Outer Limits - 7x09: Das geheimnisvolle Portemonnaie
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Originaltitel: Alien Shop Episodennummer: 7x09 Bewertung: Erstausstrahlung US: 22. Juni 2001 Erstausstrahlung D: 01. März 2004 Drehbuch: Pen Densham & Nora O’Brien Regie: Peter DeLuise Besetzung:
Johnathon Schaech als Andy Pace,
Michelle Harrison als Gabrielle Pace,
Alex Diakun als Shopkeeper,
Tom Heaton als Red,
P. Lynn Johnson als Lucy,
Arnie Walters als Father Pat,
Dee Jay Jackson als Joe,
Ralph Alderman als Phil,
Maxine Miller als Mrs. Fitzgerald,
Russell Ferrier als Cop,
Leanne Adachi als Dr. Healy,
Howard Siegel als Bum,
Kevin Blatch als Jewellery Salesman,
Dan Shea als Old Man/Cop,
Keith Provost als Dealership Manager,
Jeffrey Ballard als Young Boy u.a.
Kurzinhalt:
Ein Außerirdischer betreibt einen Antiquitätenshop, in dem er kuriose Artefakte mit mysteriösen Eigenschaften verkauft. Gerade erst hat ihm eine Kundin einen zuvor gekauften Spiegel zurückgebracht, in dem sie sich selbst in jungen Jahren sah, weil sie ihn nicht mehr bracht. In Andy Pace wartet jedoch bereits der nächste Kunde auf ihn. Dieser befindet sich in einer finanziellen Notlage – nicht zuletzt aufgrund der Schwangerschaft seiner Frau Gabrielle, und den Vitaminpräparaten, auf die sie zu ihrem Wohl und zum Wohle des Kindes dringend angewiesen wären, die sie sich jedoch nicht leisten können. Als es ihn eines Tages in den Laden des Alien verschlägt, bietet ihm dieser ein Portemonnaie an. Andy nimmt es an, und erkennt schon bald, dass sich dieses auf wundersame Weise füllt. Zuerst denkt er, dass das Geld aus dem Nichts kommen würde, dann jedoch findet heraus, dass er alles, was im Portemonnaie erscheint, jemand anderem – den er zuvor berührt hat – wegnimmt. Doch seine Gier erweist sich als größer als sein Gewissen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Trotz eines eigentlich interessanten Grundkonzepts tat ich mir mit "Das geheimnisvolle Portemonnaie" doch eher schwer. Das beginnt schon bei der Wahl des Gaststars, der in die Rolle des Außerirdischen schlüpft. Zwar ist man von "Outer Limits" durchaus den einen oder anderen Wiederholungstäter gewohnt. Allerdings ist Alex Diakun eine der wenigen Personen (mir fällt auf Anhieb eigentlich nur mehr Amanda Plummer ein), der in mehreren Folgen in der gleichen Rolle zu sehen war. Dass er hier nun auf einmal eben nicht seinen mysteriösen Zeitreisenden spielt, sondern einen Außerirdischen, hat mich im ersten Moment doch ziemlich verwirrt, und mir den Einstieg in die Folge unnötig erschwert. Da fragt man sich halt schon, warum man sich gezwungen sah, diese Rolle just ihm zu geben. Darüber hinaus sind hier u.a. Johnathon Schaech und Michelle Harrison mit von der Partie. Mit ersterem verband mich bislang (zumindest bewusst) nichts, letztere ist mir in erster Linie aus Mutter von Barry Allen aus der Arrowverse-Serie "The Flash" bekannt. Sowohl sie als auch die restliche Besetzung (Diakun eingeschlossen) spielen grundsätzlich gut; ihnen ist somit das (zumindest meinem Empfinden nach) Scheitern der Folge somit nicht vorzuwerfen.
Was dieses betrifft, muss ich zuerst anmerken, dass sich "Das geheimnisvolle Portemonnaie" trotz des Außerirdischen irgendwie nie wie eine "Outer Limits"-Folge angefühlt hat, sondern mich viel stärker an "Twilight Zone" erinnerte. Dazu passt auch, dass es sich hier um ein klassisches moralisches Lehrstück handelt, wie sie eben dort typisch, für "Outer Limits" aber doch eher untypisch sind. Schwerer als das wiegt allerdings, dass ich die Episode als doch ziemlich fad empfand. Darüber hinaus war ich mit der Darstellung von Jonathan und seiner Geldsorgen nicht ganz glücklich. Mir war das deutlich zu undifferenziert, und von oben herab. Zwar gibt man ihm am Anfang mit den dringend benötigten Vitaminen einen guten Grund, sich mit Hilfe des Portemonnaies zu bereichern, eben dies wird dann aber völlig fallen gelassen. Wir erfahren letztendlich nicht einmal, ob er denn nun die besagte Medizin überhaupt besorgt hat, weil er zu beschäftigt damit ist, das Geld für allen möglichen Blödsinn auszugeben. Generell wirkte die Folge für mich irgendwie sehr von oben (eben hoch auf dem moralischen Ross sitzend) erzählt. Denn, ganz ehrlich: Die einzigen, die sagen, Geld sei nicht wichtig, sind diejenigen, die genug davon haben. Wie aber hätte die Geschichte ausgesehen, wenn Andy sich wirklich nur das Notwendigste geholt hätte, um seine Familie versorgen zu können? Eben daran ist die Folge leider nicht interessiert. Und eben damit, dass er letztendlich der Gier verfällt, macht es sich – und uns – "Das geheimnisvolle Portemonnaie" einfach viel zu leicht. Der größte Kritikpunkt ist aber zweifellos der "es war alles nur ein Traum/eine Vision"-Rückzieher am Ende. Spätestens der hat die Folge für mich dann nämlich leider ziemlich ruiniert.
Fazit:
Wenn man davon absieht, dass sich "Das geheimnisvolle Portemonnaie" eigentlich von Anfang an eher wie eine "Twilight Zone"- als eine "Outer Limits"-Folge anfühlt – "Moral von der Geschicht'" inklusive – hätte die Idee hinter der Folge eigentlich durchaus Potential besessen. Leider aber war für meinen Geschmack hier von Beginn an der Wurm drin, angefangen beim Casting von Alex Diakun in einer nun doch anderen/neuen Rolle (nachdem er zuvor mehrmals als Zeitreisender zu sehen war). Über die viel zu einseitige und undifferenzierte Darstellung, mit der man es sich – und uns – hier viel zu leicht macht, wenn es darum geht, Andy für seine Vorgehensweise zu verdammen. Bis hin zum fast schon peinlichen End-Twist, mit der sich alles entweder als Traum/Vision herausstellt, oder aber der Außerirdische die Uhr zurückdreht, und es Andy ermöglicht, sich anders zu entscheiden. Wie auch immer: Spätestens das sorgte dafür, dass "Das geheimnisvolle Portemonnaie" für mich leider nicht funktionieren wollte.