Originaltitel: Future Days Episodennummer: 2x01 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 13. April 2025 (HBO) Erstausstrahlung D: 14. April 2025 (Sky) Drehbuch: Craig Mazin Regie: Craig Mazin Besetzung:
Pedro Pascal als Joel Miller,
Bella Ramsey als Ellie Williams,
Gabriel Luna als Tommy Miller,
Isabela Merced als Dina,
Young Mazino als Jesse,
Kaitlyn Dever als Abby Anderson,
Rutina Wesley als Maria Miller,
Robert John Burke als Seth,
Spencer Lord als Owen Moore,
Tati Gabrielle als Nora Harris,
Ariela Barer als Mel,
Danny Ramirez als Manny Alvarez,
Ezra Benedict Agbonkhese als Benjamin Miller,
Finn McCager als Caleb,
Noah Lamanna als Kat,
Catherine O'Hara als Gail Lynden,
William Belleau als Councilman,
Gillian Barber als Councilwoman,
Becky Ferguson als Stalker,
Molly Scarpine als Stalker,
Samuel Hoeksema als Clicker u.a.
Kurzinhalt:
Vor fünf Jahren hat Joel Ellie aus dem Krankenhaus der Fireflies gerettet. Danach kehrten sie nach Jackson Hole zurück, jener Kleinstadt in Wyoming, wo Joels Bruder Tommy Zuflucht gefunden hat, und abgeschottet von der Infektion, welche die Welt für immer verändert hat, ein halbwegs normales und vor allem auch sicheres Leben möglich ist. Fünf Jahre später sind die beiden in Jackson heimisch geworden. Die Beziehung zwischen Joel und Ellie ist indes zerrüttet. Während Joel eine Therapeutin aufsucht, begibt sich Ellie mit ihrer besten Freundin Dina auf Patrouille, um die Umgebung nach Infizierten abzusuchen. Dabei werden die beiden übermütig – was gefährlich wird, als sie auf einen neuartigen Infizierten treffen, der intelligenter agiert als üblich. Währenddessen ahnen beide nicht, dass sich eine neue Gefahr aufmacht, um ihr Leben zu zerstören. Denn beim Angriff auf das Krankenhaus hat Joel den Vater von Abby ermordet – die ihm daraufhin bittere Rache schwor…
Review:
So wie viele war auch ich von der ersten "The Last of Us"-Staffel ziemlich begeistert; und das, obwohl ich die Spiele nicht kenne (wobei dies manchmal vielleicht sogar von Vorteil sein kann; so habe ich mitbekommen, dass nicht alle immer mit dem Casting 100%ig glücklich sind, was wohl insbesondere Abby betrifft, die in den Spielen scheinbar körperlich deutlich imposanter rüberkommt). Ein kleines bisschen hat es zwar gedauert, ehe ich damit begonnen konnte, mir nun auch die zweite Staffel vorzuknöpfen (wie ich immer gerne sage: Alles auf einmal geht halt einfach nicht), nichtsdestotrotz habe ich mich auf diese schon sehr gefreut, und war auf die Fortführung der Geschichte schon sehr gespannt. "Future Days" ist dabei sicherlich ein vergleichsweise gemächlicher Einstieg, dem es in erster Linie darum geht, uns wieder in diese Welt zurückzuholen, uns wieder an die Charaktere andocken zu lassen, die eine oder andere neue wichtige Figur (insbesondere natürlich Abby, gespielt von der von mir spätestens seit "Unbelievable" überaus geschätzten Kaitlyn Dever) kurz vorzustellen, und uns natürlich nicht zuletzt auch einen Einblick zu geben, wie sich das Leben von Ellie und Joel in den fünf Jahren, die zwischen den Staffeln liegen, verändert hat.
