knapp die Hälfte der Folge übrig ist, und alles was danach kam – wenn auch keineswegs schlecht – an diese grandiose Szene nicht mehr anknüpfen konnte. Trotz dieses Mankos hat mir "Lux" insgesamt aber sehr gut gefallen; und die besagte Szene mit den Whovians bringt ihr dann nochmal einen halben Wertungspunkt extra ein.