Originaltitel: What a Festive Evening Episodennummer: 2x06 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 30. April 2025 Drehbuch: Beau Willimon Regie: Ariel Kleiman Besetzung:
Diego Luna als Cassian Andor,
Stellan Skarsgård als Luthen Rael,
Elizabeth Dulau als Kleya Marki,
Faye Marsay als Vel Sartha,
Théo Costa-Marini als Dilan,
Adria Arjona als Bix Caleen,
Lee Ross als Kloris,
Genevieve O'Reilly als Mon Mothma,
Alastair Mackenzie als Perrin Fertha,
Anton Lesser als Major Partagaz,
Robert Emms als Supervisor Lonni Jung,
Jacob James Beswick als Supervisor Heert,
Varada Sethu als Cinta Kaz,
Denise Gough als Dedra Meero,
Alaïs Lawson als Enza Rylanz,
Ewens Abid als Tazi,
Abraham Wapler als Samm,
Caroline Vanier als Leeza,
Richard Sammel als Carro Rylanz,
Ella Pellegrini als Dreena,
Alex Skarbek als Capso,
Cavin Cornwall als Oathkeeper,
Pierro Niel-Mee als Erskin Semaj,
Benjamin Bratt als Bail Organa,
Richard Dillane als Davo Sculdun,
Rosalind Halstead als Runai Sculdun,
Kyle Soller als Syril Karn,
Aidan Cook als Strang,
Nicholas Day als Cleave,
Mia Soteriou als Mishko,
Michael Jenn als Supervisor Lagret,
Ben Mendelsohn als Orson Krennic,
Jos Slovick als Lieutenant Moy,
Thierry Godard als Lezine,
Joshua James als Doctor Gorst u.a.
Kurzinhalt:
Cassian trifft sich mit Luthen und warnt ihn ausdrücklich davor, sich mit dem Widerstand auf Ghorman einzulassen – befürchtet er doch, dass eine von der schlecht organisierten Bande durchgeführte Aktion unweigerlich in einem Desaster münden würde. Luthen hält es jedoch für wichtig, für Wirbel zu sorgen, und sähe in einem offenen Aufstand auf einem Zentralplaneten wie Ghorman – im Vergleich zu den Randwelten – ein wichtiges Zeichen, um mehr Personen dazu zu bewegen, sich dem Kampf gegen das Imperium anzuschließen. Er schickt deshalb Vel Sartha und Cinta Kaz nach Ghorman, um zusammen mit dem dortigen Widerstand einen Angriff zu koordinieren. Er ahnt nicht, dass mit Syril Karn ein Agent des Imperiums vor Ort ist – und Luthen dem Imperium mit seiner Aktion direkt in die Hände zu spielen droht. Cassian erkennt indes nach seiner Rückkehr nach Coruscant, dass Bix in seiner Abwesenheit drogensüchtig wurde. Um ihre Sucht – und ihr Trauma – zu bekämpfen, erwägen sie einen drastischen und gefährlichen Schritt. Mon Mothma muss indes im Senat bei der Abstimmung einen herben Rückschlag einstecken. Und auf der Party von Davo Sculdun müssen Luthen Rael und Kleya Marki versuchen, dass zuvor von ihnen in einem Artefakt der Sammlung versteckte Abhörgerät zu entfernen, bevor dieses entdeckt wird…
Review:
Beginnen wir mit meinen zwei kleineren Kritikpunkten: Auch hier wird am Ende zwischen zwei Handlungssträngen hin- und hergesprungen. Da alles rund um das Abhörgerät ebenfalls sehr spannend war, und wir zudem einem wirklich packenden Gespräch zwischen Krennic und Mothma lauschen konnten, fand ich es diesmal zwar nicht so störend wie das Rumgehopse am Ende von "Ernte", dennoch hat der Schnitt hier für mich wieder einmal nicht 100%ig funktioniert, und zu oft aus einem bestimmten Moment herausgerissen. Und dann ist da noch der Tod von Cinta Kaz, der bei mir die gewünschte emotionale Wirkung leider verfehlte. Einerseits wohl, da es absolut vorhersehbar war (spätestens wenn die beiden sich ihre Liebe gestehen – was uns immerhin den ersten on-screen-Kuss eines gleichgeschlechtlichen Paares in "Star Wars" beschert – war einfach klar, dass mindestens eine von ihnen nicht mehr lange leben würde; in der Welt von "Rogue One" sind Happy Ends einfach ausgeschlossen), vor allem aber fand ich die Art und Weise, wie es dazu kam, doch eher konstruiert. Ich meine, dass der eine Schuss just Cinta trifft – na ja.