Die Episode wird dabei vom Zerwürfnis zwischen den beiden dominiert, welches insbesondere Joel enorm belastet. Die Frage, wie es zu diesem kam, bleibt vorerst unbeantwortet, angesichts der Wiederholung der letzten Szene der ersten Staffel ist jedoch stark davon auszugehen, dass Joel ihr vor kurzem doch noch die Wahrheit über die Vorgänge im Fireflies-Krankenhaus erzählt hat – und sie so auch mit dem Wissen belastete, dass in ihrem Tod der Schlüssel zur Rettung der Menschheit läge. Dies ist jedoch nicht der einzige Moment, wo sich "Future Days" mit den Nachwehen der Ereignisse aus der ersten Staffel beschäftigt; so gesteht während der Therapiesitzung Gail (Neuzugang Catherine O'Hara) ihren Patienten, wie schwer es ihr fällt, ruhig dazusitzen und ihn zu behandeln, nachdem er ihren Mann getötet hat. Und auch wenn der Auftakt der zweiten Staffel relativ ruhig ist, wird dennoch nicht auf die triste Ausgangslage vergessen. Ja, den Bewohnern von Jackson Hole geht es vergleichsweise gut, dennoch leben sie nicht in einem Paradies, und müssen sie vor allem auch konstant daran arbeiten, die Sicherheit ihrer kleinen Gemeinde sicherzustellen. Dies bringt uns dann auch eine der besten Szenen der Episode ein, als sich Ellie und ihre (vorerst noch nur platonische) Freundin Dina (gespielt von Isabela Merced, die trotz ihres jungen Alters schon auf viel schauspiel-Erfahrung und dabei auch einige prominente Rollen zurückblicken kann) auf Patrouille begeben. Ich fand es auf der einen Seite arg (und unvorsichtig), und andererseits irgendwie auch verständlich, wie die beiden quasi ein Spiel draus machen. Ja, es ist jugendlicher Leichtsinn (der sich, wäre Ellie nicht immun, auch auf tragische Art und Weise gerächt hätte), zugleich aber wohl auch einfach ein Bewältigungsmechanismus, um mit der tristen Welt in der sie aufwachsen umzugehen.
Jedenfalls war das spannungstechnisch natürlich zweifellos das Highlight der Folge; zumal das Ganze packend inszeniert war, und sich vor allem auch das phänomenale Sounddesign rund um die Infizierten (welches vor allem dann sehr gut zur Geltung kommt, wenn man eine Surroundanlage sein eigen nennt) wieder hervorstach. Am besten gefiel mir aber die sich hier entwickelnde romantische Beziehung zwischen Ellie und Dina, die ich einfach ungemein lieb in Szene gesetzt (und von den beiden höchst überzeugend dargestellt) fand. Das Wissen, in welcher düster-gefährlichen Welt sich diese entwickelt, und dass sie möglicherweise nicht von langer Dauer sein wird (und sowohl mit Abby als auch der über die Abwasserkanäle ihren Weg in die Stadt findenden Infektion sehen wir am Ende gleich zwei herannahende Bedrohungen), verleiht diesen Szenen dann eine bittersüße Qualität, die sie für mich nochmal auszeichnete – und mich im Hinblick auf den homophoben Kommentar des einen Kerls nur umso wütender machte. Lasst die beiden doch ihr Leben und ihre Liebe genießen, so lange sie können.
Fazit:
"Future Days" war zwar – abseits der packenden Szene auf Patrouille – zweifellos ein relativ ruhiger und auch ein bisschen gemächlicher Einstieg in die zweite Staffel, ich fand eben dies aber eigentlich ganz angenehm. Anstatt uns gleich ins kalte Wasser zu schmeißen, gibt man uns hier die Zeit, wieder in die Welt einzutauchen und uns mit den wichtigsten Figuren (teils neuerlich, teils zum ersten Mal) vertraut zu machen, ehe dann die Hölle losbricht. Zudem bin ich vor allem Ellie und Joel aus der ersten Staffel noch verbunden genug, dass mich der Bruch der zwischen ihnen entstand (den Grund wird zwar angedeutet, aber noch nicht definitiv offenbart) doch ziemlich geschmerzt hat. Zumal man merkt, dass insbesondere Joel enorm darunter leidet. Dafür fand ich die sich entwickelnde Romane zwischen Ellie und Dina einfach nur schön. Vor allem aber macht "Future Days" trotz allem deutlich, dass es sich bei dieser Verschnaufpause – angesichts der mehrfachen herannahenden Bedrohung – um die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm handelt, und das Leben der Bewohner von Jackson Hole im Allgemeinen, und Joel, Ellie und Dina im Besonderen, wohl schon in Kürze (und zum wiederholten Mal) auf den Kopf gestellt werden wird.