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Sherlock Holmes - 6x04: Der rote Kreis Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Granada/ITV

Originaltitel: The Red Circle
Episodennummer: 6x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. März 1994
Heimkino-Premiere D: 2012
Drehbuch: Jeremy Paul
Regie: Sarah Hellings
Besetzung: Jeremy Brett als Sherlock Holmes, Edward Hardwicke als Doctor Watson, Rosalie Williams als Mrs Hudson, Betty Marsden als Mrs. Warren, Kenneth Connor als Mr. Warren, John Hallam als Gorgiano, James Coombes als Gennaro Lucca, Sophia Diaz als Emilia Lucca, Tom Chadbon als Inspector Hawkins, Kerry Shale als Leverton, Joseph Long als Firmani, Louise Heaney als Vera u.a.

Kurzinhalt: Mrs. Warren und ihr Ehemann haben im Obergeschoß ihres Hauses ein Zimmer eingerichtet, welches sie regelmäßig vermieten. Doch ihr jüngster Gast bereitet Mrs. Warren zunehmend Sorge, hat sie diesen doch seit dem Abend seiner Ankunft nicht wieder gesehen. Generell sah sie nur mehr, wie dieser das Haus verlassen hat. Er muss aber irgendwann später auch wieder zurückgekehrt sein, denn das Essen welches ihm die Haushälterin vor die Tür stellt wird auch tatsächlich gesessen. Warum hält sich der Mann – dem Dialekt nach ein Italiener – dann aber ständig versteckt? Sherlock Holmes beschließt, sich des Falls anzunehmen. Er vermutet rasch eine Verbindung mit einer in Italien aktiven, gefährlichen Verbrecherorganisation, die sich 'Der rote Kreis' nennt. Der Tod eines alten Bekannten von ihm, kurz nachdem Dr. Watson ihn aufsuchte um ihn im Hinblick auf den mysteriösen Gast zu befragen, scheint ihn in dieser Vermutung zu bestätigen. Schließlich stellt sich heraus, dass Gennario – der das Zimmer ursprünglich gemietet haben – und seine Frau Emilia die Plätze getauscht haben. Die beiden sind in der Tat auf der Flucht vor dem roten Kreis. Doch einer von deren Bossen, der Gennario einst in die Organisation holte, ist ihnen dicht auf den Fersen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Granada/ITV Nachdem Edward Hardwicke in der letzten Folge Pause hatte, ist hier nun der "Normalbetrieb" wieder hergestellt, und steht Dr. John Watson seinem Freund Sherlock Holmes bei seinen Ermittlungen zur Seite. Dabei agiert er diesmal allerdings mit ein bisschen zu viel Eigeninitiative und zu wenig Vorsicht: Als er Firmani besucht und Holmes kurz darauf davon erzählt, befürchtet dieser bereits, dass Watson seinen italienischen Informanten damit in große Gefahr gebracht haben könnte. Und in der Tat wird der Bühnentechniker kurz darauf im Theater tot aufgefunden. Ich fand es gut, dass auf diese üble Wendung in weiterer Folge nicht vollständig vergessen wurde, sondern Holmes, Watson und Inspektor Hawkins am Ende eine Vorstellung in jenem Theater besuchen, in dem Firmani gearbeitet hatte, und wo eine italienische Oper aufgeführt wird – und Holmes im Hinblick auf den Verlust seines Freundes tatsächlich Emotionen zeigen darf.

Davon abgesehen fand ich "Der rote Kreis" allerdings eher in inszenatorischer denn inhaltlicher Hinsicht auffällig. Die Regie von Sarah Hellings, die Kameraarbeit von Doug Hallows, und nicht zuletzt die Musik von Patrick Gowers – all dies war wieder einmal überaus hochwertig. Auch an den schauspielerischen Leistungen gibt es nicht das Geringste zu bemängeln. Ich hatte im Vorfeld (ich kannte die Serie ja wie gesagt bislang nur bis zu "Sein letzter Fall") aufgrund des sich verschlechternden gesundheitlichen Zustands von Jeremy Brett befürchtet, dass dessen Performance zum Ende hin doch etwas darunter leiden würde, aber wenn man mal davon absieht, dass er vielleicht nicht mehr mit ganz so viel Energie bei der Sache ist wie ein paar Staffeln davor, halte ich ihn nach wie vor für den ultimativen Sherlock Holmes, und konnte er mir auch bei "Der rote Kreis" wieder außerordentlich gut gefallen. Seine Intelligenz, seine Entschlossenheit, aber eben auch seine Menschlichkeit blitzen hier immer wieder auf gar wunderbare Art und Weise durch. Und auch die Rückkehr von Edward Hardwicke als zweiter, nicht minder wichtiger Teil des Duos, wertet die Folge auf (auch wenn die Kombination Sherlock und Mycroft in der Episode davor zur Abwechslung mal auch nicht schlecht war). Leider ist die Geschichte nicht wirklich etwas Besonderes, und doch auch ein bisschen dünn. Vor allem im Mittelteil zieht sich "Der rote Kreis" leider doch ein wenig. Letztendlich bekommt Holmes hier halt doch vergleichsweise wenig zu tun; ein paar Deduktionen im Haus der Warrens, in erster Linie aber die Entschlüsselung des (letztendlich gar nicht mal so komplizierten) Codes, über den Gennario und Emilia miteinander kommunizieren. Mein größter Kritikpunkt ist aber, dass Holmes am Ende enormes Glück hatte, dass die Sache gut ausgegangen ist. Wieso er, Watson und Hawkins einfach draußen (und viel zu lange) gewartet haben, statt einzuschreiten (oder sich direkt im leeren Haus zu verstecken), war mir unverständlich. Immerhin, mit "The law is what we live with, Inspector. Justice is sometimes harder to achieve." bot "Der rote Kreis" zum Ausklang nochmal ein wirklich starkes Zitat.

Fazit: Episodenbild (c) Granada/ITV "Der rote Kreis" war ein doch eher durchschnittlicher Fall des berühmten Meisterdetektivs. Einzelne Aspekte hatten es mir zwar durchaus angetan, für meinen Geschmack bekam Holmes hier aber vergleichsweise wenig zu tun (und insbesondere zu deduzieren). Eher ungeschickt fand ich auch den Showdown umgesetzt, wo man eigentlich letztendlich nur Glück hätte, dass das Duell zwischen Gorgiano und Gennaro so ausgegangen ist wie es nun mal ausgegangen ist – sonst wäre Emilias Vertrauen in Holmes nicht wirklich belohnt worden. Und wie schon bei einigen Episoden davor erwies sich auch hier die Vorlage als etwas zu dünn, um über die fast einstündige Laufzeit durchgehend für gute Unterhaltung zu sorgen. Darstellerisch und inszenatorisch war "Der rote Kreis" aber wieder fein, und auch die eine oder andere Dialogzeile hatte es mir angetan. Vor allem aber freut man sich nach dem Ausfall von Edward Hardwicke in "Das goldene Pince-Nez" (wenn er dort auch von Charles Gray durchaus würdig vertreten wurde) darüber, hier wieder das Duo Hardwicke/Brett aka Watson/Holmes erleben zu können. Da verzeiht man es auch, wenn die Story an sich jetzt sicherlich nicht zu den besten zählte.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Granada/ITV)







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