Originaltitel: Close Up Episodennummer: 1x13 Bewertung: Erstausstrahlung US: 16. Dezember 1970 Erstausstrahlung D: 31. August 1971 Drehbuch: Tony Barwick Regie: Alan Perry Besetzung:
Ed Bishop als Commander Ed Straker,
George Sewell als Colonel Alec Freeman,
Michael Billington als Colonel Paul Foster,
Keith Alexander als Lieutenant Keith Ford,
Grant Taylor als General James Henderson,
Jeremy Wilkin als Skydiver Navigator,
Gary Myers als Captain Lew Waterman,
Georgina Moon als Lieutenant Sylvia Howell,
Alan Tucker als Tracking Station Operative,
James Beckett als Dr. Young,
Jon Kelley als Masters,
Neil Hallett als Kelly,
Frank Mann als Rocket Launch Controller,
Gabrielle Drake als Lieutenant Gay Ellis,
Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry,
Antonia Ellis als Lieutenant Joan Harrington,
Mark Hawkins als Interceptor Pilot u.a.
Kurzinhalt:
S.H.A.D.O. hat ein automatisiertes Teleskop entwickelt, welches in einem Satelliten verbaut ist, und das detaillierte Fotos einer Planetenoberfläche aufnehmen und zurück zur Erde schicken kann. Erste Tests im Orbit der Erde verlaufen vielversprechend, weshalb Commander Straker vor dem Komitee von S.H.A.D.O. vorspricht, um sich die Finanzierung für sein jüngstes Projekt, Discovery genannt, zu sichern. Sein Plan ist es, den Satelliten im Orbit des Mondes zu platzieren, auf den Angriff eines UFOs zu warten, dieses abzuwehren – aber nicht zu zerstören – und dazu zu bringen, wieder zum Heimatplaneten der Außerirdischen zurückzufliegen. Dabei soll sich der Satellit an die Fersen des UFOs heften, Aufnahmen des fremden Planeten machen, und zur Erde zurückschicken. So will man endlich mehr über den unbekannten Feind erfahren. Strakers Plan wird genehmigt, und man macht sich an die Umsetzung. Doch damit der Plan funktionieren kann, sind noch einige Vorkehrungen zu treffen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Mit "Ziel unbekannt" sind wir nun genau bei der Halbzeit der Serie angekommen, und nach dreizehn Episoden sind wir im Hinblick auf die Außerirdischen, welche die Erde in den titelspendenden UFOs regelmäßig angreifen, noch nicht wirklich gescheiter. Wer sind sie, woher kommen sie, was wollen sie? "Ziel unbekannt" schien nun dank des Plans von Commander Straker endlich ein paar Antworten auf die offenen Fragen in Aussicht zu stellen. Stattdessen sind wir leider auch nach diesen fünfzig Minuten so klug – oder eher unklug – als wie zuvor. Während andere britische Serien auch schon zu dieser Zeit wenn schon auf keine fortlaufende Handlung so doch zumindest eine gewisse Weiterentwicklung setzten, scheint man bei "UFO" dem klassischen Standalone-Ansatz ohne Status Quo-Veränderungen von beispielsweise der klassischen "Star Trek"-Serie zu folgen. Wenn es dabei bleibt, erweist sich die Bedrohung durch die UFOs letztendlich nur als recht billiger Aufhänger. Das fände ich dann doch schade.
Von der doch etwas frustrierenden Tatsache abgesehen, dass man uns hier mögliche Antworten im Hinblick auf die Bedrohung durch die UFOs in Aussicht stellt, dann jedoch nicht liefert, konnte mir "Ziel unbekannt" aber recht gut gefallen. Die Episode profitiert nicht zuletzt davon, dass rund um die Inbetriebnahme des Satelliten (und des darin verbauten Teleskops) wieder einige neue Modellaufnahmen geboten werden. Besonders eindrucksvoll fand ich die Szenen rund um den Einsatz der Astronauten, während sich der Satellit im Orbit des Mondes befindet. Klar waren diese eindeutig als kleine Puppen zu erkennen, ich fand es dennoch toll gemacht. Das Ende hatte dann ebenfalls durchaus seinen Charme. Dort wird Straker deutlich gemacht, dass die Aufnahmen des Heimatplaneten der Außerirdischen ohne Telemetriedaten – wie Distanz und Zoom – wertlos sind, da sich so nicht sagen/erkennen lässt, was sich auf den Fotos befindet. Dass er für die betreffende Demonstration auf die (zugegebenermaßen schönen) nackten Beine von Lieutenant Gay Ellis zoomt, hat aus heutiger Sicht doch einen unangenehmen sexistischen Beigeschmack, die Aussage selbst gefiel mir aber dennoch sehr gut. Generell hatte es mir die Geschichte hier durchaus angetan. Zugegeben, rückblickend erweist sich "Ziel unbekannt" als relativ ereignislos. Vor allem im Mittelteil tut sich genau genommen nicht wirklich etwas. Die coolen Weltraumaufnahmen sowie der langsame Spannungsaufbau konnten jedoch zumindest in meinem Fall über den mangelnden Inhalt hinwegtäuschen. Nett fand ich auch die Szenen zwischen Straker und Ellis; vor allem auch, da man stellenweise den Eindruck gewinnt, dass sich die beiden nicht unbedingt immer grün sind. Und vor allem das Ende dieses Handlungsstrangs, wo man dann versucht, das UFO abzuwehren und dabei zugleich auf einen bestimmten Kurs zu lenken, war dann durchaus spannend. Insgesamt bot "Ziel unbekannt" somit durchaus solide Unterhaltung.
Fazit:
Ich gebe zu, zur Halbzeit der Serie hätte ich mich doch darüber gefreut, wenn wir mal im Hinblick auf die Bedrohung durch die UFOs und Außerirdischen ein bisschen mehr erfahren hätten. So nämlich drängt sich mir langsam aber sicher der Verdacht auf, dass diese nur als billiger Aufhänger dienen, und man gar kein Interesse daran hat, rund um sie tatsächlich eine Geschichte zu erzählen, und/oder Antworten zu bieten – was doch ein bisschen schade wäre (das hat man bei der inhaltlich ähnlich gelagerten deutschen Konkurrenz "Raumpatrouille Orion" ungleich besser gemacht). Von diesem Punkt abgesehen hat mir "Ziel unbekannt" aber gut gefallen. Zugegebenermaßen zieht sich die Episode – vor allem ausgehend von heutigen Sehgewohnheiten – ein bisschen, und tut sich insbesondere im Mittelteil nicht wirklich viel. Dafür trumpft "Ziel unbekannt" wieder mit einigen schönen, vor allem aber zahlreichen neuen Modell- und Weltraumaufnahmen auf. Und auch den Clou am Ende rund um die wertlosen Aufnahmen des Satelliten fand ich gelungen. Damit bot "Ziel unbekannt" solide, wenn auch aufgrund der mangelnden Antworten leider auch ein bisschen belanglose, Unterhaltung.