Originaltitel: Tales of the Jedi Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 04. Mai 2024 Drehbuch: Dave Filoni, Amanda Rose Muñoz, Nicolas Anasatassiou & Matt Michnovetz Regie: Nate Villanueva, Steward Lee & Saul Ruiz Besetzung:
Diana Lee Inosanto als Morgan Elsbeth,
Meredith Salenger als Barriss Offee,
Rya Kihlstedt als Fourth Sister,
Wing T. Chao als Wing,
Lars Mikkelsen als Thrawn,
Jason Isaacs als Grand Inquisitor,
Matthew Wood als General Grievous u.a.
Kurzinhalt:
Während der Klonkriege besucht General Grievous mit seinen Truppen Dathomir, um die Nachtschwestern auszulöschen. Morgan Elsbeth, damals noch ein junges Mädchen, ist die einzige Überlebende ihres Zirkels, und flüchtet sich in die Berge, wo ein anderer Clan im Verborgenen überlebt hat. In weiterer Folge schließt sich Morgan Elsbeth dem Imperium an. Mit ihrem Design für einen neuen, experimentellen Tie-Fighter weckt sie die Aufmerksamkeit von Admiral Thrawn. Auch nach dem Tod von Palpatine bleibt sie dem Imperium – als Verwalterin von Corvus – treu. Die in Ungnade gefallene Jedi-Schülerin Barriss Offee blickt indes von ihrer Zelle aus nach dem Ende der Klonkriege auf den brennenden Jedi-Tempel. Sie wird daraufhin für die Inquisitoren des Imperiums rekrutiert. Zusammen mit der vierten Schwester macht sie Jagd nach Jedi, aber auch allen machtsensitiven Lebewesen in der Galaxis. Bis sie eines Tages erkennt, sich auf die falsche Seite gestellt zu haben, und dem Imperium den Rücken kehrt. Als sie Jahre später von der vierten Schwester aufgespürt wird, muss sie für ihre Erlösung einen hohen Preis zahlen…
Review:
"Geschichten des Imperiums" bleibt dem Konzept der ersten Miniserie treu. Auch diesmal stehen zwei Personen im Mittelpunkt, deren Werdegang wir in je drei Episoden verfolgen. In der ersten Hälfte steht dabei Morgan Elsbeth im Mittelpunkt, die wir aus der zweiten "Mandalorian"-Staffel und "Ahsoka" kennen. Die erste Episode, "Der Pfad der Angst", zeigt uns, wie die Nachtschwestern auf Dathomir (abseits des Bergclans) bei einem Angriff der Separatisten unter dem Kommando von General Grievous ausgelöscht wurden, was Morgan schließlich in die Hände der Republik und in weiterer Folge des Imperiums treibt. Zugegebenermaßen – vor allem im Hinblick auf ihre Motivation – erhellender als die erste Ahsoka-Folge aus "Geschichten der Jedi". Leider aber ist Morgan halt eine doch vergleichsweise unwichtige Figur (im Vergleich zu Ahsoka, aber auch Count Dooku), weshalb ich die Folge dann doch eher nur so semi-interessant fand.
Das ändert sich leider auch bei den anderen zwei Episoden nur bedingt. "Der Pfad der Wut" profitiert in erster Linie vom Auftritt von Admiral Thrawn; zudem sehen wir hier, dass sein Tie-Abfangjägerprogramm auf Morgans Design zurückging. Übermäßig interessant, geschweige denn packend, fand ich die Episode aber leider nicht. "Der Pfad des Hasses" bewegt sich dann auf dem gleichen soliden Niveau, und dient quasi als Prequel zu ihrem ersten Auftritt in der zweiten "Mandalorian"-Staffel (und später dann "Ahsoka"). Wir sehen, wie der Planet von einer Delegation der Neuen Republik besucht, und von Morgan vertrieben/ermordet wird. Diesen Einblick in die Zeit nach dem Fall des Imperiums fand ich zwar nicht uninteressant, insgesamt haben mich diese ersten drei Episoden inhaltlich aber nur bedingt angesprochen. Ganz anders der zweite Teil, in dem Barriss Offee in den Mittelpunkt rückt. Die war ja im Verlauf der "Clone Wars"-Serie in Ungnade gefallen; hier nun erzählt man ihre Wiedergutmachungs-Story. Diese beginnt mir der Episode "Hingabe", wo wir sehen, wie sie als Inquisitorin rekrutiert wird. Hier schließt sie ihren bereits bei "Clone Wars" begonnenen Weg auf die dunkle Seite ab, ab sie ihren Konkurrenten in einem Kampf auf Leben und Tod mit Hilfe der Macht erwürgt. Doch ein paar Jahre später, im Dienste des Imperiums, zeigt sich dann – wie hier in der Folge "Erkenntnis" erzählt – dass der Pfad der dunklen Seite eben doch nicht ihr Weg ist, geht die vierte Schwester, doch deutlich skrupelloser vor, als es Barriss mit ihrem Gewissen vereinbaren kann. Und so stellt sie sich letztendlich gegen ihre Meisterin, und rettet so einem jungen Jedi – oder zumindest Machtsensitiven – das Leben. Den Abschluss bildet dann "Ausweg". Dort war ich offen gestanden ein bisschen enttäuscht, dass nach dieser Erzählung der einzige Ausweg aus der dunklen Seite, wie schon bei Anakin Skywalker, durch Selbstaufgabe und den Tod führt. Wie ich generell fand, dass der Barriss-Handlungsstrang leider von einer Folge auf die nächste doch ein bisschen abgebaut hat. Insgesamt konnten mir ihre Episoden aber jedenfalls besser gefallen, als der Teil rund um Morgan Elsbeth.
Fazit:
An die ersten "Geschichten" konnte die zweite Miniserie, die sich dem Imperium zuwendet, nicht mehr ganz anknüpfen. Vor allem die erste Hälfte, die Morgan Elsbeth behandelt, hat mich nur bedingt interessiert; dafür finde ich ihren Charakter letztendlich dann doch nicht wichtig genug, als dass ich ihre Vorgeschichte in dieser Form unbedingt erzählt gebraucht hätte. Ganz anders Barriss Offee: An ihren Handlungsstrang aus "The Clone Wars" – wo sie in Ungnade gefallen ist – anzuknüpfen, schloss eine durchaus große und nicht unwichtige Lücke in der Geschichte. Vor allem die erste Episode, wo wir sehen, wie sie von den Inquisitoren rekrutiert wird, hatte es mir dabei angetan. Leider baute meinem Empfinden nach auch diese Storyline mit jeder weiteren Folge ein bisschen ab. Insgesamt geht sich zwar gerade noch so eine überdurchschnittliche Wertung aus. Wo ich aber zumindest einzelne Mini-Episoden aus "Geschichten der Jedi" – insbesondere "Der Sith-Lord" – als fast schon essentiell empfand, ist "Geschichten des Imperiums" für mich eher ein "Kann" denn ein "Muss".