Davon abgesehen hat mir "Die Freude ist ganz meinerseits" aber ausgesprochen gut gefallen. Im Gegensatz zu einigen (den meisten?) Episoden davor fand ich nämlich diesmal auch wirklich jeden der parallel laufenden Handlungsstränge gelungen, und hat mich die Folge von der ersten bis zur letzten Minute bestens unterhalten. Angefangen beim Gespräch zwischen Cassian und Luther zu Beginn, wo deutlich wird, dass beide mit der Rebellion teils andere Ziele verfolgen. Cassian möchte den "Menschen" helfen, Luthen sieht sie als Mittel zum Zweck, um das Imperium zu stürzen. Noch stärker war aber ihre Begegnung danach, wo Cassian ihn wegen seines Besuchs bei Bix – und deren Gesundheitszustands – zur Rede stellt. Parallel dazu versuchen Vel und Cinta auf Ghorman ihr Bestes, um den dortigen Widerstand auf den geplanten Angriff auf einen Konvoi der Imperialen vorzubereiten. Dass man von vornherein ahnt, dass die Sache nicht gut ausgehen wird (nochmal, wir sind hier in der Welt von "Rogue One"), gab diesen Szenen nochmal einen zusätzlichen Reiz. Und auch wenn ich mit der Art und Weise, wie Cinta schließlich stirbt, nicht ganz glücklich war, aber die darauf folgende Szene, wo sie dem dafür Verantwortlichen die Leviten liest, war sicherlich die stärkte der Folge. Und generell war die Mission durchaus packend umgesetzt. Gleiches gilt für den parallel stattfindenden Versuch, das Abhörgerät aus dem Artefakt zu bergen, bevor es dort gefunden wird. Das gleichzeitig laufende Gespräch zwischen Mothma und Krennic hatte ich zuvor ja schon positiv erwähnt; dieses zählte definitiv auch wieder zu den Highlights, nicht zuletzt wegen Ben Mendelssohns wieder einmal charismatischer Performance. Davor hatte es mir auch bereits der kurze Blick in den Imperialen Senat angetan – ich hatte schon gehofft, dass wir diesen im Laufe der Serie wiedersehen würden. So wie viele andere war zwar auch ich dann etwas später von der Neubesetzung von Bail Organa irritiert (noch schlimmer wird es zweifellos, wenn man sich eines Tages die Prequel-Trilogie, dann "Andor", und dann "Rogue One" ansehen sollte). Im ersten Moment dachte ich, für die Mini-Cameo hätte man auch ein digitales Double verwenden können. Dann jedoch wurde mir bewusst, dass wir ihn aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zum letzten Mal gesehen haben werden. Ganz am Ende nimmt dann schließlich Bix (mit ein bisschen Hilfe von Cassian) bittere Rache an ihrem Peiniger Dr. Gorst. Es ist ihr zu wünschen, dass es ihr nun gelingen wird, diese traumatische Erfahrung hinter sich zu lassen.
Fazit:
Von zwei Kritikpunkten abgesehen – so war ich neuerlich mit dem Zusammenschnitt zweier Handlungsebenen nicht ganz glücklich, zudem war eine bestimmte Wendung schmerzlich vorhersehbar, und überzeugte mich vor allem auch die Art und Weise nicht, wie es dazu kam. Davon abgesehen war "Die Freude ist ganz meinerseits" aber klasse, und konnte mich von Anfang bis Ende – und in allen Handlungssträngen – bestens unterhalten. Angefangen bei den gemeinsamen Szenen von Cassian und Bix, über Vel und Cinta auf Ghorman (nachdem Luthen Andors Rat ausgeschlagen hat), dem Gespräch zwischen Mon Mothma und Krennic (nachdem es zuvor ein kleines Wiedersehen mit dem imperialen Senat gab), bis hin zu Kleyas spannenden Bemühungen, das Abhörgerät zu entfernen bevor die Partygäste bei der Privatführung am betreffenden Artefakt ankommen. Und am Ende bekommt Bix Rache dafür, was ihr zwei Jahre zuvor vom imperialen Folterer Dr. Gorst angetan wurde. Ob dieses "Auge um Auge, Zahn um Zahn" die Galaxis jedoch wirklich gerechter macht (bzw. es so etwas wie Gerechtigkeit in einem Ungerechtigkeitsregime überhaupt geben kann), darüber kann man vortrefflich streiten – und mir gefiel, wie "Die Freude ist ganz meinerseits" genau dazu offen einlädt.