Originaltitel: The Vessel Episodennummer: 7x05 Bewertung: Erstausstrahlung US: 13. April 2001 Erstausstrahlung D: 02. Februar 2004 Drehbuch: Sam Egan Regie: Jim Kaufman Besetzung:
Heather Donahue als Claire Linkwood,
Jere Burns als Jake Worthy,
Zachary Ansley als Alien,
Brian Arnold als Newscaster,
Jay Brazeau als Dr. George Bader,
Tom Butler als General Morehouse,
Erica Carroll als Nurse,
Kevin Conway als Control Voice,
Chilton Crane als Catharine McCarty,
Anthony De Longis als Commander Phil McCarty,
Deni DeLory als Alexis Worthy,
Bruce Gray als James Harding,
Joe Maffei als Landlord,
Bill Meilen als Old Drunk,
Thomas Potter als Tattooed Thug,
Marie Stillin als Allison u.a.
Kurzinhalt:
Der Schriftsteller Jake Worthy hat als Gast am jüngsten Weltraumflug eines Space Shuttles teilgenommen. Beim Landeanflug kommt es jedoch zu einer Fehlfunktion, und daraufhin zu einem Crash, bei dem das Shuttle explodiert. Man hält die Besatzung für verloren, als auf einmal Jake völlig unversehrt aus den Flammen emporsteigt. Doch wie kann das sein? Um eben dies herauszufinden, wird er unter Quarantäne gestellt, untersucht und befragt. Schon bald ist er die Behandlung satt, und aufgrund seiner unerklärlichen Kräfte gelingt es ihm schließlich, zu entkommen. Wie sich herausstellt, hat während seines Aufenthalts im Weltall ein Energiewesen von ihm Besitz ergriffen. Dieses ist sowohl für die Rettung seines Lebens beim Absturz, als auch die übernatürlichen Fähigkeiten verantwortlich. Schließlich gelingt es dem Alien auch, direkt mit Jake in Verbindung zu treten. Doch die beiden werden nicht dauerhaft im gleichen Körper existieren können…
Review (kann Spoiler enthalten):
Im ersten Moment erinnert die Grundidee eines nach einem Weltallflug besessenen Astronauten an die "Akte X"-Folge "Besessen" (von der ich übrigens, zur Erinnerung, damals nicht wirklich angetan war – wobei mir insbesondere die popkulturelle Ausschlachtung der realen Challenger-Katastrophe ein Dorn im Auge war). Zugegebenermaßen eint "Im Körper eines Anderen" jedoch nur diese sehr generelle Grundidee, und geht die Story hier letztendlich in eine völlig andere Richtung. Insofern sehe ich auch keinen Grund, Drehbuchautor Sam Egan aus dieser Parallele einen Strick zu drehen. Sehr wohl aber aus der Tatsache, dass "Im Körper des Anderen" zwar ein (nicht uninteressantes) Setup hat, Egan es aber leider nicht versteht, daraus eine interessante Story zu spinnen. Letztendlich ist das Drehbuch selbst für die rund vierzig Minuten viel zu dünnen, und beginnt sich die Episode dementsprechend bald – und ordentlich – zu ziehen.
Generell war ich mit dem Aufbau von "Im Körper des Anderen" nicht wirklich glücklich. Der weitere Verlauf der Folge würde es erforderlich machen, dass wir zu Jake eine Bindung aufbauen, eben dafür nimmt sich die Episode aber nicht genug Zeit. Denn da das zentrale, mysteriöse Ereignis noch vor dem Intro stattfindet, und sich die Folge auch danach in erster Linie auf eben dieses konzentriert, bleibt Jake doch ordentlich auf der Strecke. Ja, es gibt einzelne Momente, wo wir ein bisschen etwas über ihn erfahren, nicht zuletzt natürlich in den Gesprächen mit seiner Exfrau. Dennoch steht er nie wirklich im Mittelpunkt, und wirken die entsprechenden Szenen eher wie beiläufige Lückenfüller. Erschwerend kommt hinzu, dass es weder Sam Egan noch Darsteller Jere Burns gelang, mir die Figur sympathisch zu machen. Gerade auch im Hinblick auf das Ende wäre es essentiell gewesen, dass wir seinen Schmerz nachempfinden und so seine Entscheidung nachvollziehen können. Das ist leider einer der wesentlichen Aspekte, in dem "Im Körper eines Anderen" versagt. Am Schwersten wiegt aber sicherlich, dass ich die Folge leider ordentlich zäh und langweilig fand. Trotz des zuvor erwähnten Mankos ist der Ausgang des Geschehens sicherlich das Beste, und einzig wirklich hervorstechende, an der Episode. Dass in Wahrheit nicht das Alien, sondern Jake bei der Behandlung am Ende "ausgelöscht" wurde, war zwar wenig überraschend; sehr wohl aber, dass er diese Entscheidung bewusst getroffen und sich somit für den Außerirdischen geopfert hat. Mit einem stärkeren Fokus auf die Figur hätte dieser Twist aber halt noch um einiges besser funktioniert, und im Idealfall sogar emotional berühren können.
Fazit:
Das Setup von "Im Körper eines Anderen" war gar nicht mal so schlecht (wenn jetzt auch nicht unbedingt originell); leider vermag die Episode im weiteren Verlauf nicht wirklich etwas damit anzufangen. Die Story plätschert unaufgeregt und ohne wesentliche Höhepunkte vor sich hin. Erst zum Ende hin dreht "Im Körper eines Anderen" dann nochmal so halbwegs auf, und der Ausgang des Geschehens konnte mir grundsätzlich gut gefallen – hätte aber halt deutlich stärker gewirkt, wenn man sich näher mit Jake Worthy auseinandergesetzt hätte. So fehlte mir leider eine Bindung zur Figur, welche mich seine Entscheidung hätte nachvollziehen oder gar betrauern lassen können. Was "Im Körper des Anderen" letztendlich für mich zu einer ziemlich unbeeindruckenden Angelegenheit machte.