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Sherlock Holmes - 6x01: Die drei Giebeln Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Granada/ITV

Originaltitel: The Three Gables
Episodennummer: 6x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 07. März 1994
Heimkino-Premiere D: 2012
Drehbuch: Jeremy Paul
Regie: Peter Hammond
Besetzung: Jeremy Brett als Sherlock Holmes, Edward Hardwicke als Dr. Watson, Rosalie Williams als Mrs. Hudson, Claudine Auger als Isadora Klein, Gary Cady als Douglas Maberley, Ben Pullen als Duke of Lomond, Caroline Blakiston als Dowager Duchess, Mary Ellis als Mary Maberley, Peter Wyngarde als Langdale Pike, Michael Graham als Haines-Johnson, Steve Toussaint als Steve Dixie, Barbara Young als Susan, John Gill als Mr Sutro, Emma Hardwicke als Dora u.a.

Kurzinhalt: Vor kurzem ist Mrs. Maberleys Enkelsohn, der nach seiner Rückkehr nach England bei ihr gewohnt hat, an den Folgen einer gerissenen Milz verstorben. Kurz darauf kam ein Makler zu ihr, um ihr ein großzügiges Angebot für das Haus zu machen. Eigentlich hätte sie dieses gerne angenommen, träumte sie doch schon lange davon, eine Weltreise zu unternehmen. Dass jedoch neben dem Haus auch alles was sich darin befindet dort bleiben soll, und sie keinen einzigen Gegenstand – nicht einmal ein Bild ihres Enkels – mitnehmen dürfte, ohne dies zuvor mit dem anonymen Käufer abzusprechen, schreckt sie dann doch ab. Da ihr diese Forderung doch ziemlich seltsam vorkam, wendet sie sich an Sherlock Holmes, der ihr daraufhin zusammen mit seinem Freund und Kollegen Dr. John Watson einen Besuch abstattet. Für beide ist offensichtlich, dass es der unbekannte, offensichtlich wohlhabende Käufer auf einen ganz bestimmten Gegenstand in Marys Besitz abgesehen hat. Und wie sich zeigt, gibt es eine direkte Verbindung zwischen dieser ungewöhnlichen Forderung, und dem Tod ihres Enkels Douglas…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Granada/ITV Nun bin ich also bei der letzten, nur mehr aus sechs Episoden bestehenden Staffel der "Sherlock Holmes"-Adaption von Granada angelangt. Ich muss gestehen, auch wenn die Qualität zuletzt merklich nachgelassen hat und insbesondere die letzten beiden TV-Filme eine ziemliche Enttäuschung waren, dem bevorstehenden Ende doch mit einiges an Wehmut entgegenzusehen. Vor allem aber hegte ich bevor ich mit der Folge begann die Hoffnung, dass es der Serie gelingen würde, zu alter Stärke zurückzufinden und sich wenn schon nicht auf einem neuen Hoch so doch zumindest in Würde zu verabschieden. "Die drei Giebeln" stellt allerdings bedauerlicherweise nur eine sehr marginale Verbesserung im Vergleich zu "Der letzte Vampir" und "Der begehrte Junggeselle" dar. Und das in erster Linie aus zwei Gründen: So erspart man uns hier dankenswerterweise wieder jedwede übernatürlichen Elemente. Und nicht zuletzt profitiert "Die drei Giebeln" von der im Vergleich zu ihnen nur halben Laufzeit.

Darüber hinaus gibt es auch noch ein paar weitere positive Aspekte. So ist Mrs. Maberley – nicht zuletzt auch dank der charmanten Performance der damals 96-jährigen Mary Ellis – eine extrem sympathische Figur, weshalb man hofft, dass es Holmes gelingen wird, ihr zu helfen, und man sich am Ende (auch wenn es ihm leider nicht gelingt, die Mörderin ihres Enkels dranzukriegen) darüber freut, dass er ihr zumindest ihren langgehegten Traum einer Weltreise erfüllen kann. Jeremy Brett wirkt zwar hier von seiner Krankheit bereits gezeichnet, gefiel mir als Holmes jedoch (wenn auch – no na – ein bisschen die frühere Energie fehlt) wieder einmal sehr gut. Wie ich es generell sehr schön finde, dass Jeremy Brett kurz vor seinem Tod nochmal Gelegenheit hatte, in die Rolle seines Lebens zu schlüpfen (und uns sechs weiteren Interpretationen der Figur zu schenken). Auch das Zusammenspiel mit Edward Hardwicke war wieder hervorragend. Und die Inszenierung durch Peter Hammond – der diesmal viel mit Spiegeln spielt – hatte es mir auch wieder angetan. Trotz dieser positiven Aspekte zählt "Die drei Giebeln" für mich zu den schwächeren Holmes-Adaptionen der Granada-Serie – und das, obwohl ich die zugrundeliegende Geschichte im Sammelband eigentlich (abseits des zu Beginn vorherrschenden Rassismus, der hier zum Glück deutlich abgeschwächt wird) recht unterhaltsam fand. Leider aber ist es wieder eine jene Vorlagen, die sich selbst für die Umsetzung als knapp einstündige Episode als zu dünn erweisen. Die Grundidee rund um das mysteriöse Angebot für das komplette Haus inklusive Einrichtung ist ja ganz nett, aber da der Grund dafür selbst für Leute die nicht über Holmes' gesteigerten Intellekt verfügen offensichtlich ist, ist das allein halt einfach zu wenig. Und die ganze Chose um die Society-Lady die mit ihm liiert war hat mich leider nicht wirklich angesprochen. Zumal man sich auch die Frage stellt, wie sie eigentlich vom Manuskript – und was er dort über den Angriff auf ihn geschrieben hat – wissen konnte. Last but not least muss sich hier leider auch Watson ziemlich inkompetent anstellen. Nicht, weil er den Kampf gegen einen ausgebildeten Boxer verliert – das ist nachvollziehbar – sondern wegen seiner Unachtsamkeit, aufgrund der er den Einbruch ins Haus viel zu spät bemerkt. Für die Serie ist diese Darstellung höchst ungewöhnlich – und umso bedauerlicher.

Fazit: Episodenbild (c) Granada/ITV In der erste Folge der sechsten und zugleich letzten Staffel ist "Sherlock Holmes" von der Blütezeit der Serie leider recht weit entfernt. Hauptverantwortlich für den mäßigen Eindruck ist die ziemlich dünne Story. Als Kurzgeschichte hatte mir "Die drei Giebeln" zwar eigentlich recht gut gefallen, als Vorlage für eine knapp einstündige Folge erweist sie sich aber zu dürftig. Insofern schleppt sich die Episode doch ordentlich dahin, und verbringt zu viel Zeit mit Szenen, die ohnehin von vornherein relativ überflüssig wirken (wie Holmes' Treffen mit dem Society-Reporter Langdale Pike). Positiv macht sich in erster Linie bemerkbar, dass einem die alte Mary Maberley sehr sympathisch ist, und man dementsprechend bei den Ermittlungen mitfiebert. Auch, dass Holmes letztendlich ihr bzw. ihrem Enkel keine 100%ige Gerechtigkeit zukommen lassen kann, sticht sicherlich hervor. Und selbst von seiner Erkrankung gezeichnet ist und bleibt Jeremy Brett der beste Sherlock Holmes aller Zeiten. Letztendlich ist "Die drei Giebeln" den beiden vorhergehenden (schwachen) TV-Filmen aber nur sehr marginal – und in erster Linie aufgrund der kürzeren, halben Laufzeit – überlegen.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Granada/ITV)







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